A-Liga - TSV Reichenbach fühlt sich dagegen um Chance gebracht

SSV in Aufstiegs-Stimmung

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eh
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Bergstraße. Ein Saisonabbruch mit Aufsteiger würde die beiden Reichenbacher Fußball-A-Ligisten in unterschiedlicher Weise treffen. Der SSV (38 Punkte/19 Spiele) würde als Erster in die Kreisoberliga aufsteigen, der TSV (35/18) als Fünfter leer ausgehen. Entsprechend dieser Aussichten positionierten sich die Clubs bei der Konferenz am Dienstag.

Der SSV Reichenbach plädierte für einen Abbruch, der TSV würde die Meisterschaft gerne im September fortsetzen. Sowohl Peter Gehrisch (Abteilungsleiter beim SSV) als auch TSV-Spielertrainer Christian Bauer unterstreichen, dass alle drei zur Abstimmung vorgelegten Modelle Vor- und Nachteile haben. „Es wird in jedem Fall Gewinner und Verlierer geben“, sagt Gehrisch. „Es ist nicht möglich, eine für alle gerechte Lösung zu finden“, meint Bauer.

Der SSV würde sein mögliches Aufstiegsrecht wahrnehmen. „Wie heißt es so schön: Die Tabelle lügt nicht. Wer nach 19 Spieltagen oben steht, hat sich diesen Platz verdient“, findet Gehrisch. Zudem weist er auf den gewonnenen direkten Vergleich gegen den punktgleichen Zweiten Azzurri Lampertheim hin. „Das ist für mich ein wichtiger Punkt.“

Der TSV Reichenbach hat im Vergleich zu SSV und Azzurri eine Partie weniger ausgetragen – im Abbruchsszenario ein Nachteil für Christian Bauer und sein Team. „Das lässt sich bei dieser Variante nicht auflösen.“ Überdies befürchtet der Coach, dass man mit einem vorzeitigen Ende der Meisterschaft ’19/20 und dem Start ’20/21 im September das Problem nur verlagern würde. „Was passiert, wenn ’20/21 wegen einer zweiten Welle auch unterbrochen werden muss, dann schieben wir wieder eine ausgesetzte Runde vor uns her. Wir sollten lieber versuchen, die Saison fertig zu spielen.“

In Sachen Trainingsstart ist man in Reichenbach auch aufgrund der HFV-Auflagen zurückhaltend. „Nach jedem fünften Schuss den Ball desinfizieren“, spitzt Gehrisch die Anforderungen zu, „das können wir nicht leisten.“ Schon die Anfahrt zum Sportplatz, die nach HFV-Vorgaben einzeln erfolgen soll, ist für einige SSV-Kicker kaum zu bewerkstelligen. „Wir haben auswärtige Spieler, die auf Fahrgemeinschaften angewiesen sind.“ Beim SSV wird der Trainingsbetrieb laut Gehrisch in absehbarer Zeit nicht aufgenommen.

Beim Lokalrivalen wird eine Rückkehr ins Training erst auf der nächsten Vorstandssitzung am 25. Mai thematisiert werden. „Vorher passiert nichts“, sagt Christian Bauer. Wichtiger Aspekt beim eventuellen Wiedereinstieg ist die Bereitschaft der Spieler, wieder zu trainieren. „Natürlich müssen wir auch erstmal mit unseren Jungs reden.“

SV Lindenfels: Beim SVL (10. der A-Liga, weder im Auf- noch in Abstiegskampf) hätte man eine Annullierung der Saison und einen Neustart der Liga in gleicher Besetzung für die beste Lösung gehalten. Allerdings stand diese Alternative nicht zur Debatte, so dass der Sportverein sich für den Abbruch mit Aufsteiger und ohne Absteiger aussprach. Dieses Votum traf der SVL vor allem mit Blick auf die Abstiegsfrage, wie Philipp Höly, Spielausschussmitglied und Spieler der ersten Mannschaft, erläutert. „Dass Vereine absteigen müssen, wenn ein Drittel der Saison noch zu spielen ist, sehen wir kritisch.“

Der Trainingsbetrieb ist beim SVL vorerst bis Ende Mai ausgesetzt. Aufnehmen will man die Übungseinheiten, sobald ein Beschluss des HFV und damit auch eine Perspektive für die Fortsetzung des Spielbetriebs vorliegt, so Höly. „Es macht keinen Sinn, Training mit Einschränkungen zu absolvieren, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. eh

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