Oldenburg/Bensheim. Der Ausflug in den Norden der Republik endete für die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach mit einer herben Enttäuschung: Mit 25:36 (12:16) verloren die Flames gestern Abend die Auswärtspartie beim VfL Oldenburg. Durch die Niederlage verpasste es das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm am dritten Spieltag der Rückrunde, die Gastgeberinnen von Platz fünf in der Bundesliga zu verdrängen. Nach 14 absolvierten Begegnungen ist für die HSG nun ein ausgeglichenes Punktekonto notiert.
Vor 1315 Zuschauern in der kleinen EWE-Arena zeigten die Bensheimerinnen, die auf Rückraumakteurin Alicia Soffel (nach Zahn-Operation) verzichten mussten, in Defensive und Offensive große Schwächen. Beste Torschützin bei den Gästen von der Bergstraße war Amelie Berger (4). Für die Mannschaft von Coach Niels Bötel erzielten Merle Lampe und Ariane Pfundstein jeweils fünf Treffer. „Wir haben sehr gut begonnen und haben unsere Sachen am Anfang durchgezogen, das hat dann Stück für Stück nachgelassen, so ist das Ergebnis zustande gekommen“, bilanzierte HSG-Kreisspielerin Isabell Hurst.
Das Duell der Tabellennachbarn dominierte zunächst Bensheim/Auerbach. Nach neun Minuten lagen die Flames mit 2:6 vorne. Anschließend verlor die HSG im Angriff die Zielstrebigkeit und ließ einige gute Gelegenheiten liegen. VfL-Keeperin Madita Kohorst, die insgesamt eine Fangquote von über 41 Prozent aufwies, nahm einige Bälle weg, Nina Engel (2) und Ndidi Agwunedu scheiterten an Pfosten und Latte. In der Abwehr fehlte es den Flames zunehmend an Kompaktheit, so dass Oldenburg vor allem über den Kreis zu Treffern kam. Die Norddeutschen glichen zum 8:8 (15.) aus und gingen anschließend mit 11:9 in Führung.
In der 20. Minute stoppte Lisa Borutta Flames-Kapitänin Lisa Friedberger unfair am Kreis. Das Foul ahndete das Schiedsrichtergespann mit der Roten Karte (20.). Den fälligen Siebenmeter verwandelte Kim Irion zum 11:10. Bis zur Pause fand der Vizemeister aus Südhessen nicht zurück in die Spur. Der VfL baute seinen Vorsprung auf 16:12 aus.
Nach Wiederbeginn zeichnete sich HSG-Torhüterin Vanessa Fehr gegen Paulina Golla mit einem gehaltenen Siebenmeter aus. Dieser Impuls verpuffte, weil die Flames sich zum einem im Positionsspiel schwer taten gegen die aggressive gegnerische Deckung. Zum anderen parierte Kohorst gegen Lucie Kretzschmar, Engel und Agwunedu. Oldenburg blieb dagegen konsequent im Abschluss und stellte auf 20:14 (37.). Die HSG verkürzte zwischenzeitlich auf 21:17 (40.), verlor aber in der Folge wieder den Anschluss und geriet mit 25:18 (44.) ins Hintertreffen. Heike Ahlgrimm reagierte mit einer Auszeit auf den Rückstand. Am Spielgeschehen änderte sich nichts. Im Gegenteil. Der Vizemeister vergab weiterhin reihenweise Torchancen. Oldenburg zog vorentscheidend auf 29:20 davon (50.).
Die Flames-Coachin nahm eine weitere Auszeit, in der sie ihre Schützlinge lautstark aufforderte in der Schlussphase „als Mannschaft alles zu investieren“. Der VfL erhöhte bis zur 55. Minute auf 33:21 und fuhr einen ungefährdeten Heimsieg ein.
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden - Berger (4), Hurst (3), Engel (2), Ehlert (2), Agwunedu (3), Friedberger (2), Irion (1/1), Kretzschmar (2), Ziercke, Goldmann (1), Polsz (3). – Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach). – Zuschauer: 1315.
So geht’s weiter: European League: Paris 92 – Flames (Sa. 20 Uhr, Palais des Sports Robert Charpentier). – Bundesliga: Flames – Buxtehuder SV (Sa. 1. Febr., 18 Uhr). eh
Junior-Flames wollen nicht noch einmal patzen
Frauenhandball-Drittligist HSG Bensheim/Auerbach Il hat nach der überraschenden Niederlage in Markranstädt eine klare Zielsetzung vor dem Heimspiel am Sonntag (16.15 Uhr, G.-Scholl-Schule) gegen den SC Everswinkel: Die Junior-Flames, die sich nun die Tabellenführung mit der punktgleichen SG Kirchhof teuilen müssen, wollen nicht noch einmal gegen ein Schlusslicht patzen und diesmal beide Zähler behalten.
Trainer Sascha Kuhn fordert „in gewissem Maße eine Reaktion auf die Niederlage. Wir haben uns total unter Wert verkauft im ersten Spiel der Rückrunde. Ich will, dass wir wieder Spaß auf dem Spielfeld haben und nicht zu verkopft an das Ganze herangehen.“ Dennoch gelt es, Everswinkel nicht zu unterschätzen, „denn s die Gäste stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen in jedem Spiel der Rückrunde nun alles im Abstiegskampf geben“, so Kuhn.
Die Gegnerinnen aus dem Münsterland, als auch Bensheim/Auerbach II haben keine Spielerin in ihren Reihen, die alleine den Unterschied macht. Es wird am Sonntag darauf ankommen, welche Mannschaft geschlossener auftritt und besser aufeinander abgestimmt ist. Im Regelfall sollte das der Erstplatzierte aus Bensheim sein, zumal lediglich die langzeitverletzte Antonia Gröss fehlen wird. „Wir werden am Sonntag voll auf Sieg spielen; das wird aber auch gegen einen leidenschaftlicheren, um den Klassenerhalt kämpfenden SC Everswinkel nötig sein. Wenn wir unsere Normalleistung bringen, sollten wir auch gewinnen“,meint der HSG-II-Coach. lew
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