BA-Durchstarter - Achtwöchiges Trainingsangebot für Personen mit chronischen Leiden

Rückenschmerzen den Kampf ansagen

Von 
Helmut Seip
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Wer an chronischen Rückenbeschwerden leitet, bekommt von Physiotherapeut Tom Fuchs (re.) ein Trainingsprogramm an speziell dafür entwickelten Geräten.

© etz

Bergstrasse. "Fitness rauf - Kilos runter". So lautet bekanntlich die Devise bei den laufenden BA-Durchstarter-Aktionen im Sportpark Bensheim bzw. mit dem Team des Bensheimer Personal Trainers Siggi Spaleck. Mit dem Angebot von physio3 in Auerbach werden nun Personen angesprochen, die sich aufgrund ihrer chronischen Rückenbeschwerden nicht so sportlich bewegen können, wie sie es eigentlich wollen.

Im Rahmen der Durchstarter-Aktion bietet das Trainings- und Therapiezentrum am Berliner Ring für diese geplagten Menschen nach den Osterferien (ab 16. April) ein achtwöchiges Trainingsprogramm an. Hierzu werden fünf kostenlose Teilnehmerplätze bereit gehalten.

Tom Fuchs, einer der drei physio3-Geschäftsführer, erläutert im folgenden Interview das Konzept.

Was erwartet die Teilnehmer, die in diesem Jahr im Rahmen der BA-Fitnessaktionen erstmals bei physio3 durchstarten können?

Tom Fuchs: Wir möchten speziell etwas für chronische Rückenpatienten anbieten. Seit Oktober ist physio3 zusätzlich ein geprüftes FPZ-Rückenzentrum.

Was bedeutet dies genau?

Fuchs: Das FPZ-Konzept basiert auf individuellen Messungen, die mit einer breiten Datengrundlage verglichen werden. Was auf die Analyse folgt, ist ein wirkungsvolles, individuell betreutes Trainingskonzept an speziellen High-Tech-Geräten.

Ist dieses Angebot also nicht für Jeden geeignet?

Fuchs: Da es sich um ein Therapiekonzept für chronische Rückenpatienten handelt, wird sich die Wirkung vor allem bei dieser Gruppe zeigen. Wir haben zwar weitere, unterschiedlichste Trainingskonzepte bei physio3, die aber nicht zum Durchstarter-Angebot zählen.

Und wie kann ich mich selbst überprüfen, ob ich für dieses Trainingsprogramm geeignet bin?

Fuchs: Es gibt gewisse Teilnahmekriterien, die auf dieser Seite abgedruckt sind und die es unbedingt zu beachten gibt, um Menschen zu finden, bei denen die Erfolgswahrscheinlichkeit am höchsten ist und die auch die Voraussetzungen für ein intensives Training mitbringen.

Wie viele Trainingseinheiten müssen im achtwöchigen Aktionszeitraum bewältigt werden?

Fuchs: 16 bis 20 Einheiten. Der Durchstarter muss also mindestens zweimal, zu Beginn auch dreimal wöchentlich zum Training kommen.

Das hört sich nach "schwerem Training" und keineswegs nach "gemütlicher" Physiotherapie an?!

Fuchs: Neuere Studien haben ergeben, dass die Ursache von andauernden Rücken- und Wirbelsäulenbeschwerden meist nicht in der Überlastung zu finden ist, sondern in der einseitigen oder in der Unterbelastung. Mit dem FPZ-Konzept steigern wir kontinuierlich die Fähigkeiten der Muskeln, die die Wirbelsäule stabilisieren. Ein Steigerungstraining findet außerhalb der Komfortzone statt, ist aber schnell wirksam.

Und wie gut stehen die Chancen auf eine Verbesserung meiner Rückenbeschwerden? Werden meine Fortschritte dokumentiert?

Fuchs: Wir messen jeden Bewegungsbereich der Wirbelsäule, bezüglich Kraft sowie Beweglichkeit. Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell sich unsere Patienten verbessern und entsprechend auch die Schmerzen weniger werden. Aufgrund der großen Datenmenge, auf die wir über das FPZ-Konzept zugreifen können, lässt sich festhalten, dass 41 Prozent der Halswirbelsäulen- und 57 Prozent der Lendenwirbelsäulenpatienten durch das FPZ-Trainingskonzept eine vollständige Beschwerdefreiheit erzielen. Immerhin zwischen 69 und 82 Prozent geben eine deutliche Verbesserung ihrer Rückenbeschwerden an.

Haben Sie einen Alltagstipp bzw. eine Verhaltensregel für Menschen mit chronischen Rückenbeschwerden parat?

Fuchs: Ganz einfach: Alle Möglichkeiten des Körpers nutzen. Sprich: Bewegung!

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