Ried. Das U-12-Hallen-Masters des TV Lampertheim feiert Jubiläum: Das Juniorenturnier im Sportzentrum Ost findet am Samstag schon zum zehnten Mal statt. Neben dem SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, der TSG Hoffenheim, dem SV Darmstadt 98 und dem 1. FC Kaiserslautern sind diesmal unter anderem Fortuna Düsseldorf und der Grasshopper Club Zürich mit ihren Nachwuchsteams am Start. Doch welche Ried-Talente sind zurzeit im Profifußball aktiv oder auf einem guten Weg nach ganz oben? Hier kommt eine Übersicht.
Marius Müller (aus Lampertheim/zurzeit beim FC Schalke 04): Nach seinem Wechsel zum FC Luzern 2019 lief der ehemalige Junior des TV Lampertheim und des 1. FC Kaiserslautern in Deutschland lange „unter dem Radar“, wie Müller selbst im Gespräch mit dieser Redaktion im August festhielt. Dabei holte sich „Mülli“, der 2018 mit dem FCK aus der 2. Bundesliga abstieg und danach eine Saison fast ohne Einsätze bei RB Leipzig überbrückte, dort den nötigen Feinschliff ab. Als unangefochtene Nummer eins sammelte der frühere Schützling von FCK-Torwartikone Gerry Ehrmann wertvolle Spielpraxis und avancierte zum Pokalheld, Wortführer und Publikumsliebling. Dass Schweizer Medien ihn mit seinem Vorbild Oliver Kahn verglichen, stärkten Müllers Selbstvertrauen zusätzlich.
Auf Schalke knüpft der 30-Jährige seit dieser Saison nahtlos an diese Zeit an. Schon am ersten Spieltag brachte er die Fans des Bundesliga-Absteigers mit Glanztaten hinter sich – und das bei einer 3:5-Niederlage beim HSV. Ein Adduktorenabriss warf ihn (und S04) im September aus der Bahn. Jetzt brennt er auf sein Comeback. Müllers Erstliga-Debüt steht noch aus. Tritt der Lampertheimer demnächst wieder so überzeugend auf wie vor seiner Verletzung, dürfte sich dieser Traum aber schon bald erfüllen.
Robin Bormuth (Groß-Rohrheim/Karlsruher SC): Über die Jugendstationen FC Alemannia Groß-Rohrheim, Concordia Gernsheim, Viktoria Griesheim und Darmstadt 98 schaffte Bormuth 2013 den Sprung ins Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf. Nach Anfängen in der zweiten Mannschaft – wo er nach einem Außenristpass den Spitznamen „Franz“ erhielt – stieg er zur Saison 2016/17 ins Profiteam der Rheinländer auf.
Auf den Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft 2018 folgten 13 Einsätze in Liga eins – und ein persönlicher Meilenstein. Beim 3:3 beim FC Bayern lieferte der Innenverteidiger gegen eine Münchner Offensive um Robert Lewandowski, Frank Ribéry und Thomas Müller über 90 Minuten ein grundsolides Spiel ab. 2020 wechselte Bormuth nach Karlsruhe. Nach einer einjährigen Leihe zum 1. FC Kaiserslautern ist der 28-Jährige wieder fester Bestandteil der KSC-Abwehr.
Niclas Stierlin (Lampertheim/MSV Duisburg): Vier Länderspiele für die deutsche U18, zwei Einsätze in der U19 des DFB, Profivertrag bei RB Leipzig mit 18: Die Karriere des Lampertheimers begann verheißungsvoll. Für einen Wechsel ins Leipziger NLZ hatte sich der defensive Mittelfeldspieler über den VfB Lampertheim, den FV Hofheim, den SV Waldhof und Kaiserslautern empfohlen.
Mit der Spvgg Unterhaching peilte Stierlin ab 2019 den Sprung in die 2. Bundesliga an. Stattdessen stieg der Ex-Bundesligist 2021 aus der 3. Liga ab – und der Lampertheimer zog weiter zum MSV Duisburg. Dort ist Stierlin zwar gesetzt (bisher 75 Drittliga-Einsätze/zwei Tore). Mit den „Zebras“ steckt er aktuell jedoch tief im Abstiegskampf.
Stjepan Pavisic (Lampertheim/1. FSV Mainz 05 II): Bei der Sportlerehrung in Lampertheim im November 2023 staunten viele nicht schlecht: Mit Stjepan Pavisic wurde auch ein Deutscher Fußballmeister ausgezeichnet. Im Finale um den Deutschen A-Junioren-Titel gegen Borussia Dortmund lief der Lampertheimer zwar nicht für Mainz 05 auf. Mit insgesamt 15 Einsätzen hatte der Innenverteidiger trotzdem großen Anteil am Erfolg der Rheinhessen.
Pavisic, der nach Anfängen beim JFV Bürstadt und bei Wormatia Worms als C-Junior in Mainz angeheuert hatte, erhielt anschließend einen Vertrag für die zweite Mannschaft der 05er. Nach mehreren Kurzeinsätzen bestritt der 19-Jährige im Dezember sein erstes Regionalliga-Match über die volle Distanz.
Pharis Petrica (Bürstadt/1. FC Kaiserslautern II): Auch Petrica empfahl sich über den Bürstädter Jugendförderverein für höhere Aufgaben. Über Astoria Walldorf und Hoffenheim landete der Mittelfeldmann 2019 im NLZ der „Roten Teufel“. Vor der laufenden Runde stieg Petrica in die zweite Mannschaft des FCK auf. In der fünftklassigen Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar kommt der 19-Jährige bisher auf sechs Einsätze und ein Tor.
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