Handball-Bezirksoberliga

HSG mit einer Top-Leistung im Derby

Bensheim/Auerbach zieht sich beim 25:28 gegen den Titelfavoriten Fürth/Krumbach gut aus der Affäre

Von 
ki/ü
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Fabian Raddatz war mit fünf Toren bester Bensheimer Werfer bei der 25:28-Niederlage im Bezirksoberliga-Derby gegen die klar favorisierten Fürther (rechts Torwart Henrik Richter). © Neu

Bensheim. Es kommt selten vor, dass der Verlierer größere Zufriedenheit ausstrahlt als der Gewinner. So aber beim Derby der Handball-Bezirksoberliga, das die HSG Bensheim/Auerbach zu Hause mit 25:28 (11:15) gegen den Titelaspiranten HSG Fürth/Krumbach verlor. „Wir haben vieles richtig gemacht“, meinte Bensheims Trainer Moritz Brandt im Anschluss, während Fürths Stefan Eger heilfroh war, die Punkte mitgenommen zu haben: „Das war kein gutes Spiel von uns und Bensheim“, fand der Gäste-Coach.

Die Gastgeber hatten einen Start nach Maß, führten nach sechs Minuten mit 4:0. „Wir hatten uns vorgenommen, den Fürther Rückraum aus dem Spiel zu nehmen, was über weite Strecken geklappt hat. Aber ganz kann man eine so starke Mannschaft nicht kaltstellen“, so Brandt.

Dass seine Mannschaft beim 7:10 erstmals mit drei Toren zurücklag, war mehr der schwachen Chancenverwertung geschuldet als Schwächen in der Defensive. Fortan führte der Gast immer, während sich die vergebenen Möglichkeiten wie ein roter Faden durch das Bensheimer Spiel zogen. „Wir haben 15 bis 20 Bälle liegengelassen“, sagte Brandt, der dabei aber auch den einmal mehr überragenden Fürther Keeper Henrik Richter als Faktor ausmachte: „Er ist schon Extraklasse.“

Mit viel Einsatz blieb Bensheim zwar meist in Schlagdistanz, schaffte es Mitte der zweiten Hälfte allerdings nicht, nach dem 19:20 den Ausgleich zu erzielen (46.). Fürth übernahm wieder das Kommando, erhöhte auf 23:19 (49.) und hielt in der Schlussphase dem Druck der Gastgeber stand. – Bensheimer Tore: Raddatz (5), Kleber (4), Göbel (4/2), Hartmann, Wenner (je 3), Weihrich, Geier (je 2), Herborn, Friedrich (je 1). – Fürther Tore: Beye (10/3), Kaiser (5), Schuricht, Fischer, Raabe (je 3), Koch, Jaworski (je 2).

MSG Lorsch/Einhausen – TV Siedelsbrunn 30:23 (14:11). Mit einer soliden Leistung, einer starken Defensive mit Keeper Maximilian Ohl als sicheren Rückhalt und angetrieben von einem starken Luca Kubasta feierte Lorsch/Einhausen einen überraschend deutlichen Erfolg. „Das sah über weite Strecken gut aus, insgesamt war das sehr ordentlich“, bilanzierte MSG-Trainer Norbert Metzger.

Nach dem 11:11 (22.) gelang ein halbzeitübergreifender 6:0-Lauf zum 17:11 (35.), was auch die nötige Sicherheit für die verbleibende Spielzeit brachte. „Von da an haben wir das auch dank unseres breiteren Kaders souverän runtergespielt“, so Metzger. Der Übungsleiter sah zwar auch einige Schwächephasen, „in denen wir ein paar Bälle zu viel weggeworfen haben“, aber näher als auf drei Tore kam Siedelsbrunn auch dann nicht mehr heran. Beim 24:21 (52.) zog die MSG noch einmal auf 28:21 (58.) davon. – MSG-Tore: Kubasta (9), Eichhorn (5), Kraft (4), Albert (3), Schierk (3/2), Weidenauer (2), Kuhn, Wüst, Wiegand, Müller (je 1). mep

SV Erbach – TSV Pfungstadt 31:34 (9:16). Mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten hatte kaum ein Erbacher gerechnet. Am Ende war der Erfolg für die Pfungstädter hochverdient. Und dennoch gab es eine Menge Positives aus Sicht der Mannschaft von Trainer Jens Becker. „Wir haben uns trotz des klaren Pausenrückstandes nicht hängen lassen“, lobte Erbachs Abteilungsleiter Thomas Flath. „Aber wir haben uns viele technische Fehler erlaubt. Die sich daraus ergebenden Gelegenheiten hat der TSV clever genutzt.“

So geriet Erbach mit zunehmender Spielzeit immer mehr ins Hintertreffen. Aufbauend auf eine offensivere Deckungsarbeit fanden die Gastgeber aber immer wieder ins Spiel zurück. „Wir haben alles gegeben. Wichtig war, dass wir kein Debakel erleben“, betonte der Abteilungsleiter. – SVE-Tore: Heß (10/1), Luca Jordan (6), Hafner (4), Bänsch (3), Müller (3/2), Moritz Rougelis (2), Grebe, Jacob Lulay, Lukas Klenk (je 1).

HC VfL Heppenheim – MSG Roßdorf/Reinheim 17:29 (7:12). Trotz der fünften Niederlage in Folge war Trainer HC-Simon Meier nicht gänzlich unzufrieden: „Mit der Leistung bin ich einverstanden. In der Abwehr haben wir gut gearbeitet. In der ersten Halbzeit haben wir gegen den Aufstiegskandidaten lediglich zwölf Tore kassiert.“ Nur in der Offensive haperte es wieder einmal. „Unsere Chancenverwertung war nicht gut. Hätten wir nur ein paar dieser Gelegenheiten genutzt, wäre das Ergebnis nicht so deutlich ausgefallen.“

Die Heppenheimer mussten personell erneut improvisieren. Julian Lautenscheidt zog sich früh eine Blessur am Fuß zu. Auch Michael Walz musste mit einer Oberschenkelverletzung aus dem Spiel. In der Schlussphase sah Leon Schütz zudem die Rote Karte. Dennoch ließ der HC VfL die Köpfe nicht hängen. – HC VfL-Tore: Leon Schütz (7), Fickel (4), Kasper, Lautenscheidt (je 2), Müller (1/1), Schneider (1). ki/ü

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