Fußball-Gruppenliga

Riedrode gewinnt das Fünf-Elfmeter-Spiel

FSG feiert kuriosen 5:4-Sieg beim Tabellenletzten TSV Seckmauern

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Claudio Palmieri
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Riedrodes Torhüter Rico Ochsenschläger erlebte beim TSV Seckmauern einen turbulenten Nachmitttag. © Berno Nix/Julian Lösch

Riedrode. Mit einer teils vogelwilden Vorstellung hat die FSG Riedrode den Anschluss zum rettenden Ufer in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt hergestellt. Bei Schlusslicht TSV Seckmauern holten die Blau-Schwarz-Gelben einen 1:3-Pausenrückstand auf – und gewannen schließlich mit 5:4.

„Es war sehr nervenaufreibend“, sagte FSG-Spielausschuss-Chef Thorsten Göck hinterher: „Gefühlt bin ich wieder zehn Jahre älter geworden und kann bald meinen Altersrücktritt erklären.“ Nicht zum ersten Mal sah der Sportliche Leiter des Tabellen-13. zwei völlig unterschiedliche Durchgänge. „In der ersten Halbzeit war es deprimierend anzusehen, mit welch einfachen Mitteln wir geschlagen wurden“, meinte Göck: „Die zweite Halbzeit war das, was ich mir vorstelle. Seckmauern hat aber nie aufgegeben, ist gefährlich geblieben und hätte fast noch das 5:5 gemacht.“

Nicht nur der Spielstand erforderte höchste Aufmerksamkeit von den 150 Zuschauern, die das Riedroder Gastspiel an der hessisch-bayerischen Grenze sahen. Wer fleißig mitzählte, kam auf fünf Elfmeter. Doch der Reihe nach. Die FSG fand gut ins Spiel. In der achten Minute kam Alexander Butz im gegnerischen Strafraum zu Fall – und der Schiedsrichter zeigte erstmals auf den Punkt.

Schwaier und Lucchese verschießen ersten Strafstoß

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kar/ü
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Mit Timo Seyfried fiel Riedrodes etatmäßiger Elfmeterschütze verletzt aus. Also trat Nils Schwaier an – und zielte daneben. Der Referee hatte aber erkannt, dass sich Seckmauerns Torwart David Schäfer zu früh von der Torlinie bewegt hatte, und ließ den Strafstoß wiederholen. Diesmal trat Gianluca Lucchese an. Schäfer tauchte ab und rettete das 0:0 (11.).

In Minute 19 zog FSG-Routinier Oliver Schrah aus 18 Metern zur 1:0-Führung ab. „Wir dachten, das sei der Dosenöffner. Leider haben wir direkt danach aber komplett schläfrig agiert“, beurteilte Göck das 1:1 durch Jason Fuchs (20.), bei dem weder Keeper Rico Ochsenschläger noch die Gästeabwehr auf Höhe waren. Doch es kam noch schlimmer. In Minute 39 traf Jannik Beck nach einem schlecht verteidigten langen Ball zum 2:1 für Seckmauern. Drei Minuten später erhöhte Marvin Friedrich per Elfmeter auf 3:1.

In der Pause ging es hitzig zu in der FSG-Kabine. „So laut und emotional habe ich unseren Trainer noch nicht erlebt“, stellte Göck fest: „Aber vielleicht haben unsere Jungs das gebraucht. Danach stand eine andere Mannschaft auf dem Platz. Wir haben zweimal gewechselt, waren giftiger und galliger.“ In der 49. Minute brachte Vincenzo Lucchese Riedrode auf 2:3 heran. Drei Minuten danach musste auch Schrah seinen verwandelten Elfer wiederholen, mehrere FSG-Akteure waren zu früh in den Strafraum gelaufen. Doch Riedrodes Mittelfeldmann traf auch im Zweitversuch – 3:3 (52.).

Nach Gelb-Rot gegen TSV-Angreifer Beck (59.), dem 4:3 durch René Salzmann (61.) und dem 5:3 durch Joker Sinan Schuchmann (84.) verkürzte Leon Raitz auf 4:5 (90.+2). Eine Hereingabe des TSV (90.+7) blieb ungenutzt. In der Tabelle ist die FSG nun gleichauf mit der TSV Auerbach (28 Punkte), die nach dem 1:1 gegen Bickenbach (25) weiter Relegationsplatz zwölf belegt. Beide Teams haben noch sieben Spiele vor sich. Der Zwölfte SG Modau (29) hat eine Partie mehr auf dem Buckel.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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