Bensheim. Der FC 07 Bensheim überwintert auf Rang acht der Fußball-Gruppenliga. Für die Elf von Trainer Andy Zehnbauer sind – inklusive des kampflosen 3:0 gegen Rückzieher SF Heppenheim – nach 18 absolvierten Spielen 24 Punkte und 40:45 Tore notiert. Die am 10. Dezember wetterbedingt ausgefallene Heimpartie des FC 07 gegen den FC Fürth wird am 26. Februar (Sonntag) nachgeholt. Im BA-Wintercheck beleuchten wir den bisherigen Saisonverlauf und die weiteren Ziele der Nullsiebener.
Ist der FC 07 hinter den Erwartungen zurückgeblieben?
Ja, findet Andy Zehnbauer. In engen Partien gelang es seinem Team häufig nicht, sich für ansprechende Leistungen mit Zählbarem zu belohnen, erklärt der Trainer. „Wir haben einige Spiele abgegeben, in denen wir nicht die schlechtere Mannschaft waren.“ Individuelle Fehler im Defensivverhalten führten immer wieder dazu, dass das 07-Team zunächst seinen Rhythmus und anschließend das Match verlor. „Das hat uns einige Punkte gekostet.“
Was ist bis zur Winterpause gut gelaufen beim FC 07?
Ein Ziel vor der Saison war es, in der Offensive mehr Kreativität und Durchschlagskraft zu entwickeln. Eine Vorgabe, die die Truppe nach Ansicht von Zehnbauer vor allem zu Anfang der Runde umsetzte. Der FC 07 erspielte sich mehr Chancen, agierte im Spiel nach vorne flexibler, auch aufgrund einer größeren Auswahl an Offensivkräften wie Max Köhler, Luca Blüm oder Justin Daum. „Wir haben in diesem Bereich Fortschritte gemacht, müssen aber noch effizienter werden.“
Was muss außerdem besser werden im Team des FC 07?
Ganz klar die Abwehr. 45 Gegentreffer mussten die Nullsiebener hinnehmen. In der vergangenen Saison hatte der Gruppenligist zur Winterpause bei gleicher Anzahl von Spielen nur 29 Tore kassiert. „Wir müssen in der Defensive stabiler werden.“ Dass es defensiv nicht lief, führt Zehnbauer auf verletzungs-, krankheits-, beruflich- oder urlaubsbedingt regelmäßig nötige Umstellungen in der Hintermannschaft zurück.
Das gilt für die Innenverteidigung und die Außenbahnen in der Viererkette sowie für die Torwartposition. Mit Sebastian Dorner (7 Einsätze), Dominik Kurz (6), Sinan Liberati (4) setzte der FC 07 drei Keeper ein. „Das war nicht ideal.“ Durch personelle Konstanz im Abwehrbereich und kontinuierliche Trainingsbeteiligung erwartet Andy Zehnbauer eine größere Stabilität für den Abwehrbereich.
Waren die Neuzugänge Verstärkungen?
Von den sieben Zugängen kamen Max Köhler, Justin Daum und Luca Blüm auf die meisten Spiele. Das Trio sorgte für eine deutliche Belebung des Offensivspiels. Köhler ist mit zwölf Treffern der beste Torschütze des Teams und überzeugte zudem durch seine mannschaftsdienliche Spielweise. „Max arbeitet unheimlich viel für das Team“, sagt Zehnbauer.
Justin Daum zeigte gute Ansätze, muss aber seinen Abschluss verbessern. Rückkehrer Luca Blüm wurde immer wieder durch Verletzungen ausgebremst, stellte bei seinen Einsätzen jedoch sowohl seine Qualitäten als Vorbereiter als auch als abschlussstarker Akteur unter Beweis.
Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause?
Ja. Torwart Dominik Kurz und Stürmer Vitus Horneffer stehen nach einem Auslandssemester ab Januar wieder zur Verfügung und kommen für einen Stammplatz in Frage. Aus Studiengründen wird dagegen Torhüter Sebastian Dorner den Club Anfang des Jahres verlassen. Tarek Hambrecht, ebenfalls ein Torwart, steht nach Kreuzbandriss vor dem Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb.
Was ist noch möglich in dieser Saison für den FC 07?
Die Nullsiebener wollten um Platz fünf mitspielen, punktemäßig näher dran sind die Bensheimer in der Winterrangliste allerdings an der Abstiegszone. Der erste Blick geht beim Traditionsverein deswegen nach hinten. Angesichts der Ausgeglichenheit der Liga rechnet Zehnbauer mit einem engen Wettlauf im Abstiegskampf. Maximal drei direkte Absteiger sowie der Relegationsteilnehmer werden gesucht. Der FC 07 will sich aus diesem Rennen raushalten und möglichst frühzeitig den Absprung aus der gefährdeten Zone schaffen. „Wir müssen erstmal schauen, dass wir uns nach hinten absichern. Das ist unsere Priorität.“ Das schließt allerdings nicht aus, dass es für die Elf aus dem Weiherhausstadion in der Tabelle noch die ein oder andere Position nach oben gehen kann, meint Zehnbauer.
Wie sind die weiteren Perspektiven?
Die Trainerfrage soll vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs Anfang März geklärt sein. Andy Zehnbauer (das 07-„Eigengewächs“ trägt in der zweiten Saison die sportliche Verantwortung) steht einem weiteren Engagement bei seinem Verein grundsätzlich positiv gegenüber. „Mir liegt sehr viel an meinem Heimatverein.“ Die Gespräche mit Zehnbauer sowie mit den Spielern wird der Club in den nächsten Wochen intensivieren. eh
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