Groß-Rohrheim. Das vergangene Wochenende lief für den TV Groß-Rohrheim rundum gelungen. Zuerst gewannen die Bezirksoberliga-Handballer ihr Heimspiel gegen die HSG Riedstadt in überzeugender Manier mit 31:19, dann feierten sie ein zünftiges Oktoberfest in der Bürgerhalle – und am Sonntag patzte dann auch noch der seitherige punktgleiche Spitzenreiter TSV Modau bei der HSG Bensheim/Auerbach, so dass der TVG neuer und alleiniger Tabellenführer ist.
Erstmals, seit Frank Herbert vor eineinhalb Jahren das Zepter in Groß-Rohrheim übernommen hat. „Damit befinden wir uns aber auch wieder in einer etwas anderen Situation. Wir sind jetzt die Gejagten“, meint der Trainer vor dem Auswärtsspiel am Samstagabend um 18 Uhr bei der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten. „Aber das ist ja positiv zu sehen und belastet uns keinesfalls. Die Mannschaft hat sich diese Tabellenführung mit ganz starken Leistungen verdient“, sagte der Coach angesichts von sieben Siegen in Folge und 14:2 Punkten.
Deckung wird gefordert sein
Und selbst der einzigen Saisonniederlage, die es am ersten Spieltag bei Fürth/Krumbach setzte, kann Herbert rückblickend etwas Positives abgewinnen: „Das war vielleicht der Schuss vor den Bug, den alle hier noch gebraucht haben. Seitdem trainieren und spielen wir hochkonzentriert – und das muss jetzt auch so bleiben“, weiß der erfahrene Trainer, dass Nachlässigkeiten in dieser ausgeglichenen Liga sofort bestraft werden würden.
Mit der Dreifach-Spielgemeinschaft Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten wartet nun eine ganz unangenehme Aufgabe auf Groß-Rohrheim. Die HSG ist sehr gut in die Runde gestartet, geriet aber in den letzten Wochen etwas außer Tritt. „Sie stehen nun schon ein Stück weit unter Zugzwang“, erwartet Frank Herbert kampfstarke Gastgeber: „Sie sind auch personell sehr gut besetzt, haben mit Tino Reschner und Mirco Reinheimer brandgefährliche Schützen, die wir in den Griff bekommen müssen.“ Dazu wird die Deckung des TVG einmal mehr Schwerstarbeit verrichten müssen. Doch genau da sieht der Trainer in den letzten Wochen den Schlüssel zum Erfolg: „Wir rackern in der Abwehr unermüdlich, zeigen eine enorme Intensität und kommen dadurch auch in unser Umschaltspiel. Das ist unsere ganz große Stärke derzeit“, lobt Herbert. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass ein paar Prozent weniger von dieser Intensität schon zum Problem werden kann: Sobald hinten ein Gegentor kassiert wird, lahmt das Konterspiel und man gerät unter Druck. „Das gilt es zu vermeiden und ich bin auch überzeugt davon, dass meine Jungs weiter mit dieser Leidenschaft Abwehr spielen. Sie sehen, dass wir dadurch zum Erfolg kommen“, so der TVG-Trainer.
Verzichten muss Herbert weiterhin auf die beiden Langzeitverletzten Niklas Fries und Elias Fiechtner, aber bei beiden gibt es auch positive Nachrichten: „Ich gehe davon aus, dass sie vor Weihnachten noch eins, zwei Spiele machen können“, berichtet Herbert. Fiechtner hat nach seinem Nasenbeinbruch noch Sportverbot, Niklas Fries befindet sich nach seinem doppelten Bänderriss in der Physiotherapie und macht gute Fortschritte. Gegen Rüsselsheim ebenfalls fehlen wird Justus Fröhlich: Der Bundesliga-Turner der TSG Grünstadt ist bei einem Wettkampf – allerdings dem letzten des Jahres. Danach wird er sich wieder voll und ganz auf den Handball mit dem TVG konzentrieren.
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