Bürstadt. „Eigentlich war das ein Unentschieden-Spiel“, sagte Christian Beckerle nach Abpfiff. Dem Pressewart der Bürstädter Eintracht war klar, dass auf das Wort „eigentlich“ meist eine ungeschönte Wahrheit folgt. So auch in diesem Fall: Nach einer 1:0-Pausenführung verlor die Eintracht ihren Heimauftakt gegen den SV Nauheim mit 1:4.
Die Hoffnung von Eintracht-Spielertrainer Benjamin Sigmund, mit vier Punkten aus zwei Partien einen neuen persönlichen Gruppenliga-Startrekord aufzustellen, zerschlug sich aus Beckerles Sicht mit dem Nauheimer Führungstor durch Sören Boomgaarden in der 76. Minute. „Der Torwart kommt raus, muss ihn haben, hat ihn aber nicht. Der Ball fällt dem Stürmer vor die Füße und trifft“, beschrieb der Pressewart das entscheidende Gegentor: „Die Aktion hat mich an den Fehler von Schalke-Torwart Alexander Schwolow gegen Gladbach am Samstag erinnert.“
Kein spielerisches Spektakel
Für die Eintracht wog das 1:2 schwer. „Dieses Tor hat das Spiel verändert“, erklärte Beckerle: „Vorher waren Chancen auf beiden Seiten Mangelware. Nach dem Tor mussten wir offensiver spielen. So haben sich für den Gegner mehr Räume zum Kontern ergeben.“ SVN-Stürmer Norman Harth legte schnell das 1:3 nach (81.). In Minute 89 stellte Muanda Boston Makiese auf 1:4, nachdem Torwart Kölsch bei einer Kopfballrückgabe eines Bürstädter Abwehrspielers ungünstig gestanden hatte.
Vor 70 Zuschauern hatte der Sonntag für die Sigmund-Elf nicht wunschgemäß, aber vielversprechend angefangen. Xhino Dushaj setzte einen Foulelfmeter ohne Anlauf zum 1:0 ins Tor (29.). Spielerisch boten indes weder Bürstadt noch Nauheim ein Spektakel. „Es war ein typischer Sommerkick mit vielen Abspielfehlern und kleinen Unterbrechungen. Ohne den Elfmeter geht es mit einem 0:0 in die Pause“, holte Beckerle aus. Kurz nach Wiederbeginn bestrafte Nauheims Paul Pfeffer die Eintracht, die zu inkonsequent verteidigte, mit dem 1:1 (49.). „Auch dieses Tor hätte verhindert werden können“, fand Beckerle.
Viel hätte übrigens nicht gefehlt, und die Begegnung wäre nicht plangemäß angepfiffen worden. Am Samstagabend stellte die Eintracht dicke Falten auf ihrem Kunstrasen fest. Erst am Sonntagvormittag war der Platz wieder bespielbar. „Eine Windhose hat den Kunstrasen erfasst“, erläuterte Frank Tegelkämper, der Geschäftsführer von P&T Sportplatzsysteme. Wäre der Schaden nicht rechtzeitig behoben worden, hätte das Spiel in Nauheim stattgefunden. „Wir hätten das Heimrecht getauscht“, bestätigte Eintracht-Vorsitzender Rainer Beckerle.
Am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es für die Eintracht mit dem Bergsträßer Derby beim FC 07 Bensheim weiter. Die FSG Riedrode empfängt in der ersten Englischen Woche der Saison Aufsteiger TSV Auerbach.
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