Wenn es um das Ganze geht, dann spielt die Zahl Sieben offensichtlich eine besondere Rolle. Sieben Tage hat die Woche, am siebten Tag war die Schöpfung abgeschlossen. Man spricht von den sieben Weltwundern oder den sieben Sinnen. Es gibt sieben Tugenden, sie symbolischen sieben Zwerge, auch das Vater unser besteht aus sieben Bitten. Und bei Ehen gibt es das "verflixte siebte Jahr", mit der die Zeit der großen Liebe offensichtlich in Gefahr steht zu enden.
In allen großen Mythologien der babylonischen, griechischen und römischen Kultur findet sich die Sieben als "besondere" Zahl. Für Muslime ist der siebente Himmel der Ort der letzten Verklärung, den Prophet Mohammed erreichte. In den Buddha-Legenden ist sie die am weitaus häufigsten genannte Zahl. In der indischen Tradition werden sieben Kühe im höchsten Himmel verehrt oder alle sieben Generationen ein Wechsel in eine andere Kaste erreicht.
Therapeuten sprechen von "sieben Säulen der Weisheit". Taucht die Sieben in einem Traum oder einer Phantasie auf, so mutmaßt man, es komme die Sehnsucht nach Vollkommenheit und Ganzheit zum Ausdruck. Die Phasen des Lebens werden gerne in Siebenerschritten definiert. Die Sieben ist ohnehin die von Menschen am häufigsten genannte Lieblingszahl.
Der Monat September hat seinen Namen erhalten, weil er im römischen Kalender ursprünglich der siebte Monat war (lat. septem = sieben). Die Vegetationsperiode geht in diesen Tagen zu Ende, die Früchte des Sommers reifen und können geerntet werden. Mit dem sich in den September erstreckenden Mondmonat "Elul" endet auch das jüdische Jahr. In der Sprache der Symbolik verbindet sich mit der Sieben die "irdische" Vier mit der "himmlischen" Drei. Es vereinen sich also Himmel und Erde, Geist und Materie. In der Bibel steht die Siebenzahl so immer für eine unbegrenzte Menge, das Ewige und die Vielzahl. Alles, was ist, geht mit der Sieben in die Vollendung.
So schließt auch die Bibel mit der Offenbarung des Johannes mit der Zahl der Vollkommenheit. In seinem Brief an sieben Gemeinden, wird an sieben Stellen wird die Zahl hervorgehoben. So gibt es die sieben Geister vor dem Thron Gottes, das Buch mit den sieben Siegeln oder die sieben Posaunen, die die neue Zeit ankündigen.
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