Persönlich - Bensheimer erinnert sich gerne an die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 an der Seite von Jürgen Klinsmann zurück

Klaus Veltman jongliert mit der Sportsprache auf Top-Level

Von 
Ronald Schwinn
Lesedauer: 

Eines seiner größten beruflichen Highlights war für den Bensheimer Klaus Veltman (links) die Live-Berichterstattung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, wobei Jürgen Klinsmann (rechts) sein Co-Kommentator war.

© red

Bensheim. Klaus Veltman ist um seinen Beruf zu beneiden - auch wenn er derzeit nicht - wie viele seiner Kollegen - in Brasilien weilt. Der Kommentator und Filmemacher zählt zusammen mit BA-Mitarbeiter Eric Horn zum WM-Kolumnisten-Duo des Bergsträßer Anzeigers und wird dabei die Geschehnisse bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft auf sprachlich allerhöchstem Niveau - erstmals am morgigen Samstag - beleuchten und aufbereiten. Der Bensheimer Fernseh-Kommentator wird dann im Juli Berichte vom Grand-Slam-Turnier im Tennis-Mekka Wimbledon vom Sky Studio in Ismaning bei München aus anstatt Fußball-WM-Power aus offerieren. Der Pay-TV-Sender Sky ist seit 2012 Klaus Veltmans Arbeitgeber.

Gerade zu Beginn der Weltmeisterschaft in Brasilien erinnert sich der für seine treffenden Metaphern bekannte Klaus Veltman gerne noch einmal an die WM 2010 in Südafrika zurück, während der er dreieinhalb Wochen lang als Kommentator für den Fernsehsender RTL tätig war. Damals kommentierte Klaus Veltman vier WM-Spiele live. Für seine unterhaltsame und informative Berichterstattung erhielt er hervorragende Kritiken und reihte sich dadurch nahtlos in die Reporter-Elite mit Bela Rethy, Thomas Wark, Wolf-Dieter Poschmann, Thomas Bartels, Steffen Simon sowie Marcel Reif ein.

Fasziniert von Franz Beckenbauer

"Ich habe viele schöne Erinnerungen an die Zeit in Südafrika. Solch eine Fußball-Weltmeisterschaft übt einen solch großartigen Reiz aus, weil es nun mal das größte sportliche Ereignis ist, das es gibt. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich die Begegnung zwischen Argentinien mit Trainer Diego Maradona und Topstar Lionel Messi in Johannesburg kommentieren durfte," hebt Klaus Veltman hervor. Dass dies solch ein berufliches Highlight war, lag sicherlich auch am kompetenten Co-Kommentator, mit dem er am Mikrofon so manchen verbalen Doppelpass spielte. Dies war Jürgen Klinsmann, der als Trainer der US-Nationalmannschaft mit dieser bei der WM in Brasilien für so manche Überraschung sorgen will.

Der frühere Bundestrainer ist freilich einer der vielen Sportgrößen, die Klaus Veltman kennen- und schätzen gelernt hat. Da ist zum einen der frühere brasilianische Fußballstar Sócrates, Kapitän der WM-Mannschaft 1982, und zum anderen natürlich Franz Beckenbauer. "Der "Kaiser" hat eine riesige Ausstrahlung und füllt mit seiner Aura den ganzen Raum. Trotzdem geht er in die letzte Ecke und begrüßt im Aufnahmestudio die Kabelhilfe", kleidet Klaus Veltman seine Wertschätzung für Beckenbauer in Worte.

Zwar habe er sich in fast 30 Jahren als TV-Sportkommentator und Filmemacher zu 80 Prozent mit seinem Lieblingssport Fußball beschäftigt, aber auch andere Sportarten haben ihn fasziniert - so auch die Formel I während seiner zwölf Jahre bei RTL. "Es war schon toll, den Werdegang von Sebastian Vettel vom Newcomer zum Weltmeister verfolgen zu dürfen. Ich habe nie einen jungen Menschen kennengelernt, der so zielorientiert durchs Leben geht wie er", beschreibt der frühere Vorsitzende der FSG Bensheim sein fast herzliches Verhältnis zum Formel-I-Ass. Begeistert zeigte sich der Bensheimer Sport-Kommentator auch von Wladimir und Vitali Klitschko, von deren WM-Box-Fights er ebenfalls oft berichtet hat. Auch im Skispringen kennt sich Veltman bestens aus.

Schwerer Abschied

Der Abschied von RTL fiel ihm 2012 doch schwer. "Durch die Übernahme der Exklusivrechte von Sky bei der Live-Berichterstattung für die Fußball-Bundesliga und Pokal bis 2017 ist es quasi ein großes Glück für mich, dass der Pay-TV-Sender mir ein Angebot als Fußballkommentator und Hintergrund-Filmemacher unterbreitet hat. So kann ich auch wieder meiner Lieblingssportart Fußball nachkommen", hatte der Bensheimer seine Entscheidung für den beruflichen Wechsel begründet.

Viel Spaß hatte dem TV-Berichterstatter die Arbeit bei SAT 1 (1992 - 1999) bei der Fußball-Sendung "ran" gemacht. Auch bei der Champions League in der Saison 1999/2000 bei tm 3 und in der Runde 2006/07 bei Arena sowie LIGA total (2009 bis 2010) kam er oft zum Einsatz.

Wer sich ein bleibendes Bild von der lebhaften und bunten Sportsprache Klaus Veltmans machen will, der sollte sich die DVDs "50 Jahre Fußball-Bundesliga" anschauen. Hier beleuchten der Bensheimer und Jürgen Schmitz, ebenfalls TV-Sportreporter beim Fernsehsender Sky, Tore, Titel und Triumphe zwischen den Jahren 1963 und 2013 in der höchsten deutschen Spielklasse.

Seit fast 30 Jahren als Sport-Kommentator und Filmemacher tätig

Klaus Veltman (51) wohnt in Bensheim und ist mit Beate verheiratet. Sohn Johannes (25) spielt in der ersten Mannschaft des VfL Bensheim Basketball. Die Familie komplettieren die Kinder Jakob (22), Katharina (20) und Julius (15), ebenfalls Basketballer beim VfL Bensheim.

Nach dem Abitur am Alten Kurfürstlichen Gymnasium Bensheim absolvierte Klaus Veltman die Ausbildung zum Redakteur und arbeitete bei Zeitungen in Weinheim und Mannheim.

Stationen als Fernseh-Journalist: Kommentator und Filmemacher beim SWR (1986 bis 1992); Berichterstatter der Fußball-Bundesliga-Sendung "ran" bei SAT 1 (1992 - 1999); Berichterstatter der Fußball-Champions League bei TM 3 (1999 - 2000); Kommentator und Filmemacher bei RTL (2000 - 2012); arena (2006 - 2007); seit 2012 Kommentator bei Sky.

Klaus Veltmans Lieblingsclub ist der SV Waldhof Mannheim - der einst in der Bundesliga spielte, diese Zeiten aber längst hinter sich hat.

Von 1999 bis 2010 war er Vorsitzender der FSG Bensheim und trug maßgeblich dazu bei, dass die Bundesligisten Werder Bremen (2000) und Eintracht Frankfurt (2003, 2009) zu Freundschaftsspielen nach Bensheim kamen. rs

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger