Sie gehören zu den heimischen Frühblühern und werden gerne rund um die Kar- und Ostertage als Dekoration verwendet: Die Blüten der Salweide wirken wie kleine Kätzchen – und da Zweige am Palmsonntag auch zu den Gottesdiensten mitgebracht werden, werden die Frühblüher gerne Palmkätzchen genannt. Die Zweige werden in katholischen Gottesdiensten gesegnet und in einer Prozession in den Händen getragen. Damit wird zu Beginn der Karwoche an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert.
Im Johannesevangelium der Bibel heißt es: „Sie nahmen Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“(Johannes 12, 13). Prozessionen an Palmsonntag sind bereits im 4. Jahrhundert in der byzantinischen Kirche belegt. Palmen in den Händen sind Ausdruck der Freude und des Jubels. Sie stehen dafür, dass eine bedeutende Person Einzug hält und dieser Ehre zuteilwerden soll.
In unserer Region wachsen keine Palmen. Da der Palmsonntag am Beginn des Frühjahres liegt, hat sich auch früh der Brauch entwickelt, die Zweige der frühblühenden Salweide als Palmenersatz zu verwenden. Traditionell werden die Zweige nach den Gottesdiensten hinter ein Kreuz gesteckt. Die Palmkätzchen sollen als Hoffnungszeichen das ganze Jahr über daran erinnern, dass Jesus in das Leben der Menschen eintreten will und zur Nachfolge ruft. Palmkätzchen stehen unter Naturschutz. Sie dienen Bienen und anderen Pollensammlern als wichtige Nahrungsquelle und haben daher auch in der Natur besondere Beachtung verdient./ mb
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