Bensheim. Nach dem überzeugenden 38:25-Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen in der Vorwoche und der erneuten Qualifikation für die European League geht die HSG Bensheim/Auerbach mit Rückenwind in das letzte Saisonspiel 2024/25 der Handballbundesliga der Frauen. Obschon sowohl die Flames als auch der Gegner VfL Oldenburg (gegen TuS Metzingen) mit dem Einzug ins Endspiel um Platz fünf das Europa-Ticket in der Tasche haben, werden die beiden Teams in der Partie am heutigen Samstag in der Weststadthalle (18 Uhr) keinesfalls im Schaulauf-Modus unterwegs sein. „Es geht nochmal um richtig viel“, unterstreicht HSG-Trainerin Heike Ahlgrimm die Bedeutung des Duells.
Der Sieger der Begegnung erhält nämlich einen weiteren Freifahrtschein, der direkt in das Viertelfinale des DHB-Pokals führt, und als zusätzlichen Bonus das Heimrecht für dieses Match beinhaltet. „Das ist der kürzeste Weg zu einem Titel. Es sind nur drei Siege bis zum Pokalgewinn“, blickt Ahlgrimm auf die Möglichkeiten, die ein Erfolg über Oldenburg eröffnet. Denn ein Sieg im Pokal-Viertelfinale führt zur Teilnahme am Final Four in Stuttgart; und mit zwei weiteren Erfolgen in der Porsche-Arena wäre der erste Rang beim Finalturnier eingetütet. Dreimal waren die Flames bislang beim Final Four am Start - und erreichten dabei die Plätze vier, drei und zwei.
Der europäische Aspekt spielt heute ebenfalls eine Rolle. Wie in dieser Woche vom Ligaverband HBF (Handball Bundesliga Frauen) mitgeteilt wurde, erhält die Bundesliga durch den European-League-Triumph des Thüringer HC für 2025/26 einen weiteren Startplatz im Europapokal. Für Bensheim/Auerbach und Oldenburg geht es nun um eine gute Ausgangsposition für die European League. Der Bundesliga-Fünfte wird in der europäischen Setzliste höher eingestuft und muss voraussichtlich nur eine Qualifikationsrunde auf dem Weg in die Gruppenphase absolvieren. „Die Mannschaft will das Spiel unbedingt gewinnen.“ Das Flames-Team wurde am Mittwochabend über die Qualifikation für Europa unterrichtet. „Die Mädels haben sich sehr gefreut, den Fokus aber auch gleich wieder auf Oldenburg gelegt“, berichtet die 49-Jährige.
Die Bundesliga-Hauptrunde schlossen die Bensheimerinnen mit zwei Punkten mehr auf dem Konto als Fünfter ab, eine Position vor den Oldenburgerinnen von Coach Niels Bötel. In den beiden Begegnungen der Hauptrunde zog die HSG allerdings jeweils den Kürzeren. Nun wollen die Flames, bei denen mit Ausnahme von Ndidi Agwunedu (Kreuzbandriss) alle Spielerinnen an Bord sind, den ersten Saisonsieg gegen die Norddeutschen einfahren. Kein leichtes Unterfangen. „Oldenburg hat eine sehr gute Mannschaft und will das Spiel genauso gewinnen wie wir“, erwartet Ahlgrimm eine enge Auseinandersetzung. Bestimmende Figuren beim VfL sind Toni Reinemann, beste Bundesliga-Torschützin der Vorsaison, Kreisspielerin Marie Steffen, Torhüterin Madita Kohorst, die Keeperin mit den meisten Paraden in dieser Saison – und Spielmacherin Merle Lampe, die sich in diesem Spiel vom aktiven Handball verabschiedet und ihre Karriere beendet.
Apropos Abschied: Die offizielle Verabschiedung von Heike Ahlgrimm, Co-Trainer Marcus Quilitzsch, Alicia Soffel und Edita Nukovic auf Bensheimer Seite hat bereits nach der Göppingen-Partie stattgefunden. Nun steht für das Quartett definitiv der finale Aufschlag in Flames-Diensten an. „In der vergangenen Woche war ich mir sicher, dass es nicht das letzte Spiel sein wird; gegen Oldenburg ist es nun wirklich das letzte. Das ist etwas anderes und wird sicher nicht einfach“, so Heike Ahlgrimm.
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