Handball

Deutsche Handballer zeigen gegen die Schweiz eine Machtdemonstration in Mannheim

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gewinnt in der SAP Arena mit 35:26 gegen die Schweiz. Für eine Legende der Rhein-Neckar Löwen endet die Rückkehr mit einem Fiasko

Von 
Marc Stevermüer
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Jubel nach dem Sieg bei Deutschland beim Spiel Deutschland - Schweiz. Foto © PIX-Sportfotos *** Foto ist honorarpflichtig! *** Auf Anfrage in hoeherer Qualitaet/Aufloesung. Belegexemplar erbeten. Veroeffentlichung ausschliesslich fuer journalistisch-publizistische Zwecke. For editorial use only. © Ruffler/PIX-Sportfotos

Mannheim. Die deutschen Handballer genossen den Jubel und den Beifall. Sie hatten sich die Anerkennung des Mannheimer Publikums allerdings auch redlich verdient. Denn was die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Donnerstagabend in der EM-Qualifikation gegen die Schweiz zeigte, war nichts anderes als eine Machtdemonstration.

Vor 12 721 Zuschauern in der SAP Arena gewann das DHB-Team mit 35:26 (21:13). Lukas Zerbe war mit sieben Treffern bester Torschütze des Olympia-Zweiten. Vor allem in der ersten Halbzeit begeisterten die Deutschen mit viel Tempo und Spielfreude.

Rhein-Neckar-Löwen-Legende Andy Schmid gefeiert

„Ein guter Start in die Qualifikation war wichtig, wir haben von Beginn an eine gute Abwehr gestellt. Und wann mal ein Ball durchkam, war Andreas Wolff im Tor zur Stelle“, sagte Rückraumspieler Sebastian Heymann von den Rhein-Neckar Löwen. Am Sonntag steht für die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bereits die nächste Aufgabe an. Dann geht es in Ankara gegen Gastgeber Türkei. Die Deutschen reisen als klarer Favorit an, wollen aber nicht nachlassen. „Wir werden auch diesen Gegner wie schon die Schweiz sehr ernst nehmen“, kündigte Heymann an.

Seit Februar Nationaltrainer der Schweiz: Andy Schmid. © Bo Amstrup/Imago

Mit einem lauten Applaus begrüßten Zuschauer eine Legende der Rhein-Neckar Löwen in der SAP Arena. Andy Schmid kehrte als Schweizer Nationaltrainer zurück an den Ort seiner größten Triumphe, als Spielmacher führte er den Bundesligisten zu zwei Meisterschaften. Nun endete seine erste Partie als Trainer in seinem früheren „Wohnzimmer“ mit einer deutlichen Niederlage, die noch klarer hätte ausfallen können. Das hatte sich Schmid gewiss ganz anders vorgestellt. „Deutschland hat uns überrollt, wir hatten zu großen Respekt“, sagte der frühere Weltklasse-Spielmacher.

Deutsches Nationalteam besticht durch Stärke

Sein Nachfolger bei den Löwen ist Juri Knorr, der dem deutschen Team gegen die Eidgenossen allerdings wegen eines Daumenbruchs fehlte und von der Tribüne aus zuschaute. Für ihn rückte Luca Witzke in die Startformation, im Mittelblock ersetzte Löwe Heymann den ebenfalls verletzt fehlenden Julian Köster.

Witzke erzielte für die entfesselt aufspielende deutsche Mannschaft auch gleich den Führungstreffer, von Beginn an dominierte der Olympia-Zweite die Eidgenossen und führte sie phasenweise sogar vor. Zu Jahresbeginn hatten die Schweizer den EM-Auftakt noch mit 14:27 gegen Deutschland verloren - und schnell sah es danach aus, dass die Niederlage diesmal ähnlich dramatisch ausfällt.

Die starke DHB-Abwehr fing zahlreiche Bälle ab oder zwang die Schweizer zu Würfen aus schlechten Positionen, weshalb auch Torwart Wolff zunächst kaum zu bezwingen war und die Mannschaft von Bundestrainer Gislason immer wieder ins Tempospiel kam. Mit 8:3 führten die Deutschen nach acht Minuten, sechs Treffer hatten sie bis dahin im Gegenstoß erzielt.

Schmid nahm eine Auszeit. Es ging darum, sein Team zu beruhigen und nicht abreißen zu lassen. Doch genau das passierte. Neun Minuten später versammelte der Schweizer Trainer seine Mannschaft erneut. Und beim 15:6 (17.) ging es nur noch um Schadensbegrenzung.

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Zunächst enteilten die Deutschen aber immer wieder, mit einem 4:0-Lauf zogen sie auf 19:6 (24.) davon, ehe sich bis zum 21:13-Pausenstand mit dem sicheren Vorsprung im Rücken beim EM-Halbfinalisten ein paar Nachlässigkeiten einschlichen.

Auch nach dem Seitenwechsel fand die deutsche Mannschaft zunächst nicht mehr zum Spielfluss aus dem ersten Durchgang, in der Abwehr fehlte ebenfalls die Aggressivität. Die Schweiz kam bis auf 26:20 (41.) heran und hatte sogar die Möglichkeit, den Rückstand auf fünf Treffer zu verkürzen. Doch Wolff parierte zunächst gegen Bundesliga-Torschützenkönig Manuel Zehnder und danach auch gegen Lukas Laube. Anschließend baute der Olympia-Zweite seinen Vorsprung wieder aus.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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