Weniger Arbeitslose

5939 Menschen im Kreis Bergstraße waren im Dezember arbeitslos

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.red
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Der Arbeitsmarkt in Südhessen hat sich nach den Worten von Birgit Förster, der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Darmstadt, „auch zum Ende des Jahres stabil gezeigt.“ Die Anzahl der Arbeitslosen blieb nahezu konstant, aber die Beschäftigung ist weiter stetig angestiegen.

„Ein Ausblick ins Jahr 2023 ist schwierig, da noch nicht absehbar ist, wie sich die Lage in der Ukraine und die Energiekrise weiterentwickeln. Auch die Corona-Pandemie ist weiterhin ein Thema, das uns beschäftigt“, sagte Förster gestern bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Dezember. Eine zentrale Herausforderung bleibe auf jeden Fall die Fachkräftesicherung in Südhessen.

Quote bei 4,0 Prozent

Im Dezember waren im Kreis Bergstraße 5939 Menschen arbeitslos gemeldet. Im November waren es noch 6058 gewesen. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen ist damit um 119 Personen zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang um zwei Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl allerdings um 1177 Personen (plus 24,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 4,0 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,2 Prozent.

Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Darmstadt waren im Dezember 19 916 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um acht Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,1).

Die Werte in den anderen Landkreisen des Arbeitsamtsbezirks liegen höher als an der Bergstraße: Die Arbeitslosenquote im Odenwaldkreis betrug im Dezember 4,2 Prozent. Im Kreis Darmstadt-Dieburg lag die Quote bei 4,4 Prozent, in der Stadt Darmstadt bei 5,0 Prozent.

„Sozialpolitische Kehrtwende“

Der Arbeits- und Fachkräftemangel werde nach Überzeugung von Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, mit der demografischen Entwicklung “seine Wucht von Jahr zu Jahr mehr entfalten“. Damit Sozialabgaben nicht ins Unermessliche steigen, „muss die Politik in Land und Bund die sozialpolitische Kehrtwende einleiten: Mit Strukturreformen in der Sozialversicherung, mit der Mobilisierung des inländischen Arbeitskräftepotenzials und mit einer gelingenden Fachkräftezuwanderung. Einen funktionierenden Sozialstaat gibt es nur mit einer florierenden Wirtschaft“, so Widuch.

„Von einer gelingenden Fachkräftezuwanderung als unverzichtbarem Baustein zur Abmilderung des Arbeitskräftemangels sind wir derzeit noch weit entfernt. Landesregierung und Kommunen müssen für funktionierende, schnell reagierende Ausländerbehörden sorgen. Sonst ziehen die Fachkräfte am Standort Hessen vorbei“, fürchtet der Verbandsgeschäftsführer.

Mit einer Initiative für eine Zentrale Ausländerbehörde für Fachkräfteeinwanderung – die vom Bundesgesetzgeber ohnehin gefordert wird – solle die Landesregierung für eine entscheidende Entlastung der kommunalen Ausländerämter sorgen .red

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