Handball-Bezirksoberliga

„Diese Mannschaft wird Meister“

Nach dem 43:26-Kantersieg im Derby gegen Bensheim/Auerbach spricht alles für einen Titelgewinn des TV Groß-Rohrheim

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me
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Mit zehn Toren bester Schütze gegen Bensheim/Auerbach: Der Groß-Rohrheimer Niklas Fries. © Berno Nix

Groß-Rohrheim. Der TV Groß-Rohrheim befindet sich in bestechender Form. Die Bezirksoberliga-Handballer eilen weiter von Sieg zu Sieg und fertigten am Sonntagabend die HSG Bensheim/Auerbach im Derby mit 43:26 (21:12) ab und Gäste-Trainer Moritz Brandt zollte dem TVG großes Lob: „Was Groß-Rohrheim im Umschaltspiel macht, ist brutal. Das Tempo konnten wir zu keiner Zeit mitgehen.“ Und dann sagte er etwas, womit man sich offiziell bei den Ried-Handballern noch nicht beschäftigt, was aber immer wahrscheinlicher wird: „Diese Mannschaft wird Meister werden. Die gehören mit diesem Team, diesem Potenzial nicht in die Bezirksoberliga.“

Groß-Rohrheims Trainer Frank Herbert nahm das Lob gerne an, verweist aber bei aller Euphorie darauf, dass noch neun Spieltage ausstehen, der Vorsprung auf Verfolger Modau nur zwei Punkte beträgt und noch ganz schwere Partien auf sein Team warten. „Natürlich war das eine starke Leistung meiner Mannschaft. Wir müssen aber weiter von Woche zu Woche das abrufen.“

Die Grundlage für den Sieg legte der TVG schon in den ersten Minuten. Aus einer erneut überragenden Deckung heraus überrannte man die Bensheimer, führte nach 13 Minuten mit 10:1. „Unser Tempospiel wird immer besser. Da greift ein Rad ins andere“, findet Herbert. Lediglich im Positionsangriff hatte Groß-Rohrheim ab und an Probleme gegen die HSG, die fast über die gesamte Dauer Niklas Fries in enge Deckung nahm.

Weniger technische Fehler

Sehr zufrieden zeigte sich der Groß-Rohrheimer Trainer, dass seine Mannschaft auch die Zahl der technischen Fehler wieder extrem niedrig hielt: „Das war insgesamt schon ein sehr souveräner, sicherer Auftritt, weil auch die Chancenverwertung passte“, fand er. So konnte der Übungsleiter schon früh beginnen, durchzuwechseln, ohne dass es einen Bruch gegeben hätte.

Ein Sonderlob verdiente sich dabei Torhüter Yannick Meinl. Der 23-Jährige spielt eigentlich in der zweiten Mannschaft des TVG, trainiert aber regelmäßig im Bezirksoberliga-Team mit. Nun erhielt er von Herbert erstmals Einsatzzeiten in einem Pflichtspiel, machte seine Sache in den Schlussphasen beider Hälften sehr gut. „Es ist schön zu wissen, dass man einen so soliden Keeper in der Hinterhand hat“, freute sich der Coach auch über zwei parierte Strafwürfe Meinls.

Wenn es einen Kritikpunkt gab, dann die Phase nach der Pause, als der TVG etwas nachlässig agierte und die Gäste von zwölf auf sieben Tore herankommen ließ. „Das war angesichts der klaren Führung zu verschmerzen. Wenn man so weit vorne ist, dann geht mal ein Stück weit die Konzentration verloren“, wollte Herbert nicht zu viel Kritik üben, zumal seine Spieler den Schalter wieder umlegen konnten. Aus dem 25:18 (37.) wurde ein 30:19 (42.) und damit die Verhältnisse zurecht gerückt. Beim 39:24 (55.) führte der TVG erstmals mit 15 Toren, am Ende stand ein Sieg mit 17 Treffern zu Buche. Aber einig ist man sich in Groß-Rohrheim, dass am nächsten Wochenende ein ganz anderes Spiel wartet: Dann geht es zur MSG Roßdorf/Reinheim, die als haushoher Favorit in die Runde gestartet war, inzwischen aber auf Rang sieben abgerutscht ist.

TVG-Tore: Niklas Fries (10/6), Fröhlich (9), Fiechtner (5), Reis, Baumann, Anthes (je 3), Heß, Kautzmann (je 2), Gabel (1). 

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