Mannheim. Durchatmen bei den Oberliga-Handballern des TV Friedrichsfeld: Eine Woche nach dem 11:38-Debakel in Viernheim war das Team von Trainer Sven Rüffer diesmal wieder in der Spur. Zwar reichte es im Heimspiel gegen den TV Hardheim nicht zum erhofften Punktgewinn, aber beim 22:27 (12:14) zeigte die Mannschaft immerhin wieder die Leidenschaft und den Kampfgeist, der auswärts bislang über weite Strecken vermisst wurde. In der Summe leistete sich Friedrichsfeld allerdings zu viele Fehler, um Hardheim zu gefährden.
„Das war heute eine ganz andere Leistung“, zeigte sich auch TVF-Sprecher Florian Kuhn erleichtert. Die Gastgeber gingen von Beginn an hohes Tempo, präsentierten sich dabei aber nicht immer ballsicher genug. Gerade dem entscheidenden letzten Pass fehlte es häufig an der nötigen Präzision. „Diese Ungenauigkeiten summierten sich leider im Laufe der Partie“, so Kuhn. „Das hatten wir uns anders erhofft, aber da hat man bei Hardheim die größere Routine gesehen.“ Kuhn merkte an, dass der letztjährige Meister schon deutlich an Qualität verloren hat, „aber so schlecht, wie sie bislang dastehen, sind sie auch nicht“, findet der Friedrichsfelder Sprecher. Hardheim war mit 0:6 Punkten angereist und von Beginn an war den Gästen anzumerken, dass sie unbedingt den Negativ-Lauf brechen wollten.
Friedrichsfeld hielt allerdings wacker dagegen, führte noch 6:5 (14.), ehe sich Fehler einschlichen und nach dem 9:9 (21.) zu einem 1:5-Lauf zum 10:14 (26.) führten. Solche Phasen sollten danach immer wieder passieren, was am Ende entscheidend war. So kämpfte sich der TVF nach der Pause wieder auf 14:14 (33.) heran, doch nach dem 16:16 (36.) kam es erneut zu technischen Fehlern und auch schwachen Würfen, was Hardheim bestrafte und zum 22:17 (45.) erhöhte. Eine Auszeit Rüffers zeigte Wirkung, sein Team verkürzte auf 19:22 (48.), kam aber trotz folgender Überzahl nicht noch näher heran. Als die Hardheimer wieder vollzählig waren, erhöhten sie entscheidend auf 24:19 (52.) und hatten auch nach dem zwischenzeitlichen 25:22 (57.) die passenden Antworten parat. „Unterm Strich geht der Sieg Hardheims in Ordnung“, gratulierte Sven Rüffer, zollte aber auch seiner Mannschaft Respekt für die Moral und den Kampfgeist – auch wenn es am Ende nicht ausreichte. – TVF-Tore: Urban, Eberlein (je 4), Mehl (4/2), Keil, Winkler (je 3), Marmodee (2), Lay, Menges (je 1).
Ettlingen – Viernheim 31:29
Ralf Schaal, der Sportliche Leiter des TSV Amicitia Viernheim, musste nicht lange nach den Gründen für die 29:31 (17:13)-Niederlage bei der HSG Ettlingen suchen: „Unsere Chancenverwertung war einfach zu schlecht. Wir haben viel zu viele klareste Möglichkeiten – gerade bei Kontern – vergeben.“ Dass die Viernheimer zudem mit der offensiven Deckung Ettlingens Probleme hatte, wäre bei einer besseren Trefferquote gar nicht ins Gewicht gefallen, ebenso wie das frühe Verletzungs-Aus von Marco Kimpel (5.). So aber kippte nach der Pause die Partie, die die Südhessen zuvor eigentlich sicher im Griff hatten und phasenweise mit fünf Toren führten. Beim 23:22 legte erstmals Ettlingen vor und als Viernheims Marcel König beim Stand von 30:28 eine Minute vor dem Ende eine Zeitstrafe kassierte, machten die Gastgeber mit dem 31:28 den Deckel drauf. – TSV-Amicitia-Tore: Böckly, Merkel (je 5), König (4), Beck (4/2), Walther, Helbig (je 3), Kimpel, Oswald (je 2), Kadel (1). me
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