Handball

Die Handballer des HC VfL Heppenheim sind mitten im Umbruch

Die Heppenheimer Herrenteams hoffen auf Verbleib in der Bezirksoberliga und Bezirksklasse. Timo Leister ist jetzt Co-Trainer.

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ki/ü
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Heppenheim. Am Wochenende (13./14.) geht es wieder los. Dann startet die Handball-Bezirksoberliga in die neue Saison. Auf den HC VfL Heppenheim, der zum Auftakt am Sonntagabend in Roßdorf antreten muss, wartet dabei eine herausfordernde Spielzeit, denn gleich sieben Abgänge gilt es zu verkraften, während es so gut wie keine externen Zugänge zu verzeichnen gibt.

„Alles andere als von einem großen Umbruch zu sprechen, würde die Situation nicht richtig einordnen. Spieler aus der zweiten Reihe und Talente müssen nun die Lücken füllen“, betont Trainer Simon Meier, der mit dem neuen, erfahrenen Co-Trainer Timo Leister, der selbst schon Chefcoach beim HC VfL war, bemüht ist, die Mannschaft entsprechend vorzubereiten. Folglich ist es wenig überraschend, dass die Zielsetzung der Heppenheimer Klassenerhalt lautet. „Diesmal wissen wir aber um unsere Ausgangssituation und nehmen die Herausforderung an“, ist sich Meier sicher.

SV Erbach setzt auf Trainer-Rückkehrer

Mit einem guten, alten Bekannten geht der SV Erbach in die neue Saison der Handball-Bezirksoberliga. Löste im Vorjahr noch Franz-Josef Höly Jens Becker auf der Trainerposition ab, so war es im Sommer 2024 Becker, der als Coach auf Höly folgte – und das mit voller Vorfreude. Der Rückkehrer musste in der Tat nicht überlegen, ob er sich vorstellen könne, an seine alte Wirkungsstätte beim Heppenheimer Stadtteilclub zurückzukehren.

Ganz im Gegenteil. „Als klar war, dass die Verantwortlichen in Erbach einen neuen Trainer suchen, habe ich ihnen nur gesagt, dass sie meine Telefonnummer ja haben“, gibt Becker schmunzelnd zu, für den es zwischenzeitlich beim Liga-Konkurrenten MSG Roßdorf/Reinheim aus unterschiedlichen Gründen, aber vor allem aufgrund eines kleinen Kaders, nicht wie gewünscht lief. Nun zeichnet er sich beim SVE sowohl für die Erste in der Bezirksoberliga als auch als Nachfolger von Oliver Heß für die Zweite in der 2. Bezirksklasse, ehemals C-Liga, verantwortlich – wobei er an Spieltagen Unterstützung an der Seitenlinie erhält.

Personell hat sich traditionell nur wenig getan bei den Erbachern. Becker kann aber wieder auf die erfahrenen Oliver Heß und Markus Hafner in der Ersten bauen. Weh tun allerdings zwei Abgänge. „Mit Max Bänsch und Max Diesterweg hätte ich sehr gerne weitergearbeitet. Dafür ist nun wieder Lukas Klenk da, der zuletzt in Bochum studierte, das nun aber in Heidelberg fortsetzt“, freut sich der Trainer. Becker baut auf die alten Tugenden des SVE wie Kampf und Tempohandball setzt.

Die Zielsetzung formulieren die Verantwortlichen des SVE indes zurückhaltend. Zu schwer lassen sich die Kräfteverhältnisse in der Bezirksoberliga aus ihrer Sicht einschätzen.

  • Abgänge: Max Bänsch (TSV Pfungstadt), Max Diesterweg (HSG Bieberau/Modau), Andrej Grebe (eigene zweite Mannschaft).
  • Zugänge: Oliver Heß, Markus Hafner (beide zweite SVE-Mannschaft).
  • Kader: Bastian Flath, Tom Jordan, Nils Lulay (Tor); Jakob Lulay, Oliver Kleinbauer, Lukas Müller, Louis Meffert, Andrej Grebe, Lukas Klenk (Außen); Moritz Lulay, Fabian Jordan, Markus Hafner (Kreis); Luca Jordan, Oliver Heß, Jonathan Müller, Florian Lulay, Nikolas Lulay, Marvin Green, Louis Meffert, Christian Scholz (Rückraum).
  • Trainer: Jens Becker (für Franz-Josef Höly). – Ziel: vorderes Mittelfeld. – Favoriten: SG Arheilgen, MSG Roßdorf/Reinheim, HSG Langen.

