Weinheim. Die Marktplatzwirte wollen ein Zeichen setzen gegen die Politik der Bundesregierung, die ihnen zu Jahresbeginn die Rückkehr zur Vor-Corona-Regel bei der Mehrwertsteuer auf Speisen beschert hat. „Wir streiken am Montag, 8. Januar“, kündigte der Gastronom Charly Ofenloch vom Restaurant Tafelspitz im Namen der meisten Marktplatzwirte an. Auch andere Gaststätten würden sich dem Protest anschließen.
Die Wirte reihen sich damit ein in die Protestbewegung, die derzeit durchs Land schwappt. Die Bauern wehren sich gegen das Ende der Kfz-Steuervergünstigung und die Abschaffung der Agrardiesel-Rückvergütung. Die Apotheken gehen gegen eine ihrer Meinung nach verfehlte Gesundheitspolitik auf die Barrikaden. Aber auch andere Branchen beklagen eine „wirtschaftsfeindliche Politik“, die sich durch den Zwang zum Sparen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes noch verschärft habe.
„Wir sind verzweifelt“, macht Ofenloch deutlich. So habe es deutliche Kostensteigerungen bei Energie, Personal und Lebensmitteln gegeben. Die Anhebung der Mehrwertsteuer müsse man an die Gäste weitergeben. Abgesehen davon sei es nicht vermittelbar, warum Lebensmittel im Supermarkt oder beim Bäcker oder Metzger mit sieben Prozent besteuert werden, im Restaurant aber 19 Prozent fällig werden, wenn das Essen am Tisch serviert wird. Nur beim Außer-Haus-Verkauf gilt der ermäßigte Steuersatz. pro/ü
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