Bensheim. Die Zeit der Ausreden ist vorbei: In der Fußball-Gruppenliga steigt am zweiten Spieltag das nächste Derby: Der FC 07 Bensheim spielt am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen die FSG Riedrode. Mittlerweile sind die Spiele gegen den Bürstädter Vorstadtclub fast zur Tradition geworden. Insgesamt dreizehnmal sind sich die beiden Vereine in den vergangenen sechs Jahren begegnet. Acht Spiele hat Riedrode gewonnen, drei der FC 07, zwei Spiele endeten Unentschieden.
Doch Statistiken haben vor Derbys kaum Aussagekraft. Erst recht in diesem Jahr, wo der FC 07 mit Timo Seyfried einen Spieler von Riedrode abgeworben hat. Viel helfen wird der 28 Jahre alte Neuzugang seiner Mannschaft allerdings nicht. Seyfried fehlt am Sonntag, ebenso wie sieben weitere Spieler. Trainer Peter Brandenburger klang daher angesichts mancher Urlaubsfreuden seiner Spieler in dieser Woche nicht euphorisch, zumal die Leistung beim 1:1-Unentschieden in Büttelborn ausbaufähig war. „Im ersten Spiel will niemand Fehler machen. Da geht nicht jeder voll ins Risiko“, erläutert der 53 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber.
Daher ist Bensheims Trainer trotz der Enttäuschung nicht frustriert. „Wir sind grundsätzlich mit einem sehr guten Gefühl aus der Vorbereitung gegangen.“ Klar ist daher, dass der Traditionsverein wegen eines verpatzten Auftritts nicht das Selbstvertrauen verlieren wird, das er sich über den Sommer erarbeitet hat. Schließlich wissen die Nullsiebener, dass es in den Derbys vor allem auf den Kampfgeist ankommt und die personelle Situation nur bedingt zählt. Weshalb es spätestens an diesem Sonntag heißt: Die Zeit der Ausreden ist vorbei.
SV Groß-Bieberau – TSV Auerbach (So. 15 Uhr): Die Erinnerung an den Gegner sind bei der TSV zweigeteilt. Im März siegten die Rot-Weißen 6:0, auswärts kamen sie im Hinspiel nur zu einem 1:1. Da legte der SV Groß-Bieberau den Fokus auf die Defensive und hielt das Spiel nach dem 0:1 lange offen, ehe er in der Nachspielzeit nach einem Freistoß den Ausgleich erzielte. Giuliano Tondo vermutet, dass Groß-Bieberau dieses Mal wieder defensiv auftreten wird. Gleichwohl kann Auerbachs Trainer den Gegner nur schwer einschätzen, zumal dieser erst am Mittwochabend mit einem 2:0-Auswärtssieg gegen den FC Fürth in die Saison gestartet ist.
Was die TSV allerdings kaum stören wird, denn die Rot-Weißen schauen lieber auf die eigene Entwicklung. Lobende Worte findet Tondo für Mustafa Hami, der in der vergangenen Saison für die zweite Mannschaft gespielt hatte und sich dank einer guten Entwicklung für die Gruppenliga empfohlen hat. Am Sonntag brachte Hami beim 6:1-Heimsieg gegen den SV Fürth seine Mannschaft mit zwei Treffern früh in Führung, zuvor hatte Dominic Herbig im Tor zweimal stark pariert. Gemeinsam mit Konstantin Larkowitsch, der wegen einer Verletzung an der Hand noch bis zu sechs Wochen ausfällt, bildet der Neuzugang von Wormatia Worms ein starkes Duo.
Tondo spricht von einem „offenen Zweikampf“ und sagt, dass die Entscheidung um die Nummer eins noch lange nicht gefallen sei. Sicher scheint derzeit nur, dass sich die TSV auf ihre Torhüter verlassen kann. Und für die Offensive hat Tondo auch einen Plan: „Wichtig ist, dass wir geduldig bleiben.“
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