Bensheim. Den Flames ist der Befreiungsschlag geglückt. Nach vier Niederlagen in Folge tüteten die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach vor 600 Fans mit dem pflichtgemäßen 30:22 (17:12)-Heimerfolg gegen den Tabellenvorletzten BSV Sachsen Zwickau die von Trainerin Heike Ahlgrimm geforderten zwei Punkte ein und weisen jetzt beruhigende 6:8 Zähler ein. Nun wollen sie mit gestärktem Selbstvertrauen in den anstehenden, lösbaren Auswärtsaufgaben am Mittwoch in Neckarsulm und am zweiten Weihnachtsfeiertag in Waiblingen gleich nachlegen.
Und obwohl ihr Ensemble alles andere als eine überzeugende Vorstellung über 60 Minuten hinweg bot, war Ahlgrimm „glücklich, denn es war heute kein schöner Sieg gefragt, sondern einfach nur ein Sieg“. Und dieser war auch nie ernsthaft in Gefahr, „weil wir in kritischen Situationen diesmal die Ruhe bewahrt haben“, so die Flames-Trainerin. Damit meinte sie zum einen, dass ihre Mannschaft trotz eines klassischen Fehlstarts (0:3 nach 95 Sekunden) schnell in die Erfolgsspur fand (erste Führung nach acht Minuten zum 5:4) „und die erste Halbzeit dominierte“. Aber vor allem sprach sie die Phase Mitte der zweiten Hälfte an, als Zwickau von 20:14 auf 20:17 (45.) verkürzte.
Herausragende Alicia Soffel
Aber das große Zittern musste im Bensheimer Lager nicht beginnen, obwohl Friedberger ihren dritten Siebenmeter nicht verwandeln konnte. Anschließend wurde sie nämlich von Myrthe Schoenaker als sichere Schützin vom Punkt abgelöst, ehe sie ihren vierten Treffer in Folge für die HSG zum 28:20 (56.) aus dem Rückraum erzielte. Aber vor allem auch die an diesem Abend herausragende und als „Spielerin des Tages“ ausgezeichnete Alicia Soffel mit drei Treffern in Folge zum 24:18 (49.) sorgte dafür, dass sich die Flames wieder absetzen könnten, „nachdem wir schon in der ersten Hälfte vom Gefühl her höher hätten führen müssen und gleich nach der einige weitere, dicke Chancen nicht nutzen konnten“, analysierte Ahlgrimm, die aber froh war, „dass wir heute eine gute Abwehr mit zwei guten Torhüterinnen gespielt haben“.
Dabei spielte Bensheim/Auerbach in die Karten, dass die junge, mit Jugendspielern bespickte Zwickauer Mannschaft nach der frühen Roten Karte gegen Kapitänin Magnusdottir (12.) nach einem Abwehrgriff ins Gesicht von Soffel (BSV-Coach Norman Rentsch: „Das war eine harte Entscheidung, die ich mir in Ruhe noch einmal anschauen muss“) nicht die Klasse hatte, um die obligatorischen Schwächephasen der Flames entscheidend zu ihren Gunsten zu nutzen. Rentsch: „Uns hat die Routine gefehlt, die auf Bensheimer Seite vorhanden war.“
Der Zwickauer Coach wollte seinen teils unerfahrenen Spielerinnen auch keinen Vorwurf machen („Sie haben alles gegeben“), zumal sie es in der Abwehr schafften, am Kreis dicht zumachen, so dass Kreisläuferin Dionne Visser diesmal leer ausging und hier nur einmal die eingelaufene Rechtsaußen Amelie Berger nach tollem Friedberger-Zuspiel zum Erfolg kam (16:12/29.). Aber auch über die Außen waren die Gastgeberinnen kaum erfolgreich. So kamen die Linksaußen Ndidi Agwunedu und die erstmals nach langer Verletzungspause wieder mitwirkende Elisa Stuttfeld torlos blieben, während Rechtsaußen Lotta Heider den Großteil ihrer sechs Treffer über Tempogegenstöße erzielte.
Apropos Tempogegenstoß: Gleich vier Konter verpufften aufgrund von schlechten Zuspielen – ein eher ungewohntes für die Flames, die es aber mit ihrer weitgehend starken Defensivarbeit schafften, den Gegner in Schach zu halten. Zwickau kam 14 Minuten vor und 13 Minuten lang nach der Pause jeweils nur jeweils zu zwei Treffern.
HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden, Fehr – Berger (3), Kockel ...
HSG Bensheim/Auerbach: van Beurden, Fehr – Berger (3), Kockel (1), Heider (6), Schoenaker (4/3), Stuttfeld, Soffel (7), Agwunedu, Friedberger (4/2), van Gulik (2), Orth, Kretzschmar (2), Ewald, Holste (1), Visser.
Beste Zwickauer Torschützinnen: Pester (6), Hrvatin (5), van Stam (3).
Schiedsrichter: Hannes/Hannes (Leverkusen/Köln). - Zeitstrafen: Heider, Friedberger / van Stam, Buhl, Stajkovska. - Rote Karte: Magnusdottir (12./BSV). - Siebenmeter: 6:2 (verwandelt: 5:2) - Zuschauer: 600.
Der „Spielfilm“: 0:3 (2.), 5:4 (8.), 9:5 (15.), 12:8 (13.), 13:10 (25.), 15:11 (27.), 17:12-Pausenstand. - 20:13 (38.), 20:17 (45.), 25:18 (50.), 29:20 (58.), 30:22-Endstand.
So geht’s weiter: Neckarsulm – Flames (Mi. 19.30 Uhr), Waiblingen – Flames (Mo. 26. 12., 15 Uhr). - Nächstes Heimspiel: Flames – Bietigheim (Fr. 30. 12., 19.30 Uhr). hs
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-bergstrasse-flames-erfuellen-ihre-pflicht-_arid,2031478.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.bergstraesser-anzeiger.de/vereine_verein,_vereinid,18.html
[2] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim.html