In der untersten Klasse ambitioniert am Ball

Für die zweite Mannschaft des SVE wird es in der untersten Spielklasse des Bezirks darum gehen, sich zu etablieren und perspektivisch wieder nach oben zu schauen. „Natürlich wollen wir wieder hoch. Wichtig ist für uns generell aber eine zweite Mannschaft. Hier können wir dem Nachwuchs die Gelegenheit auf Einsatzzeiten im Aktivenbereich geben“, betont Jens Becker. ki/ü

In der vergangenen Spielzeit war das noch anders. Da strebte der HC VfL einen Platz im Mittelfeld an, wurde aber durch schwankende Leistungen und wiederholt schweren Verletzungen von Spielern zurückgeworfen.

Nun soll sich ein Aspekt positiv auswirken: überlappende Trainingseinheiten der beiden Männermannschaften und der A-Jugend. „Trotzdem wird die A-Jugend ganz bewusst noch unabhängige Einheiten behalten, um nicht zu früh überlastet zu werden“, erklärt Simon Meier: „Aus unserer eigenen und der aufgelösten A-Jugend der JSG Hemsbach/Laudenbach stehen mehrere Spieler zur Verfügung, die sowohl noch Jugend als auch schon bei den Aktiven spielen dürfen.“

Einige Talente, das betont Meier, seien allerdings noch zu jung – darunter Philipp Blümel, ausgestattet mit einem Doppelspielrecht für die A-Jugend-Bundesliga beim HLZ Hochdorf/Friesenheim – und werden erst im Verlauf der ersten drei Monate der Saison spielberechtigt.

  • Abgänge: Marvin Laut, Kai Friedrich, Daniel Schneider (alle Karriereende), Nico Glanzner (TV G.-Rohrheim), Alexander Fickel (TSV Birkenau), Robin Schrodi (zurück in die Heimat), Jan Siepe (Studium in MZ)
  • Zugänge: Tim Kreth, Lukas Kamer, Philipp Blümel (eigene Jugend), Philipp Schmidt (zweite Mannschaft), Moritz Antes, David Adler, Janis Weiss (alle A-Jugend JSG Hemsbach/Laudenbach), Christian Walz (TV Hemsbach II)
  • Kader: Tim Kreth, Janis Weiss (Tor); Jonas Müller, Lukas Zajons, Konstantin Hoehling (Außen); Julian Lautenscheidt, Michael Walz, Philipp Schmidt, Yannick Brand, Christian Walz, Moritz Antes, David Adler, Lukas Kamer, Philipp Blümel (Rückraum); Paul Viereckel, Jonas Schütz, Mathis Schäfer (Kreis)
  • Trainer: Simon Meier (dritte Saison), Co-Trainer Timo Leister; Torwarttrainer Andreas Ginader; Betreuer Michael Schilpp. – Ziel: Klassenerhalt. – Favoriten: SG Arheilgen, HSG Langen.

Auf den vielen Talenten ruhen die Hoffnungen

Vor einer ebenfalls herausfordernden Spielzeit steht die zweite Mannschaft des HC VfL in der Bezirksklasse (vormals Bezirksliga B). Auch auf das Team von Trainer Aykut Demiryol hat die Gesamtsituation Auswirkungen. So wurden bereits im Laufe der Vorsaison einige Spieler in das Bezirksoberliga-Team hochgezogen.

Kein Wunder also, dass es für Demiryol nur ein Saisonziel geben kann: den Klassenerhalt. „Wenn die personelle Situation in der ersten Mannschaft angespannt ist, hat das natürlich Auswirkungen auf die Zweite“, gibt der Übungsleiter zu bedenken, der vor allem eine schwierige Hinrunde erwartet: „Für die Rückserie bin ich optimistischer, weil dann einige Nachwuchsspieler nachrücken können.“

  • Abgänge: Philipp Schmitt, Konstantin Hoeling, Mathis Schäfer, David Adler (alle erste Mannschaft), Jonas Schmitt (berufsbedingte Pause). – Zugänge: Fehlanzeige
  • Kader: Alexander Michalski, Nico Jung (Tor); Daniel Guthier, Kevin Kniel, Johannes Koch, Niels Hannken (Außen); Simon Meier, Johannes Scholz, Felix Bartke (bis Februar auf Studienreise, alle Kreis); Marc Schäffauer, Rouven Werle, Ralf Scheuche, Benjamin Haller, Timo Leister (Rückraum)
  • Trainer: Aykut Demiryol (zweite Saison). – Ziel: Klassenerhalt, Einbindung der A-Jugendlichen. – Favoriten: HSG Bensheim/Auerbach II, TGB Darmstadt II. ki/ü

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