Handball

Flames verlieren 27:30 bei HSG Blomberg-Lippe

Die HSG Bensheim/Auerbach hat die letzte Auswärtspartie der Saison 2022/23 in der Handball-Bundesliga der Frauen 27:30 (11:18) bei der HSG Blomberg-Lippe verloren.

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eh
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Die Flames hatten beim Auswärtsspiel in Blomberg auch starke Phasen (hier kommt Lisa Friedberger frei zum Wurf), letztlich führten aber zu viele Fehler zur vermeidbaren Niederlage. © Andrea Müller

Bensheim. Die HSG Bensheim/Auerbach hat die letzte Auswärtspartie der Saison 2022/23 verloren: Am vorletzten Spieltag der Handball-Bundesliga der Frauen unterlagen die Flames am Samstag mit 27:30 (11:18) bei der HSG Blomberg-Lippe. Nach dem deutlichen Resultat zur Pause kämpften sich die Bensheimerinnen im zweiten Abschnitt zurück, verkürzten den Rückstand – und verpassten die Wende nur knapp. „Es reicht eben nicht, nur 45 Minuten zu performen. In Blomberg muss man 60 Minuten seine Leistung bringen, um die Punkte zu holen“, kritisierte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm den „Durchhänger“ im ersten Durchgang. „Das hat uns letztlich ein besseres Ergebnis gekostet.“

Auch Lucie Kretzschmar ärgerte sich über dieses Tief. „Wir sind in der ersten Halbzeit hinterhergelaufen und haben in der zweiten Halbzeit in der entscheidenden Phase leider einige Fehler gemacht.“ Die Flames-Rückraumakteurin verletzte sich in der zweiten Hälfte beim Kampf um den Ball am Knie und kam in den Schlussminuten nicht mehr zum Einsatz. Kurz nach Ende der Begegnung gab sie allerdings Entwarnung. „Ich denke, es ist nichts Schlimmeres.“ Damit dürfte ihre Teilnahme mit der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften im portugiesischen Nazaré in dieser Woche (23. bis 28.) nicht in Frage stehen.

Die Flames erwischten vor 840 Zuschauern in der Sporthalle an der Ulmenallee einen guten Auftakt in das Duell: Torhüterin Helen van Beurden startete mit zwei Paraden, Myrthe Schoenaker und Lisa Friedberger (per verwandeltem Siebenmeter) netzten zur 2:0-Führung ein. Blomberg hatte bei den ersten Angriffen Probleme mit der offensiven 5-1-Deckung der Bensheimerinnen. „Das hat ordentlich funktioniert“, war Heike Ahlgrimm zufrieden mit dem Beginn ihrer Mannschaft.

Die Gastgeberinnen überwanden allerdings schnell ihre Anfangsschwierigkeiten und stellten mit einem 3:0-Lauf auf 3:2 (6.). Bis zum 7:7 (14.) verlief die Auseinandersetzung ausgeglichen, anschließend stieg die Fehlerquote der Gäste. Die technischen Missgeschicke und die mangelnde Konsequenz im Abschluss der Flames nutzte der Kontrahent aus. Unter anderem mit sechs Gegenstoßtoren erhöhte Blomberg den Vorsprung bis zur Pause auf 18:11. „Wir haben im Angriff etwas den Kopf verloren, waren nicht mutig genug und haben einige Male überhastet abgeschlossen“, so Ahlgrimm.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Flames ihren Rhythmus in Angriff und Abwehr wieder. „Wir haben das in der Kabine ganz ruhig und sachlich angesprochen“, berichtete die Flames-Trainerin. Mit zwei Toren von Lotta Heider und zwei Rettungstaten von Keeperin Vanessa Fehr meldeten sich die Bergsträßerinnen zurück.

Während Bensheim wieder ins Spiel fand, agierte die Truppe von Coach Steffen Birkner, die als Tabellenvierte noch um den Einzug ins internationale Geschäft kämpft, zunehmend nervöser. „Blomberg hat gewackelt“, meinte Heike Ahlgrimm. Gestützt auf eine starke Defensivarbeit mit Vanessa Fehr als Rückhalt setzten die Flames den Favoriten mehr und mehr unter Druck.

Sarah van Gulik verkürzte zum 25:23 (49.), Ndidi Agwunedu traf zum 26:24 (52.), Isabell Hurst zum 27:25 (53.). „Wir waren nah dran, aber es hat nicht ganz gereicht.“ Auf der Zielgerade leisteten sich die Südhessinnen einige Ballverluste und Fehlwürfe, so dass der Sieg für Blomberg nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. „Die Aufholjagd hat uns Kraft gekostet, das war in den letzten Minuten deutlich zu sehen“, sagte Heike Ahlgrimm.

Am letzten Spieltag haben die Flames am kommenden Samstag (19 Uhr) den Thüringer HC zu Gast. Diese Partie wird unter anderem traditionell im Zeichen der Verabschiedung von Spielerinnen stehen, die den Verein verlassen. Schon jetzt ist der HSG Bensheim/Auerbach der achte Platz im Endklassement nicht mehr zu nehmen, weil Verfolger Leverkusen am Samstag zu Hause 30:35 (16:15) gegen Halle-Neustadt verlor. eh

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (1), Hurst ...

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden – Berger (1), Hurst (2), Heider (3), Schoenaker (2), Stuttfeld, Soffel (1), Agwunedu (2), Friedberger (7/5), van Gulik (4), Kretzschmar (4), Holste, Visser (1).

Beste Blomberger Torschützinnen: Hauf (6), Kühne (5), Rüffieux (5).

Schiedsrichter: Müller/Müller (Neubrandenburg/Potsdam). – Siebenmeter: 1/6 (verwandelt: 1/5). – Zeitstrafen: Rüffieux, Kühne, Kaiser/Berger, Hurst, van Gulik (2). – Zuschauer: 840.

Der „Spielfilm“: 2:2 (5.), 6:4 (10.), 8:7 (15.), 12:7 (20.), 16:10 (25.), 18:11-Halbzeitstand. – 20:14 (35.), 23:16 (40.), 24:21 (46.), 36:24 (52.), 29:25 (57.), 30:27-Endstand.

So geht’s weiter am letzten Spieltag: FlamesThüringer HC (Sa., 19 Uhr, Weststadthalle). eh

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