Fußball

„Wir sind wieder da“

Nach einer schlechten Hinrunde gewinnt der TSV Neckarau nun zwei Spiele in Folge und der Klassenerhalt ist wieder realistich

Von 
Basti Hauk
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Ökkes Karabas (links) und der TSV Neckarau wollen ihre Erfolgsserie fortsetzen und gegen Srbija wieder drei Punkte einfahren. © Berno Nix

Mannheim. Der TSV Neckarau hat in der Winterpause der Fußball-Kreisliga jeden einzelnen Stein umgedreht und einiges verändert – mit Erfolg. Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage, inklusive der beiden Dreier gegen Leutershausen (6:4) und dem Tabellenzweiten aus Lützelsachsen (3:1), haben die Neckarauer wieder Tuchfühlung zur Nichtabstiegszone.

„Im Winter haben uns Spieler verlassen, die uns nicht weitergebracht haben. Viele Neuzugänge haben einfach auch Zeit gebraucht, zudem stehen wichtige Leistungsträger nach Verletzungen endlich wieder auf dem Platz – wir sind wieder da“, freut sich TSV-Coach Giovanni Marino über die Leistungsexplosion seiner Mannschaft.

Kapitän Scalia macht den Unterschied

Vor allem die Rückkehr von Kapitän Antonio Scalia macht sich beim TSV bemerkbar, für Neckarau-Urgestein Marc Reinfelder hat der Coach zudem eine neue Rolle gefunden. Seit der Winterpause läuft der 29-Jährige im Sturmzentrum auf und trägt maßgeblich zur Wiederauferstehung des TSV bei. Sechs Tore in vier Spielen – das spricht für die Idee von Marino.

„Er bringt physisch alles mit, was ein Stürmer braucht. Außerdem hat er einen guten Abschluss. Ich habe dringend einen echten Stürmer gebraucht und habe mit Marc dann alles auf eine Karte gesetzt. Er füllt die Rolle hervorragend aus und seine Tore sind natürlich enorm wichtig.“

Beim Mannheimer Traditionsverein heißt es nach einer verkorksten Hinrunde also erst einmal: Durchatmen. Die negativen Ergebnisse und die fehlenden Punkte machten dem Coach in der ersten Hälfte der Kreisliga-Saison besonders zu schaffen.

„Das war hart. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und das ging schon alles sehr nah an mich ran. Wir haben häufig gut gespielt, aber selten die Belohnung eingefahren. Natürlich habe ich aber auch immer wieder überlegt, ob ich vielleicht der falsche Trainer für diese Mannschaft bin. Gleichzeitig war ich aber auch immer überzeugt, dass dieses Team genug Qualität hat für die Kreisliga. Es ist jetzt einfach nur schön, dass wir es auf dem Platz beweisen können“, fällt Marino sichtlich ein Stein vom Herzen.

Auch Manuel Sälzer, Abteilungsleiter Fußball des TSV, wirkt erleichtert nach der jüngsten Erfolgsserie seiner Mannschaft. „Wir sahen in der Hinrunde selten schlechter aus als der Gegner. Spiele gegen Topteams wie Wallstadt oder auch Lindenhof hätten wir auch gewinnen können. Unsere Mannschaft kann prinzipiell jeden schlagen und damit müssen wir jetzt dringend weiter machen“, blickt Sälzer vor allem auf die kommenden drei Wochen, in denen der TSV die Weichen für den Klassenerhalt stellen kann.

Es warten drei direkte Konkurrenten um den Ligaverbleib: Am kommenden Montag geht es zum Vorletzten aus Neußlußheim (15 Uhr), es folgen Aufeinandertreffen gegen die abstiegsbedrohten Pfingstberger und das Schlusslicht Hochstätt Türkspor.

„Die Marschroute ist ganz klar: Wir wollen in den drei Partien neun Punkte holen. Wir brauchen einfach die Zähler, wenn wir die Klasse halten wollen, das ist auch möglich. Ich zolle allen kommenden Gegner großen Respekt, wir dürfen jetzt aber keinen Rückzieher machen und müssen weiter unser Pensum in dieser hohen Intensität auf den Platz bringen“, hofft Marino in den entscheidenden Spielen auf den maximalen Erfolg und bekommt Unterstützung vom Abteilungsleiter Sälzler: „Die kommenden drei Partien – das sind Spiele, die du gewinnen musst. Sollte das gelingen, dann sieht unsere Welt Ende April schon wieder ganz anders aus. Andererseits kann es aber auch einen enormen Knick für die Moral geben – das sind aber die Spiele, für die wir den Fußball so lieben.“

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