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Vollkaskoversicherung könnte bei Bergsträßer Autos teurer werden

Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft hat die Regionalklassen für das kommende Jahr neu festgelegt / Insgesamt schneidet der Kreis Bergstraße relativ günstig ab

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dpa/kel
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Relativ günstig eingruppiert sind Autos von Fahrzeughaltern aus dem Kreis Bergstraße bei den Regionalklassen der Versicherungswirtschaft. Nur bei der Vollkaskoversicherung müssen diese mit einem Aufschlag rechnen. Nicht für alle „HP“-Autos trifft das zu: Entscheidend ist der Wohnort des Halters, nicht die Zulassungsstelle. © Jörg Keller

Bergstraße/Hessen. Mit der Neubewertung der Unfallrisiken könnten Kfz-Versicherungen für viele Hessen teurer werden. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) hat für die Haftpflichtpolicen in vier Zulassungsbezirken höhere Risiken festgestellt. Laut einer Mitteilung sind Autohalter im Kreis Darmstadt-Dieburg, Frankfurt, Groß-Gerau und Limburg-Weilburg in höhere Regionalklassen gerutscht. Diese sind für die Berechnung der Versicherungsprämien wichtig.

Für den Kreis Bergstraße ist bei der Haftpflicht keine Änderung der Regionalklasse vorgesehen. Für viele Autos mit HP-Kennzeichen gilt auch 2025 Stufe 5 von 12. Damit gehört der Kreis zu den günstigeren Regionen in Hessen. Nur fünf Bezirke sind besser eingestuft, ganz vorne Hersfeld Rotenburg mit 1.

Bundesweit das schadenträchtigste Pflaster ist die Stadt Offenbach – vor Berlin. Hier kracht es besonders häufig und es sind überdurchschnittlich hohe Schäden zu regulieren. „In beiden Städten liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Schnitt“, sagt die GDV-Vize-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. In der Folge müssen Offenbacher Autos in der höchsten Regionalklasse 12 versichert werden. Nicht viel billiger ist es in den hessischen Großstädten Frankfurt, Wiesbaden und Kassel mit Klasse 11.

Keine Veränderung im Bezirk Bergstraße bei der Haftpflicht

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Günstiger wird die Haftpflichtversicherung 2025 in der Tendenz nur für Autohalterinnen und Autohalter im Kreis Waldeck-Frankenberg. Für die restlichen Bezirke ändert sich bei der Haftpflicht nichts, wie der GDV mitteilt. Entscheidend für die Regionalklasse ist immer der Wohnort und nicht die Zulassungsstelle.

Deutlich mehr Veränderungen gibt es in den Regionalklassen der Kaskoversicherungen: Hier gibt es bei der Teilkasko Hochstufungen in 14 hessischen Bezirken, bei der Vollkaskoversicherung sind es elf. Betroffen sind rund 40 Prozent der Versicherten. Hintergrund sind zahlreiche Hagelschäden aus dem Vorjahr, die auf die Bilanz der Versicherer durchgeschlagen haben. Entspannen können sich die Autofahrer im Hochtaunuskreis, wo es in beiden Kasko-Arten billiger werden sollte.

Im Kreis Bergstraße wird die Vollkaskoversicherung wohl teurer. Der Regionalindex wird auf Stufe 3 von 9 angehoben. Damit gehört der Kreis dennoch zu den acht günstigsten Bezirken. Keine Vollkasko-Regionalklasse in Hessen ist besser als Stufe 3. Unverändert bei Stufe vier von 16 wird die Bergstraße im Jahr 2025 bei der Teilkaskoklasse stehen – ebenfalls eine der günstigeren Eingruppierung. Am besten schneidet Offenbach (Land) mit 2 ab, am schlechtesten Waldeck-Frankenberg mit 10.

Die exakten Auswirkungen der neuen Einteilungen auf die Versicherungsprämien stehen nicht fest, da diese auch noch von zahlreichen anderen Faktoren beeinflusst werden. Die Regionalstatistik des GDV ist zudem für die Versicherungsunternehmen unverbindlich. Sie kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden. dpa/kel

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