Der Löwe aus dem Norden

Lesedauer: 

Im Jahr 1888 wurde die Evangelische Heilig-Geist-Kirche in Heppenheim mit finanzieller Hilfe des deutschen Gustav-Adolf-Vereins errichtet. Der Chor des Gotteshauses erhielt links ein Medaillon Martin Luthers, ein weiteres rechts mit dem Bildnis von Gustav-Adolf.

© Bissinger

Er wurde an der Bergstraße von vielen Menschen vielfach als Befreier begrüßt und genoss bei seinen Truppen hohes Ansehen als Protestant und Feldherr: König Gustav II. Adolf von Schweden. Er gilt bis heute Retter des evangelischen Bekenntnisses auf deutschem Boden, insbesondere auch an der Bergstraße und im Odenwald.

Am 6. Juli 1630 trat Schweden in den Dreißigjährigen Krieg ein. Gustav Adolf wollte den Protestantismus im Norden Europas schützen und das weitere Vordringen der kaiserlich-katholischen Heere verhindern. Es gelang ihm rasch, die kaiserlich-habsburgischen Truppen zurückzudrängen.

Er griff mit militärischer Macht von Norden auch in die Region ein und verwies die habsburgisch-kaiserlichen Truppen um Tilli in die Schranken. In den Jahren 1631 bis 1636 standen Bergstraße und Odenwald voll unter schwedischer Vorherrschaft. Es konnten von nun an wieder evangelische Gottesdienste gefeiert werden. Für die Protestanten ergaben sich neue religiöse Freiräume.

Auch wenn ihm zahlreiche "Gräueltaten" und Machtbesessenheit nachgesagt werden, zeichneten den Schwedenkönig Gustav Adolf Religiosität und Mut aus. Er wird nachs einem Tod als Vorkämpfer, Held und Retter des deutschen Protestantismus gefeiert. Als Beiname wurde ihm "Leu aus Mitternacht" - das heißt der "Löwe aus dem Norden" - gegeben.

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger