Lorsch. Als hätte es die zweijährige Corona-Zwangspause nicht gegeben, feierte der Lorscher Triathlon bei seiner 18. Auflage ein glänzendes Comeback. Nachdem sich der Restart in 2022 mit nur 350 Teilnehmern noch recht schwierig gestaltete, zog es diesmal wieder 466 Sportler aus der gesamten Großregion, von der Südpfalz bis in den Taunus, zum beliebten Familientreffen der Triathlon-Szene.
Der Staffelwettbewerb verzeichnete mit 126 Teilnehmern der 42 Staffeln (25 Mixed-, elf Männer-, sechs Frauen-Dreierteams) sogar eine Rekordbeteiligung. Hinzu kamen 340 Finisher, 259 Männer und 81 Frauen, in der Einzelwertung. Die 500er Marke wurde nur verfehlt, weil über 40 gemeldete Teilnehmer kurzfristig nicht starteten. „Das ist ja wieder ein Triathlon-Fest wie es früher immer war“, hieß es trotzdem zurecht vielstimmig im Veranstaltungsareal am und im Lorscher Birkengarten.
Philipp Hempel war besonders schnell
Auch sportlich knüpfte die 18. Auflage nahtlos an Vor-Corona-Zeiten an. In 58:32 Minuten lieferte Philipp Hempel (SC Oberursel) eines der besten Ergebnisse ab, die es seit der Lorscher Premiere in 2004 gegeben hat. Der Rekord von Felix Litters (56:36) aus 2018 war zwar nicht gefährdet, aber immerhin Rang 17 in der ewigen Bestenliste ist Hempel schon mal sicher.
Ebenfalls 2018 hat übrigens Jörg Huß aus Einhausen in 57:14 die zweitbeste aller Zeiten abgeliefert. Inzwischen sei aber „das Trainingsbuch voll“, sagte Huß am Sonntag, vom aktiven Wettkampfsport hat er sich zurückgezogen, moderiert fachmännisch im Ziel, während DJ Heinze Miggel für die musikalische Unterhaltung sorgt.
Der aktuelle Sieger aus dem Taunus ist dagegen erstmals in Lorsch dabei und nicht nur ob seines Erfolges von der Veranstaltung begeistert: „Megabeeindruckend, wie viele Helfer und Zuschauer an der Strecke sind“, sprudelt es aus ihm heraus. Solche Events seien „die eigentlichen Highlights unseres Sports, die bringen die Leute zum Triathlon“, lobt er das Konzept der ausrichtenden DLRG Lorsch. Lange Zeit konnte sich Robert Brocki von der TSG Maxdorf als Sieger fühlen, der in 1:00,3 an der Ein-Stunden-Grenze kratzte. Doch als in einer späteren Startgruppe Hempel eineinhalb Minuten schneller ins Ziel lief, blieb Brocki nur noch der Sieg in seiner Altersklasse M 40.
Währenddessen ist Hempels Oberurseler Vereinskollegin Jenny Hänseroth kurz nach dem Zieleinlauf froh, dass sie ihren Vorjahressieg wiederholen kann. In einer Zeit von 1:05,08 Stunde gewinnt sie relativ knapp vor Stephanie Waglöhner (SG Nußloch/1:05,49). Mit der schnellsten Laufzeit von 19:24 Minuten für die abschließenden fünf Kilometer kommt sie der Konkurrentin noch bedrohlich nahe. „Zum Glück hat der Lauf nicht noch länger gedauert“, so Hänseroth, für die das Laufen doch „eigentlich die beste Disziplin ist“. Dafür hat sie mit den schnelleren Zeiten beim 500 Meter Schwimmen und vor allem der 20-Kilometer-Radstrecke die Basis für ihren erneuten Erfolg gelegt.
Lorscher und Bensheimer lagen vorn
Aus Mannheim kommen die Seriensieger bei den Staffeln, die „Staffelanier“, die erneut in der Mixed-Wertung mit der schnellsten Zeit aller Triathleten (58:28) gewannen. Durch die Vielzahl der diesmal gemeldeten Staffeln, üblich waren sonst nur gut zwei Dutzend, wurden erstmals auch die Sieger der Frauen- und der Männer-Staffeln getrennt gewertet. Bei den Frauen gewann „Das fröhliche Formtief“ in 1:13,39 Stunde, während das schnellste Team der Männer, der LCO Lorsch, in 59:21 ebenfalls unter der magischen Grenze von 60 Minuten blieb.
Unter den zahlreichen Triathleten aus der gesamten Metropolregion kamen natürlich viele aus Lorsch, Bensheim und Heppenheim. „Super zufrieden“ war der Lorscher Joel Steinbiss als Sieger der M 35 und als Gesamt-Fünfter in 1:02,13 Std. Und für Ralf Fabian von der SSG Bensheim, der zum wiederholten Male in Lorsch startete, sprang mit 1:07:05 ebenfalls der Sieg in seiner Altersklasse M 55 heraus. Nicht ganz so stark vertreten waren diesmal die Athleten aus der Kreisstadt. So erreichte etwa Markus Dambier vom Heppenheimer Skiclub diesmal in 1:13,19 Rang elf in der M 45.
Für Aufmerksamkeit sorgte dagegen das Inklusionsteam der Wieslocher Wiesel, die mit drei Staffeln und einem Einzel-Starter erstmals in Lorsch teilnahmen. Unter ihnen waren sogar ein paar Medaillengewinner der Special Olympics World Games, die im Juni in Berlin ausgetragen wurden. Gecoacht wurden sie von ihren Betreuern Jutta und Thorsten Wallenwein sowie dem Wieslocher Oberbürgermeister Dirk Elkemann.
„Hier in Lorsch herrscht eine total entspannte, familiäre Atmosphäre“, lobte er die DLRG-Veranstaltung und deren „super Organisation“. Für das 13-köpfige Orga-Team der DLRG Lorsch und die fast 140 Helfer hat sich der Aufwand also wieder gelohnt. Fast 500 Sportler und mindestens ebenso viele Zuschauer waren mit der „Feier zur Volljährigkeit“ des Lorscher Triathlons vollauf zufrieden.
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