Lindenfels. Vor einigen Jahren war Kevin Schröder Coach der A-Junioren der Jugendspielgemeinschaft Lindenfels/Winterkasten – heute ist der 33-Jährige Trainer des Seniorenteams des SV Lindenfels. Mit der Elf des SVL trifft Schröder an diesem Spieltag der Fußball-Kreisliga A im Stadtderby auf den SV Winterkasten – im Team des SVW stehen einige Akteure, die Schröder einst in der Jugend anleitete. „Alles feine Kerle“, sagt der C-Lizenz-Inhaber mit Blick auf seine ehemaligen Schützlinge. „Aber das müssen wir am Sonntag für 90 Minuten vergessen.“
Uwe Reibold betrachtet sich selbst in diesem Duell „quasi“ als Außenstehenden. Der Trainer des SV Winterkasten, der in Bad König lebt, ist einer der wenigen Nicht-Lindenfelser, die am Sonntag ab 15.30 Uhr auf dem Sportplatz des SV Lindenfels in aktiver Funktion mitmischen beim innerstädtischen Vergleich. „Für mich ist das ein Spiel wie jedes andere, es geht auch im Derby um drei Punkte.“
Die Bilanz der letzten zwölf Auseinandersetzungen zwischen den beiden Rivalen spricht mit sechs Siegen für Lindenfels. Winterkasten gewann in dieser Zeitspanne zweimal, viermal trennten sich die Kontrahenten mit einem Unentschieden. „Darüber freue ich mich, wenn ich nachts wach im Bett liege, für Sonntag spielt das keine Rolle“, sagt Kevin Schröder zu diesen Zahlen.
Uwe Reibold misst dieser Statistik keinerlei Bedeutung bei. „Es steht beim Anpfiff 0:0. Wenn es beim Abpfiff auch noch so steht, sind wir zufrieden“, beurteilt er die Aussichten auf einen Erfolg seiner Mannschaft zurückhaltend.
Der SV Lindenfels geht das Heimspiel mit Rückenwind an. Am Donnerstagabend gewann der SVL die vorgezogene Auswärtsbegegnung bei der SG Nordheim/Wattenheim mit 3:1. Durch den zweiten Dreier im vierten Saisonspiel kletterten die Lindenfelser auf Platz drei im Klassement. „Lindenfels ist für mich eine Mannschaft für die obere Tabellenhälfte“, sagt Uwe Reibold. Die eigene Truppe sieht er dagegen in dieser Runde im Kampf um den Klassenerhalt. Mit vier Zählern aus drei Begegnungen ist der SVW durchaus erfolgreich gestartet. „Einsatz und Laufbereitschaft stimmen, spielerisch ist noch Luft nach oben“, beschreibt Reibold die bisherigen Auftritte seines Ensembles.
Beim 2:1-Sieg gegen den VfR Bürstadt in der Vorwoche entsprangen beide SVW-Tore aus Standardsituationen. Christian Daum erzielte die beiden Treffer und hat damit vier der bislang fünf Winterkastener Tore besorgt. Am Sonntag fehlt der Offensivakteur urlaubsbedingt. Marc Schneider, Marcel Wendel und Jonas Favorite stehen verletzungs- oder krankheitsbedingt nicht zur Verfügung. Max Pfeifer und Fabian Kopp sind wieder dabei. „Wir müssen defensiv gut stehen und vorne auf unsere Möglichkeiten warten“, beschreibt Uwe Reibold die Herangehensweise.
Kevin Schröder kann auf den Kader des Spiels gegen Nordheim/Wattenheim zurückgreifen und sieht für sein Team „kein Problem“ mit dem zweiten Match innerhalb von vier Tagen. Der Übungsleiter weiß nicht nur, dass beim SVW feine Kerle aufschlagen, sondern dass diese feinen Kerle zudem „richtig gute Fußballer“ sind. „Wir dürfen Winterkasten auf keinen Fall unterschätzen.“
Mit der personellen Auffrischung aus der eigenen Jugend im Sommer hat der SVL spielerisch zugelegt. Das zeigte sich am Donnerstag beim Sieg im Ried. Nach verkorkster erster Halbzeit und einem 0:1-Pausenrückstand gelang Lindenfels ein starker zweiter Abschnitt mit drei Toren. „Wir müssen auch gegen Winterkasten die spielerischen Dinge umsetzen, die wir uns im Training erarbeiten“, so Schröder. eh
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