Bensheim. Ilka Fickinger ist in der Saison 2022/23 in Sachen Handball zweigleisig unterwegs. Die 40-Jährige ist nach wie vor Co-Trainerin beim Frauen-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach – und sie coacht das Männer-Team des TSV Pfungstadt. In der vergangenen Woche startet Fickinger mit den TSV-Jungs in die Vorbereitung auf die kommende Runde in der Bezirksoberliga. „Ich freue mich darauf, das ist eine spannende Herausforderung.“
Die Trainings -und Spieltage beider Mannschaften lassen sich (abgesehen von einigen wenigen Überschneidungen) gut miteinander vereinbaren, so dass Fickinger ihr bisheriges Aufgabengebiet bei den Flames in gewohntem Umfang abdecken wird. „Es ändert sich nichts, Ilka ist an den meisten Trainingstagen bei uns und macht weiterhin die Videoanalyse“, sieht Flames-Headcoach Heike Ahlgrimm das zusätzlich Engagement ihrer langjährigen Assistentin entspannt. „Es ist alles besprochen.“
Die Spielpläne der Frauen-Bundesliga und Männer-Bezirksoberliga stehen derzeit nicht in allen Einzelheiten fest, Terminkollisionen dürften allerdings die Ausnahme sein. Die Partien der Frauen-Bundesliga werden in der Regel samstags, die der Männer-BOL sonntags ausgetragen. „Das sollte eigentlich kein Problem sein“, meint Fickinger.
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Für Ilka Fickinger ist die Tätigkeit beim TSV Pfungstadt verbunden mit einem beruflichen Neuanfang. Nach 20 Jahren hat die Bankkauffrau ihren Job bei einem Geldinstitut aufgegeben und ist nun hauptberuflich Handball-Trainerin. „Das war schon lange mein Traum. Es war ein günstiger Zeitpunkt, diesen Weg jetzt einzuschlagen.“ In Pfungstadt betreut die Inhaberin der EHF-Master-Coach-Lizenz, der höchsten Trainerlizenz im Handball, außer der Männer-Crew noch die männliche E-Jugend und ist überdies zuständig für die Aus- und Weiterbildung der Jugendtrainer beim TSV.
Erfahrungen als Trainerin im männlichen Nachwuchsbereich hat die ehemalige Drittliga- und Oberligaspielerin bereits gesammelt, eine Männermannschaft hat sie dagegen bislang nicht angeleitet. Kopfschmerzen bereitet ihr die Tätigkeit bei den TSV-Herren nicht. „Es geht um Handball, da gibt es keine großen Unterschiede bei Trainingsinhalten oder Taktik zwischen Frauen und Männern.“ Ihre Auffassung vom Handball („Daran ändert sich nichts“) will sie nun den Pfungstädter Männern vermitteln.
Beim TSV Kollegin von Karin Euler
Beim TSV Pfungstadt wird Ilka Fickinger von ihrem spielenden Co-Trainer Benjamin von Stein unterstützt. Der ehemalige Drittliga-Akteur unternimmt in Pfungstadt die ersten Schritte im Trainergeschäft.
Die sportliche Zielsetzung beim TSV ist nach dem Abstieg in der abgelaufenen Spielzeit noch nicht definiert. „Wir schauen jetzt erstmal, wie sich die Saison anlässt“, so Fickinger. Mittelfristig hat man in Pfungstadt die Rückkehr in die Landesliga im Blick.
Während die Männer den Gang nach unten antreten mussten, schafften die TSV-Frauen den Aufstieg in die Landesliga. Trainerin des Teams ist Karin Euler, die in den 1970er und 1980er Jahren als Spielerin und Trainerin für die TSV Auerbach in der Handball-Bundesliga aktiv war.
Ilka Fickinger peilt in ihrer Trainer-Laufbahn den Sprung nach ganz oben an. Einen Bundesligisten zu trainieren, ist nach wie vor ihr Karriere-Ziel. Die Arbeit mit der ersten Männermannschaft des TSV Pfungstadt sieht sie auch als Chance an, um ihren Handball-Horizont mit einer neuen Erfahrung zu erweitern. eh
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