Bensheim. Kaum war die Nachricht am Montagmittag veröffentlicht, glühten bei Heike Ahlgrimm die Leitungen auf allen Kanälen. „Ich wurde mit allen möglichen Vereinen in Verbindung gebracht“, erzählt die 49-Jährige. Ihre Antwort auf die immer gleiche Frage: „Ich trainiere mit hundertprozentiger Sicherheit in der nächsten Saison keinen Bundesligaclub.“
Nach einer Dekade in Diensten der HSG Bensheim/Auerbach nimmt die aktuelle Flames-Trainerin zum Saisonende Abschied vom Frauenbundesligisten (wir haben berichtet) – und vorerst auch vom Handball. „Ich brauche eine Auszeit. Die letzten zehn Jahre waren sehr schön, aber körperlich und mental sehr anstrengend und haben viel Energie gekostet.“
„Es war allein meine Entscheidung, meinen Vertrag nicht zu verlängern.“
Seit 1994 war die 90-fache deutsche Nationalspielerin ohne Unterbrechung im Bundesliga-Handball unterwegs – als Spielerin, Trainerin, Jugendakademieleiterin. Nach ihrem Karriereende 2011 erfolgte sofort der Übergang in den Trainerjob. Das „Jeden-Tag-in-der-Halle-Stehen“ soll zumindest vorübergehend vorbei sein. Ein Jahr soll die selbst verordnete sportliche Ruhephase dauern. „So ist der Plan.“ Und danach? Kann sich Heike Ahlgrimm „vieles vorstellen“.
Man könne nie wissen, welche Angebote reinkommen. Eine Rückkehr auf die Handballbühne sei wahrscheinlich, es müsse aber nicht unbedingt wieder eine Tätigkeit in der ersten Reihe als Trainerin sein. Denkbar sei für sie auch, eine Rolle im Hintergrund zu übernehmen.
Der Entschluss, ihr Engagement bei den Flames zu beenden, sei über eine längere Zeit gereift. „Es war allein meine Entscheidung, meinen Vertrag nicht zu verlängern.“ Zum einen, weil der Verein nach der langen Zeit der Zusammenarbeit frischen Input und neue Ideen benötige. Zum anderen sei für sie selbst ebenfalls der Moment gekommen, sich neu zu orientieren. „Für mich fühlt sich das alles richtig an.“
Nach derzeitigem Stand wird die gebürtige Leipzigerin ihren Lebensmittelpunkt zunächst in Bensheim behalten und weiterhin als Mediengestalterin bei der Bensheimer Firma Herbert tätig sein. eh/Bild: Strieder
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