Fußball - Nach der Trauer um den verpassten Aufstieg geht der Blick schon auf die nächste Saison

Darmstadt 98: Die Lilien „stehen wieder auf“

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Als die erste Enttäuschung verflogen war, bedankten sich Trainer Torsten Lieberknecht und die Lilien-Spieler bei den Fans für die Unterstützung. © Frey/dpa

Darmstadt. Die Fans feierten die traurige Mannschaft des SV Darmstadt 98 noch lange nach dem Abpfiff. Vielen Spielern standen nach dem bitteren Saisonfinale in der 2. Fußball-Bundesliga die Tränen in den Augen – die Lilien steigen nicht auf und haben auch die Relegation verpasst. Trotz des 3:0 (3:0) am Sonntag gegen den SC Paderborn blieb nur der vierte Tabellenplatz.

„Es ist nicht so ausgegangen, wie wir es uns erträumt hätten“, sagte 98-Trainer Torsten Lieberknecht. „Wir haben Fantastisches geleistet und eine Basis geschaffen. Vielleicht können wir nächste Saison wieder überraschen.“ Die Spieler hätten gegen Paderborn noch einmal alles gezeigt, was „uns diese Saison ausgezeichnet“ habe. Deshalb gelte nun: „Wunden lecken, wieder aufstehen und darauf freuen, was kommt.“

Auch der nach der Partie enttäuschte Torwart Marcel Schuhen gab sich kämpferisch. „Wir stehen wieder auf“, versprach der Schlussmann, der minutenlang auf dem Rasen gelegen hatte und bekannte: „Es ist ein richtiger Stich ins Fußballer-Herz.“ Die Südhessen hatten bis zuletzt von einem vierten Einzug in das Oberhaus geträumt, hofften aber vergebens auf Ausrutscher des Hamburger SV und von Werder Bremen, um noch in die Relegation zu kommen oder gar direkt aufzusteigen.

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Vor 13 710 Zuschauern im ausverkauften Merck-Stadion erzielten Tim Skarke (2.) und Luca Pfeiffer (25./38.) die Tore für die Mannschaft von Trainer Lieberknecht. Am Ende aber nutzte der Erfolg nichts mehr. „Ich weiß nicht, ob ich zum Sieg gratulieren kann, da Darmstadt das große Ziel nicht erreicht hat“, sagte Paderborns Coach Lukas Kwasniok und ergänzte: „Wenn man die Leistungen gesehen hat, hätte es Darmstadt verdient gehabt.“

„Die Mannschaft hat sich wieder wahnsinnig präsentiert und nicht nur ein 1:0 hingewurstelt, sondern das Spiel in die Hand genommen“, sagte Präsident Klaus Rüdiger Fritsch. „Man kann vielleicht fünf Minuten traurig sein, aber man hat viel Kraft aus der Saison gewonnen – und ganz viel Stolz.“ Sein Sportdirektor Carsten Wehlmann unterstützte dies: „Wir sind auf Platz vier hinter Schalke, Bremen und Hamburg, die ganz andere Budgets haben.“

Zahlreiche 98-Anhänger hatten sich vor dem Spiel in einem Fan-Marsch durch die Stadt gemeinsam zum Böllenfalltor auf den Weg gemacht. Mit einer Choreographie auf den Tribünen in der Arena hatten sie sich auf das Spiel eingestimmt und sangen während der Partie immer wieder die Vereins-Hymne „Die Sonne scheint“. Die Nachricht aus Rostock, wo der HSV nach Rückstand noch 3:2 gewann und sich den Relegationsplatz sicherte, bremste die Euphorie dann aber deutlich.

Pech hatte Hertha-Cheftrainer Felix Magath, der mit den Berlinern nach dem 1:2 bei Borussia Dortmund noch auf den Relegationsplatz der Bundesliga gerutscht war. Er hatte sich auf den Weg nach Darmstadt gemacht, um den möglichen Gegner in den zwei Relegationsduellen zu beobachten. dpa

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