Verkehr

Höhere Geldstrafen führen nicht überall zu mehr Einnahmen

An der Bergstraße verzeichnen die Städte und Gemeinden für 2022 und 2023 unterschiedliche Einnahmen und Verstöße im Zusammenhang mit Verkehrskontrollen.

Von 
Alicia Diry
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Die Blitzeranlage in Bensheim-Auerbach in der Darmstädter Straße ist in beide Richtungen videoüberwacht. © Alicia Diry

Bergstraße. Es ist keine Seltenheit nach Feierabend den Briefkasten zuschauen und einen Brief von der Stadt oder der Gemeinde vorzufinden. Doch was verbirgt sich darin? In manchen Fällen kann das bedeuten, dass man einen Parkverstoß oder eine Geschwindigkeitsüberschreitung begangen hat.

Obwohl die Geldstrafen für Verkehrsverstöße gestiegen sind, variieren die Einnahmen aus Verwarnungsgeldern in den Städten und Gemeinden entlang der Bergstraße. Einige verzeichnen einen Rückgang, während andere einen deutlichen Anstieg feststellen. Die Summe der Vergehen der letzten beiden Jahre gibt Einblick in die Entwicklung der Einnahmen.

In Bensheim sanken die Einnahmen

In Bensheim wurden im Jahr 2022 692 499 Euro eingenommen, wohingegen die Einnahmen 2023 auf 684 392 Euro sanken. Über die genaue Anzahl an Parkverstößen und Geschwindigkeitsüberschreitungen gab die Stadt Bensheim keine Auskunft.

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Stationäre Messanlagen sind in der größten Stadt im Kreis insgesamt acht aufgestellt: in der Wormser Straße in Schönberg in beide Fahrtrichtungen, in Wilmshausen in beide Fahrtrichtungen, in Auerbach auf der Darmstädter Straße in beide Fahrtrichtungen und in Hochstädten. Zusätzlich ist auch eine mobile Blitzeranlage im Einsatz. Verkehrsvergehen überwachen in Bensheim derzeit elf Stadtpolizisten, zudem gibt es noch einen freiwilligen Polizeidienst.

Heppenheim steht an der Spitze der Einnahmen

Die Kreisstadt Heppenheim erzielte 2022 und im vergangenen Jahr am meisten Umsatz durch Verwarnungsgelder. 787 962 Euro wurden 2022 insgesamt eingenommen, 2023 waren es etwas weniger, genauer gesagt 758 314 Euro.

Alles in allem wurden 2022 27 684 Verwarnungsgeldbescheide ausgestellt, 2023 waren es 27 280. Davon waren im vorletzten Jahr 21 816 Geschwindigkeitsüberschreitungen und 5 868 Parkverstöße. 2023 waren es hingegen 20 566 Geschwindigkeitsüberschreitungen, dafür aber deutlich mehr Parkverstöße.

Knapp tausend mehr Parkverstöße, genauer gesagt 6 714 gab es im Jahr 2023.

In Heppenheim und den Ortsteilen sind insgesamt 11 feststehende Blitzeranlagen installiert, hinzu kommt noch eine mobile Einheit. Die Verkehrsüberwachungen führen in der Kreisstadt sechs Stadtpolizisten durch.

Lorsch verzeichnet deutlich mehr Parkverstöße

In Lorsch belaufen sich die Einnahmen durch Verwarnungsgelder im Jahr 2023 auf circa 150 000 Euro, demnach deutlich weniger als in Bensheim und Heppenheim. Knappe 3000 Tempoverstöße zählt die Stadt für das Jahr 2023. Parkvergehen gab es im vorigen Jahr etwa 3200, während es 2022 viel weniger waren, rund 2000.

Festinstallierte Blitzeranlagen sind in Lorsch insgesamt zehn zu finden, die auch mobil eingesetzt werden können. Für die Verkehrsüberwachung sind drei Ordnungspolizisten verantwortlich.

75 000 Euro mehr Einnahmen in Einhausen

Der Nachbarort Einhausen erzielte durch Verwarnungsgelder im Jahr 2022 125 000 Euro, im letzten Jahr stieg die Summe auf ungefähr 200 000 Euro. Während es im vorletzten Jahr noch 600 Parkverstöße gab, erhöhte sich die Anzahl 2023 auf 1000 Vergehen. Bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen sieht die Bilanz nicht anders aus, da die Tempoverstöße von 6000 auf 7000 anstiegen. Insgesamt unterhält die Gemeinde drei feststehende Blitzeranlagen und einen mobilen Blitzer, die von drei Ordnungspolizisten überwacht und genutzt werden.

Im Lautertal sind die Einnahmen deutlich gesunken

Im Lautertal sind die Einnahmen durch Verwarnungsgelder deutlich geringer. 2022 belief sich die Summe auf 60 345 Euro, 2023 auf lediglich 24 469 Euro, da bis August keine Messungen stattfanden. Insgesamt wurden im vorletzten Jahr Verwarnungsgelder in 1927 Fällen ausgestellt, 2023 waren es 795 Fälle. 1750 Tempoverstöße und 177 Parkvergehen konnten 2022 festgestellt werden. 2023 waren es 418 im fließenden und 377 im ruhenden Verkehr.

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Die Gemeinde Lautertal besitzt derzeit keine festen Blitzeranlagen, da ein externer Dienstleister für mobile Überwachungen zuständig ist. Zudem beschäftigt das Lautertal einen Ordnungspolizisten.

In Zwingenberg sind die Einnahmen gleich geblieben

In Zwingenberg wurden im Jahr 2022 Einnahmen in Höhe von 88 066 Euro aus Verwarnungsgeldern erzielt, während es im Jahr 2023 etwasweniger waren, nämlich 87 326 Euro. Die Anzahl der Parkverstöße belief sich im Jahr 2022 auf insgesamt 2 189 und die der Geschwindigkeitsüberschreitungen auf 1 446. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der Parkverstöße auf 1213, während die Anzahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen auf 2206 stieg.

In der Stadt gibt es zurzeit vier Messanlagen an zwei Standorten. Einen mobilen Blitzer unterhält Zwingenberg derzeit nicht, es wird jedoch über eine Zusammenarbeit mit Einhausen nachgedacht. Für die Stadt ist im Moment ein Hilfspolizist im Einsatz.

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