Frankfurt. Trotz des enttäuschenden Jahresabschlusses wollten die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt ihren Traum vom Viertelfinale in der Champions League weiterhin nicht aufgeben. „Vielleicht schaffen wir das kleine Wunder noch“, sagte Torschützin Géraldine Reuteler nach dem 1:1 des Bundesliga-Dritten gegen Benfica Lissabon kämpferisch.
Auch Teamkollegin Laura Freigang, die in der Nachspielzeit einen Elfmeter verschossen hatte, will das drohende Aus in der Gruppenphase nicht akzeptieren. „Wir sind darauf angewiesen, dass die anderen uns in die Karten spielen. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand, schreiben uns aber nicht ab und werden nach wie vor alles geben“, sagte die Nationalspielerin.
Der Blick auf die Tabelle der Gruppe A in der Königsklasse ist nach vier von sechs Spieltagen aus Sicht der Hessinnen allerdings ernüchternd. Die Eintracht hat als Drittplatzierte drei Zähler Rückstand auf die Portugiesinnen, die den bei Punktgleichheit zählenden Direktvergleich für sich entschieden haben. Beide Teams müssen noch je einmal gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FC Barcelona und gegen den punktlosen FC Rosengard aus Schweden antreten.
„Vom Ergebnis her ist das maximal bitter“, kommentierte Eintracht-Trainer Niko Arnautis den Ausgang der Partie vor 10 200 Zuschauern im Deutsche Bank Park. „Aber ich bin unheimlich stolz darauf, wie wir uns heute präsentiert haben.“ Die Gastgeberinnen dominierten das Duell von Beginn an klar, sündigten aber zu oft beim Abschluss. „Wir haben vorn im Moment alle ein bisschen einen Knoten drin“, sagte Freigang und stellte enttäuscht fest: „Das ist frustrierend.“
Drittstärkste Kraft in Bundesliga
An der positiven Bilanz des ablaufenden Jahres änderte der Rückschlag für Arnautis nichts: „2023 war für uns ein herausragendes Jahr. Für mich ist es, unheimlich wichtig zu sehen, wie wir gewachsen und gereift sind.“ In der dritten Saison nach der Fusion des reinen Frauenfußballvereins 1. FFC Frankfurt mit dem Männer-Bundesligisten hatte sich die Mannschaft erstmals für die Gruppenphase in der Champions League qualifiziert.
Auch in der Liga lief es nach einem Fehlstart zuletzt gut. Hinter VfL Wolfsburg und Bayern München sind die Eintracht-Frauen erneut die drittstärkste Kraft und auch im DFB-Pokal noch dabei. Dort steht am 25. Januar das Achtelfinale gegen den SC Freiburg an. Arnautis verabschiedete sich guter Hoffnung in die Winterpause. „Wir haben uns das alles im Laufe der Zeit erarbeitet und wollen das nächste Jahr ähnlich gestalten“, so der 43-Jährige. Bis zum Trainingsstart am 5. Januar soll das Team aber erst mal durchschnaufen und die Feiertage genießen. lhe
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