Interview - Während der Handball-Nationalspieler in Serbien um den EM-Titel kämpft, fiebert die Ehefrau in Buxtehude mit

Isabell Klein drückt Dominik aus der Ferne die Daumen

Von 
Janina Stengel
Lesedauer: 

Für Dominik Klein (li.) geht es bei der Handball-EM zur Sache; er kämpft mit der Nationalmannschaft nicht nur ums Weiterkommen, sondern auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in diesem Jahr in London.

© dpa

Bensheim/Buxtehude. Nicht nur an der Bergstraße verlebten viele Handballfans einen spannenden Donnerstagabend, als sie zunächst den deutschen Sieg gegen Schweden und das damit verbundene Weiterkommen bei der Europameisterschaft in Serbien an den Bildschirmen verfolgten. Mit dem mazedonischen Sieg gegen Tschechien wurde den Deutschen anschließend sogar noch der Gruppensieg und eine "weiße Weste" für die Hauptrunde beschert.

Auch Isabell Klein (BIld) fieberte mit dem DHB-Team. Die Ex-Flames-Spielerin in Diensten des Buxtehuder SV steckt mitten im Bundesliga-Alltag, derweil ihr Ehemann Dominik fernab der Heimat um EM-Ehren kämpft. Und während für Isabell mit der Frauen-Nationalmannschaft der Olympia-Zug schon abgefahren ist, hat Dominik Klein noch die Chance, mit den DHB-Herren die Qualifikation für die Spiele in London zu schaffen.

Gestern blickten wir mit Isabell Klein in einem Telefongespräch auf den bisherigen Turnierverlauf zurück - und wagten einen Ausblick auf das heutige wichtige Spiel gegen den ebenfalls noch verlustpunktfreien EM-Gastgeber Serbien.

Hatten Sie damit gerechnet, dass Deutschland das Spiel gegen Schweden gewinnt?

Isabell Klein: Nun, man wusste bereits im Vorfeld, was die Deutschen können, beziehungsweise das konnte man schon oft sehen. Ich war da zuversichtlich. Bei dem deutschen Team ist es ja so, dass es eine starke Mannschaft ist. Sie haben immer gute Chancen, es kann aber auch zu einem Komplettausfall kommen. Das dem nicht so war, das hat man ja gegen Schweden sehen können.

Wie beurteilen Sie die Leistung im Spiel gegen Schweden?

Klein: Die Deutschen haben ordentlich Gas gegeben, das hat man gesehen, da waren sie ziemlich gut dabei. Das freut mich natürlich auch.

Haben Sie die Zeit, um alle Spiele live zu verfolgen - und wie fiebern Sie dann mit?

Klein: Wenn ich kann, dann sehe ich mir die Spiele natürlich an. Oft haben wir allerdings Training. Wir nehmen die Spiele dann immer auf und sehen sie uns nach dem Training an. Man ist da immer emotional dabei, auch wenn man die Spiele nicht live sieht. Klar, dass man mitfiebert.

Und wie stark fiebern Sie speziell mit ihrem Mann Dominik?

Klein: Auch bei ihm bin ich emotional dabei. Selbst wenn ich bei den Spielen nicht dabei sein kann, leide ich immer mit. Er weiß dann auch, dass ich mit ihm fühle und ihn unterstütze. Natürlich gibt das Motivation, wenn man weiß, dass der Partner dahintersteht. Die emotionale Unterstützung und die Aussicht auf den Sieg, das ist dann Motivation genug.

Was trauen Sie den Deutschen am Samstag im Spiel gegen Serbien und dann für den Rest der Europameisterschaft noch zu?

Klein: Ich denke, das wird schwierig. Serbien ist ein starker Gegner. Aber ich glaube, dass die deutsche Mannschaft eine Chance hat. Das hängt davon ab, wie weit sie ihre Leistungen abrufen. Je nachdem können sie gewinnen oder verlieren. Im Augenblick sind die Deutschen aber in einer sehr guten Ausgangssituation, da bin ich zuversichtlich. Sie wissen, dass sie zwei Spiele gewinnen müssen, um in die Endrunde zu kommen. Wenn sie so spielen wie gestern, dann gewinnen sie garantiert.

Und wie sieht es mit der möglichen Olympia-Qualifikation aus?

Klein: Meiner Meinung nach ist die Qualifikation auf jeden Fall möglich. Das hängt eben auch vom Spiel am Samstag ab. Serbien ist der stärkste Gegner, das wird nicht leicht. Aber wie gesagt, wenn sie dieselbe Leistung wie gestern bringen, dann haben sie auf jeden Fall eine Chance. Auch für Olympia. ste

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger