Bergstraße. Die Flames sorgen in der laufenden Saison verstärkt für Furore: Erstmalige Europacup-Teilnahme und Rang zwei in der Frauen-Bundesliga lassen nicht nur die Fangemeinde anwachsen, sondern auch viele Mädchen wollen ihren Vorbildern bei der HSG Bensheim/Auerbach nacheifern und versuchen sich als Nachwuchsspielerinnen, oftmals mit dem Traum verbunden, einmal den Sprung in den Leistungssport zu schaffen. Der Zulauf an Talenten ist so groß, „dass wir unsere Grenzen erreicht haben“, so Volker Massoth, seines Zeichens Handball-Abteilungsleiter Sport bei der TSV Auerbach, die bei der HSG Bensheim/Auerbach für den weiblichen Jugendbereich zuständig zeichnet.
Vor allem mangelt es an Hallenkapazitäten, um noch mehr Mannschaften in Bensheim trainieren und spielen zu lassen, „denn wir stellen von der weiblichen D- bis A-Jugend schon jeweils zwei Teams“, erläutert Flames-Jugendkoordinatorin Sarah van Gulik: „Wir könnten von der Anzahl an Spielerinnen in manchen Altersklassen durchaus auch noch ein drittes Team bilden.“ Schließlich wolle man dem großen Zulauf Rechnung tragen. „Ich weiß manchmal gar nicht, wo ich die Spielerinnen unterbringen soll“, so van Gulik.
Somit war laut Massoth „der Startpunkt gefunden“, um die seit etwa zwei Jahren andauernden Gespräche mit dem Nachbarverein TuS Zwingenberg zu finalisieren. Mit den Unterschriften unter den offiziell ab 1. Juni 2024 in Kraft tretenden Kooperationsvertrag im B-, C- und D-Jugendbereich sieht man eine „Win-win-Situation, vor allem für die Spielerinnen“, wie es TSV-Vizepräsident Leistungssport, Rainer Hintze, und TuS-Abteilungsleiter Stephan Wienand unisono betonten. Die Flames wollen mit dieser zunächst auf ein Jahr ausgelegte Zusammenarbeit unterstreichen, dass sie sich nicht nur dem Leistungs-, sondern auch dem Breitensport verpflichtet fühlen.
Beiderseits seien sowohl bei den Vereinsvorständen, als auch bei Informationsveranstaltung für Eltern und Spielerinnen die Reaktion auf diesen Schritt positiv gewesen; von der HSG Bensheim/Auerbach werden laut Sarah van Gulik bei der D- und C-Jugend jeweils etwa vier sowie bei der B-Jugend gut ein Dutzend Spielerinnen zur JSG Zwingenberg/Alsbach wechseln, unter der die Kooperation firmiert. Durch regelmäßigen Traineraustausch sollen die Entwicklungen der nun bei der JSG angesiedelten Talente stets genau beleuchtet werden, denn durch Gastspielrechte sei es ja jederzeit möglich, dass Spielerinnen aus den auf Bezirksebene spielenden Zwingenberger Mannschafte nährend einer Saison in die höherklassigen HSG-Teams wechseln könnten. Die Zusammenarbeit „überwacht“ wird bei C- und D-Jugend von van Gulik sowie TuS-Jugendleiter Dirk Wöber; bei der B-Jugend von Wienand und von Yannick Adrian (Auerbach)..
Zwingenberger Frauenteam als Alternative zum Leistungssport
Beim TuS, der über bei Bensheim/Auerbach herbeigesehnten Hallenzeiten für Trainings- und Spielbetrieb in Zwingenberg und Alsbach verfügt, ist man froh, dass durch diesen Schritt die aktuelle Lücke im B-Jugendbereich geschlossen werden kann, langfristig womöglich auch bei der A-Jugend. Schließlich sollen beziehungsweise müssen Talente an das TuS-Landesliga-Frauenteam perspektivisch herangeführt werden, was gerade mit Nachwuchsspielerinnen gelingen kann, die den Sprung nicht zu den Erst- oder Drittliga-Frauen der Flames schaffen.
In den entsprechenden Mannschaften der JSG Zwingenberg/Alsbach wird das einheitliche Trainings- und Spielkonzept der Flames von der D-Jugend bis zu den Frauen angewendet werden. Ebenfalls wird das Gewaltprävention-Schutzkonzept einen hohen Stellenwert einnehmen, zumal die Flames hier den Nachweis erbringen müssen, um weiter das Jugendzertifikat der HBF als Gütesiegel erhalten zu können.
Und schließlich wird sich Sarah van Gulik nun zusätzlich auch bei der JSG für die Fair-play-Projekte stark machen, bei denen Jugendliche zum Beispiel Ausbildungen zu Zeitnehmern, Trainern oder Schiedsrichtern machen können, „damit sie merken, dass auch das Ehrenamt dazu gehört“. Als Unparteiische könnten sie dann bei C- und D-Jugendspielen eingesetzt werden – und somit die Schiedsrichter–Problematik mindern. Schließlich können fehlende Referees bekanntlich als Verbandsstrafe nicht nur Geld, sondern auch Liga-Punkte kosten.
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