Renntag am Sonntag

Schwieriger Kurs zieht viele Topfahrer an

Von 
Jürgen Pfliegensdörfer
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Bensheim. Das wird am Sonntag (11.) eine echte Mammutaufgabe für die Verantwortlichen des ausrichtenden Fördervereins Radsport Hessische Bergstraße. Die Meldezahlen lassen tollen Sport erwarten. Bisher gingen fast 400 Startermeldungen für die sieben Rennen ein, die am Sonntag in Bensheim nahe des Bikeparks bzw. FC-Italia-Sportplatzes am Berliner Ring gestartet werden.

Allein in den drei Masterswertungen gehen über 100 Senioren-Radsportler an den Start. Das wird ein mächtiges Gedränge auf der schnellen Strecke geben, doch Luc Dieteren und Henning Jaecks sind erfahrene Ausrichter und haben ein tolles Team im Hintergrund, dass für beste Verhältnisse seit Jahren garantiert.

„Wir sind total stolz, dass wir das erste UCI-Rennen des Jahres veranstalten dürfen – und uns liegt sehr viel daran, dies auch in den kommenden Jahren im Rennkalender etablieren zu können. Und nicht nur die Meldezahlen lassen uns positiv in die Zukunft schauen. Wir haben Athleten aus ganz Europa am Start“, sagt Dieteren, der Vorsitzende des Fördervereins und frühere Abteilungsleiter der SSG Bensheim.

Einen guten Namen gemacht

Die Region scheint ein sehr gutes Pflaster für den Crosssport zu sein. Schon viele Jahre veranstalten die Bensheimer Querfeldein-Veranstaltungen, waren Ausrichter von Hessenmeisterschaften, fünfmal gehörten die Rennen zur Deutschlandcup-Serie; zweimal waren die Bensheimer zudem Mitausrichter von Deutschen Radsportmeisterschaften auf der Straße in Bensheim und Einhausen (2015 und 2018).

Doch so richtig einen Namen machte man sich im Jahr 2018, als in Bensheim die Deutschen Crossmeisterschaften durchgeführt wurden. Der Veranstalter wurde mit Lob überschüttet. Beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sprach man von der wohl schönsten Rennstrecke hierzulande, die Teilnehmer lobten die Organisation und die große Resonanz. Mehrere tausend Zuschauer beim Cross ist man in Deutschland wahrlich nicht gewöhnt, im Gegensatz zu den radsportverrückten Regionen in Belgien oder in den Niederlanden.

Nun legt man die Messlatte in Bensheim noch ein wenig höher. Angeboten wird unter dem Namenspatron GGEW ein internationaler Wettbewerb der Spitzenklasse in der Wertung eines C 2–Rennens. In allen Klassen sind die besten Crosssportler nicht nur aus Deutschland am Start, sondern sehr viele ausländische Fahrer nutzen die Gelegenheit eines Doppelstartes, denn bereits am heutigen Freitag und am morgigen Samstag finden in Lützelbach/Odenwald beim 4Bikes-Festival die ersten Rennen statt. Gemeinsam gelang es damit, die europäische Elite in die Region zu bekommen.

In Bensheim steht abermals eine schnelle, fordernde und beliebte Rennstrecke rund um den Bikepark zur Verfügung. Henning Jaecks, selbst ehemaliger deutscher Crossfahrer, hat wieder einmal einen hervorragenden, 2600 Meter langen Kurs vorbereitet. Und wenn am Sonntag um 9.15 Uhr das erste Rennen gestartet wird, fällt alle Anspannung ab. Hervorragend besetzt ist bereits das U 19-Juniorenfeld. Hier liegen bisher fast 80 Meldungen vor. Das wird ein heißes Rennen werden, wie vor allem auch zum Abschluss bei der Herren-Elite, bei der sich fast 100 Fahrer 60 Minuten lang einen harten Fight liefern werden. In jeder Runde sind 60 Höhenmeter zu bewältigen, allein das sagt viel aus über die Härte des Kurses.

Favoritenkreis mit Weltklasseformat

Den Abschluss des Radcross-Renntages am Sonntag (11.) in Bensheim bildet der Männer-Elite-Wettbewerb ab 16 Uhr. Auf dem nahe des Sportparks West bzw. am und im Bikepark am Berliner Ring zählen die belgischen Weltklassefahrer Niels van de Putte und Tom Meeussen zu den Topfavoriten.

Der ebenfalls im Weltcup vorne mitmischende Deutsche Meister Marcel Meisen sollte ebenso wie der britische Meister Thomas Mein zu den härtesten Konkurrenten zählen. Außenseiterchancen werden dem polnischen Meister Marek Konwa sowie vor allem den Belgiern Ward Huybs und Lennert Belmans eingeräumt.

Beim Frauen-Elite-Rennen ab 14.40 Uhr (mit den weiblichen U 19- und U 23-Talenten) dürfte die Niederländerin Aniek van Alphen die erste Anwärterin auf den Sieg sein, gefolgt von ihrer Landsfrau Manon Bakker.

Mit den Tschechinnen Kristyna Zemanova und Barbova Jerabkova dürften sich die deutschen Spitzenfahrerinnen Judith Krahl und Elisabeth Brandau einen Kampf um den dritten Platz auf dem Siegerpodest liefern.

Die weiteren Startzeiten am Sonntag (11.): 9:15 Uhr Masters 2. – 10:30 Uhr Masters 3 und 4. – 11:30 Uhr Schüler/innen U 15. – 12:10 Uhr Jugend weiblich/männlich U 17. – 13:40 Uhr Junioren U 19. pfl

Freier Autor Jürgen Pfliegensdörfer ist seit dem Jahre 1978 Freier Mitarbeiter des Bergsträßer Anzeiger. Er ist Inhaber des Journalistenbüro Sportsword mit der Bilddatenbank, unter www.sportsword.de einsehbar. Er ist unter anderem für die Medien der Haas-Gruppe als Autor und Fotograf tätig. Er ist seit 15 Jahren für den Handball-Drittligisten MSG Groß-Bieberau/ Modau für dessen Pressearbeit zuständig. Privat engagiert er sich ehrenamtlich als 2. Vorsitzender der Tour der Hoffnung Bensheim zugunsten krebskranker Kinder.

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