Bergstraße. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) hat zwei neue Gesellschafter: die Volksbank Weschnitztal und die Volksbank Überwald-Gorxheimertal. Letztere wird bald zur VR-Bank Ried-Überwald, nachdem ihre Vertreter im Juni der Fusion mit der Raiffeisenbank Ried zugestimmt haben (wir berichteten). Die beiden neuen Partner der WFB übernehmen Anteile der aus dem Kreis der Gesellschafter ausgeschiedenen Volksbank Kurpfalz. Nach deren Fusion mit der Volksbank Weinheim verlagere sich deren Wirkungsbereich verstärkt ins Badische, erklärte der Vorsitzende des WFB-Aufsichtsrats, Landrat Christian Engelhardt. Die Bank habe sich in der Folge bereiterklärt, ihre Anteile an potenzielle Interessenten zu veräußern.
Gemeinsam mit WFB-Geschäftsführer Dr. Matthias Zürker sowie den Vorständen der Genossenschaftsbanken gab Engelhardt gestern in Rimbach den Einstieg der neuen Gesellschafter bekannt. Deren Kreis ist damit auf vorläufig 30 angewachsen, wird aber bald wieder 29 betragen. Denn die Raiffeisenbank Ried gehört bereits zu den Gesellschaftern. Nach vollzogener Fusion vereint die VR-Bank Ried-Überwald dann die Anteile.
„Starke Partner vor Ort“
Diese verteilen sich zu je einem Drittel auf den Kreis Bergstraße, auf dessen 22 Städte und Gemeinden sowie auf die Geldinstitute im WFB-Geschäftsbereich. Während die Sparkassen bereits in die Gründung der Wirtschaftsförderung involviert waren, steht der Weg in den Kreis der Gesellschafter seit 2012 auch den Genossenschaftsbanken offen. Die damalige Volksbank Weinheim war die erste, die Anteile erwarb. „Für diese langjährige Unterstützung gebührt ihr Dank“, sagte Zürker.
Beide Seiten zeigten sich gestern zufrieden mit der Entwicklung. „Der Vordere Odenwald ist unser Kernbereich. Es ist gut, starke Partner und Vermittler vor Ort zu haben“, so Zürker. Die Banken versprechen sich von der engeren Bindung an die WFB neue Servicepotenziale für ihre Kunden. „Die können wir dadurch noch stärker fördern“, erklärte Dirk Jalowiky, Vorstand der Volksbank Überwald-Gorxheimertal. Sein Kollege Christian Joos von der Volksbank Weschnitztal präzisierte: Die Kunden könnten fortan vom in der WFB versammeltem Expertenwissen profitieren.
Gutes Umfeld für Aktivitäten
Für die „komplexen Themen“ der heutigen Zeit habe man damit kompetente Partner an der Hand, so Joos. Zürker nannte in diesem Zusammenhang beispielhaft die Bereiche Existenzgründung, Energieberatung, Beschaffung von Fördermitteln oder Unterstützung in Baufragen. Er wertete es als gutes Zeichen für die Reputation der WFB, dass die neuen Partner die Gelegenheit, Anteile zu übernehmen, schnell genutzt haben. „Die beiden Volksbanken sind regional verankert“, sagte er. Die Gesellschafterversammlung hat deren Beitritt einstimmig genehmigt.
Joos erklärte, dass die Volksbank Weschnitztal schon länger mit diesem Gedanken gespielt hat. „Wir beobachten seit einiger Zeit, wie positiv sich das entwickelt und wie viele Dienstleistungen von der GmbH angeboten werden.“ Deren Finanzierung liegt zum größten Teil beim Kreis Bergstraße, wie Engelhardt anmerkte. Die starke Struktur der WFB, die sich auch durch die Gesellschafter manifestiere, schaffe für alle Aktivitäten das entsprechende Umfeld.
Einen Beleg dafür hatten Engelhardt und Zürker gestern aus Wiesbaden mitgebracht. Beim dortigen Gigabit-Gipfel im Digitalministerium habe sich gezeigt, wie weit diese Region diesbezüglich bereits ist. Auch Dank der WFB, wie der Landrat betonte. Diese war unter anderem in die Schaffung des kommunalen Breitbandnetzes IKbit für das Weschnitztal und den Überwald eng eingebunden. „Der Vordere Odenwald mag von der realen Autobahn etwas weiter weg sein, auf der digitalen Autobahn ist er aber besser unterwegs als manche dichter besiedelte Region“, so Engelhardt. arn/ü
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