Lorsch. Bei der Turnvereinigung Lorsch fließt seit dem Wochenende der Schweiß, die Schützlinge von Martin Weinbach bereiten sich auf die Saison 2025/26 in der Fußball-Kreisoberliga vor. Diese möchte man mit einem besseren Ergebnis als in der zurückliegenden Runde beenden, die die Klosterstädter auf dem fünften Tabellenplatz abschlossen. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wären das natürlich Platz eins oder zwei. Fußball ist aber kein Wunschkonzert und so wollen wir einfach oben mitspielen und das Optimale herausholen“, umreißt der Lorscher Trainer die Zielvorgabe für die anstehende Spielzeit.
Mithelfen, dass dieses Vorhaben gelingt, sollen zwei Neuzugänge, die auch höherklassigen Teams gut zu Gesicht gestanden hätten. Lasse Lulei (TSG Weinheim) und Dominik Melzer (VfR Fehlheim) haben sich den „Turnern“ angeschlossen, zwei Zugänge, die die Qualität des ohnehin schon gut besetzten Kaders steigern und über die sich Weinbach sehr freut. „Das sind zwei Jungs, die uns weiterhelfen und die neben der fußballerischen Qualität auch die nötige Mentalität mitbringen. Über solche Verstärkungen freut sich jeder Trainer, beide passen auch menschlich hervorragend zu uns.“
Die Verpflichtung von Dominik Melzer kam kurzfristig und für viele überraschend zu Stande, immerhin stand er seit 2012 ununterbrochen in Diensten des VfR Fehlheim. Dort war er so etwas wie das Gesicht der Mannschaft. Melzer arbeitete bei den „Rasenspielern“ über viele Jahre erfolgreich mit Martin Weinbach als Coach zusammen. In der zurückliegenden Saison war Melzer spielender Co-Trainer von Sebastian Lindner, kam im Bensheimer Stadtteil aber nicht mehr auf die erhofften Einsatzzeiten. Doch der Vollblutfußballer sieht sich aktuell noch auf dem Platz zu Hause und nicht unbedingt auf der Auswechselbank.
„Ich hatte im letzten Jahr Dominik signalisiert, dass ich noch einmal sehr gerne mit ihm zusammenarbeiten würde, und vor etwas mehr als zwei Wochen hat er sich dann bei mir gemeldet und gesagt, dass er sich gerne uns anschließen würde. Da musste ich nicht lange überlegen, denn so einen Spieler wie Dominik wünscht man sich. Er ist ein absoluter Leader, ein echtes Vorbild und ein Gewinn für den Club und die Mannschaft“, ist der Lorscher Coach glücklich über diese Verpflichtung.
Lasse Lulei stand ebenfalls schon in Diensten des VfR Fehlheim, trug in der zurückliegenden Spielzeit das Trikot der TSG Weinheim und nun zieht es ihn zurück an die Bergstraße. „Lasse bringt fußballerisch eine enorme Qualität mit und wird mit seinem jugendlichen Elan, seiner körperlichen Präsenz und seiner Schnelligkeit für Betrieb im zentralen Mittelfeld sorgen. Die Tatsache, dass er auch schon mit Dominik Melzer und Alexander Reimund in Fehlheim zusammengespielt hat, ist ein zusätzlicher Vorteil, kennen sich die drei doch fußballerisch sehr gut. Das sorgt für richtige Klasse in unserem Mittelfeld“, so Weinbach.
Doch nicht nur die zwei „Schwergewichte“ steigern die Qualität im Kader der Turnvereinigung. Simon Kissenkötter wagt nach einer fast vierjährigen Pause ein Comeback bei seinem Heimatverein und sorgt gemeinsam mit Arda Sarikabadayi, der aus dem eigenen Nachwuchs kommt, für einen gesunden Konkurrenzkampf in der Lorscher Defensivabteilung. Im Tor streiten sich Nino Ernst (eigene Jugend) und die bisherige Nummer zwei Julian Glaser um die Nachfolge von Marc Engelhardt, der die Torwarthandschuhe an den Nagel hängt, dem Club aber als Torwarttrainer erhalten bleibt.
Neben Engelhardt legen Riccardo Bolz und Alesio Schott eine fußballerische Pause ein. Benedikt Bersch wechselt in die eigene Reserve, Nicolas Rettig kehrt zur SG Gronau zurück. Ein Abgang, den Weinbach sehr bedauert, sieht er bei Rettig doch großes fußballerisches Potenzial. „Schade, mit Nicolas hätte ich noch gerne weitergearbeitet und ihn weiterentwickelt, er fühlt sich aber seinem Heimatverein sehr verbunden und will dort mithelfen, dass es in dieser Saison besser läuft.“
Wenn Martin Weinbach auf die gerade begonnene Saisonvorbereitung schaut, dann hofft er inständig, dass diese besser und problemloser verläuft, als die Vorbereitung vor einem Jahr. „Da hat vieles nicht gepasst und am Ende war das auch mit ausschlaggebend dafür, dass wir unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden konnten“, erklärt der Coach. Der weiß auch um die Faktoren, in denen seinen Spieler zulegen müssen, wenn sie um den Titel mitspielen möchten. „Grundlegend hat uns in der letzten Saison, in der es auch viele positive Punkte gab, die nötige Konstanz gefehlt. Die müssen wir finden und dann in jedem Spiel abrufen. Dann muss es uns gelingen, deutlich mehr Tore zu schießen und in der Defensive gilt es deutlich besser zu stehen. 55 Gegentore wie in der letzten Saison sind da einfach zu viel“, bringt es der Lorscher Trainer auf den Punkt.
Tvgg Lorsch 2025/26
Zugänge: Lasse Lulei (TSG Weinheim), Dominik Melzer (VfR Fehlheim), Simon Kissenkötter (fängt wieder an), Nino Ernst, Arda Sarikabadayi (beide eigene Jugend).
Abgänge: Marc Engelhardt (Karriereende), Bendikt Bersch (eigene Reserve), Nicolas Rettig (SG Gronau), Alessio Schott (studienbedingte Pause), Riccardo Bolz (pausiert).
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