Lorsch. Bei den Fußballerinnen, die seither beim FC Starkenburgia Heppenheim beheimatet waren, hat sich vor der anstehenden Saison sportlich gar nicht so viel verändert, denn sie wollen sich weiter in der Verbandsliga Süd beweisen, in der sie in der corona-bedingt abgebrochenen Vorsaison immerhin den siebten Platz belegten.
Wer aber hinter die Kulissen schaut, der muss feststellen, dass die Spielerinnen aus der Kreisstadt nicht mehr für die Starkenburgia, sondern – wie berichtet – für den Nachbarverein SC Olympia Lorsch antreten. Und das hat bei dem altehrwürdigen, seither auf den Männer-Fußball fokussierten SCO eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Die Damen sind in aller Munde und es ist für Vereinsoberen ein wichtiges Anliegen, sie bestens in den Traditionsverein zu integrieren.
Benefizspiel soll morgen viele Zuschauer nach Lorsch locken
Zu einem Fußballspiel der besonderen Art kommt es am morgigen Mittwochabend um 19.30 Uhr im Lorscher Waldstadion. Ein Benefizspiel für die Hochwasseropfer im Ahrtal steht an. Und hier treffen die Verbandsliga-Fußballerinnen des SC Olympia Lorsch auf die zweite (Männer-)Mannschaft des SV Darmstadt 98 an, die in der D-Liga Darmstadt um Punkte spielt.
Organisator ist Joachim Hademer. Und der findet es enorm wichtig, dass endlich auch einmal der Fußballkreis Bergstraße eine Aktion zugunsten der Flut-Opfer im nördlichen Rheinland-Pfalz startet. Er selbst hat inzwischen einen Kontakt zum TuS Ahrweiler aufgebaut. Immer wieder berichtet ihm Sabine Schenke, die Geschäfsführerin des Vereins, von den katastrophalen Notständen an der Ahr.
Kein Stein steht mehr richtig auf dem anderen, die gesamte Infrastruktur ist zerstört. Hinzu kommt, dass die Kinder teilweise traumatisiert seien. „Wir wollen mit dazu beitragen, dass die Menschen in diesem Verein so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren können“, ist Hademers größter Wunsch, weswegen er sich für Mittwochabend einen großen Zuschauerzuspruch in Lorsch erhofft.
Er weist darauf hin, dass jeder Cent der Einnahmen (der Eintritt beläuft sich auf drei Euro) direkt an den TuS Ahrweiler weitergegeben wird. Schon jetzt bedankt er sich beim SV Darmstadt 98, der sich für diese Aktion spontan bereiterklärt hat. „Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass auch so mancher Profi aus der Zweitbundesligamannschaft der Lilien zum Spiel nach Lorsch kommt und ein signiertes Trikot zur Versteigerung bereitstellt.“ atth
Mit der Integration verbindet sich auch die Tatsache, dass die Olympia inzwischen über zwei Mädchenmannschaften verfügt – und nun soll auch ein zweites Damenteam um Punkte und Tore spielen. Diese tritt in der Landesliga Baden an. Dort spielen vorwiegend Mannschaften aus der Kurpfalz, aber auch andere südhessische Teams wie beispielsweise die FFG Winterkasten/Reichenbach II.
In der am kommenden Samstag (4.) mit der Aufgabe bei der SG Ehelsbach beginnenden Gruppenphase der Verbandsliga Süd will Olympia I mindestens den dritten Tabellenplatz im Sechser-Feld erreichen. Dieser würde es nämlich mit sich bringen, dass sich die Lorscher Mannschaft für die Meisterrunde qualifizieren und die Abstiegsrunde umgehen würde. „Unser Ziel ist es in jedem Fall, mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben“, ruft Joachim Hademer, der Sportliche Koordinator, das Ziel aus.
Er kann optimistisch auf die neue Saison blicken. Und dies liegt auch an der großen Anzahl der Spielerinnen. So bewerben sich derzeit, sehr zur Freude von Haupttrainer Benjamin Braun, 31 fußballbegeisterte junge Frauen um die Stammplätze in den beiden Mannschaften.
Der Olympia-Kader; Tor: Nicole Flath, Madeline Höbel. - Feld: Sandra Arnold, Jasmin Schröder, Vanessa Laubenheimer, Emma Reuter, Gina-Maria Edam, Laura Pesciaroli, Sophia Schuster, Ronja Dambier, Angelique Danzberger, Paula Möller, Sophie Schröder, Selina Dambier, Emelie Schmitt, Samira Hutmacher, Julia Schuster, Selina Fuchs, Jelena Garcia Pejic, Selina de Leon, Laureen Deckenbach, Miriam Klos, Paula Vagas, Daniela Mingolla, Justine Nagy, Luana Liazaro Ortiz, Sandra Sturm, Stephanie Krupp, Victoria Bendt, Carolin Bucher.
Trainer: Benjamin Braun (zweite Saison), Joachim Hademer. - Ziel: Klassenerhalt. - Favoriten: SG Egelsbach, SC Dortelweil. atth
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