Hessen. Die Wolfspopulation in Hessen ist weiter gewachsen. "Dadurch, dass ein Großteil der Gebiete im Norden und Osten Deutschlands schon durch Wolfsterritorien besetzt sind, orientieren sich die abwandernden Jungwölfe zunehmend in Richtung der Bundesländer, wie zum Beispiel Hessen, in denen noch freie Lebensräume zur Verfügung stehen", erklärte Annika Ploenes vom Wolfszentrum des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden auf dpa-Anfrage.
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Im vergangenen Jahr wurden demnach 20 sesshafte Tiere genetisch nachgewiesen. Das heißt, es wurden Rückstände wie zum Beispiel Speichel an gerissenen Tieren gefunden. 2021 wurden noch 13 Tiere so nachgewiesen, in 2020 und 2019 jeweils acht.
Im Beobachtungszeitraum von Mai 2021 bis April 2022 gab es in Hessen laut Ploenes vier Wolfsterritorien: ein Rudel in Rüdesheim, eine Einzelwölfin im Stölzinger Gebirge sowie jeweils ein Paar in Ludwigsau und Wildflecken länderübergreifend zu Bayern.
Ein Wolf gilt dann offiziell als territorial, wenn er in einem bestimmten Gebiet mindestens zweimal im Abstand von sechs Monaten genetisch erfasst wird. "Mit durchziehenden Wölfen ist in ganz Hessen jederzeit zu rechnen", erklärte Ploenes.
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