Umfrage

Geteilte Meinungen zu Verbot von Begriffen wie „Veggie-Wurst“

Der BA hatte auf seinen Social-Media-Kanälen gefragt, wie die Leser zu dem von der EU gefassten Beschluss stehen

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Eine Packung veganes Schnitzel auf Basis von Weizenprotein. Die Abgeordneten des EU-Parlaments stimmen über einen Änderungsvorschlag für ein Gesetz ab, nach dem pflanzliche Ersatzprodukte nicht mehr Burger, Schnitzel oder Wurst heißen dürften. © picture alliance/dpa

Bergstraße. Bezeichnungen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“ werden eventuell aus dem Lebensmittelhandel verschwinden. Das Europaparlament hat sich am Mittwoch mehrheitlich für ein Verbot dieser Produktbezeichnungen ausgesprochen. Die Befürworter des Verbots gehören vor allem Fraktionen rechts der Mitte an. Aber auch Mitglieder der sozialdemokratischen S&D-Fraktion und der Liberalen stimmten mit „Ja“. Die deutschen Unions-Abgeordneten votierten mehrheitlich gegen ein Verbot. Das Parlament muss nun in Verhandlungen mit den EU-Staaten eine endgültige Einigung auf die neuen Regeln finden. Ob das gelingen wird, ist allerdings noch unklar.

Ebenso kontrovers wie in den Parlamenten wird das Thema bei den Bürgern diskutiert, auch an der Bergstraße. Das zeigte sich jetzt bei einer Befragung, die der BA im Vorfeld der Abstimmung auf seinen Social-Media-Kanälen gestartet hatte. Unter der Überschrift „Jetzt geht‘s um die Wurst“ waren die Instagram-Nutzer zur Abstimmung aufgerufen. 137 Teilnehmer (34 Prozent) sprachen sich dafür aus, dass vegetarische Ersatzprodukte nicht als Wurst oder ähnlich bezeichnet werden dürfen, 105 Teilnehmer (26 Prozent) wollen hingegen, dass das auch künftig erlaubt bleibt. 157 Stimmen (39 Prozent) gab es für die Antwortmöglichkeit „Ist mir egal, wie es genannt wird“. Von 380 Befragten kaufen 180 nach eigenen Angaben vegetarische oder vegane Ersatzprodukte, 200 Teilnehmer lassen hingegen die Finger davon.

„Als vegane Person würde ich bei der Umbenennung gar keinen Plan mehr haben, was ich sehe. Klasse ist natürlich weiterhin Scheuermilch, Fleischkäse, Teewurst, Fruchtfleisch, Kokosmilch, Honigmelone. Da stört es ja auch niemanden, dass nicht das drinnen ist, was draufsteht. Ich würde mich gerne unpolitisch vegan ernähren, macht es mir doch nicht so schwer. ..“, lautete ein begleitender Kommentar bei Instagram. „Kein Fleisch essen wollen, aber dann doch Fleisch essen wollen: So funktioniert das nicht“, hielt ein anderer Nutzer dagegen.

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Auch auf der Facebook-Seite des BA wurde kontrovers diskutiert. „Man sollte die bekannten Begriffe ruhig belassen. Dann eben vegane Schnitzel oder vegane Frikadellen, aber darunter kann ich mir was vorstellen. Und wenn vegan dabei steht, ist doch auch alles klar“, meint etwa Erika T.

„Na, da mischt die Fleischlobby ja heftigst mit! Die Verantwortlichen Politiker wollen es halt nicht mit der Fleischlobby verderben! Da fällt mir ein: Früher gab es noch Bärchenwurst! Sind da Bärchen drin?“, schreibt Ute G.

„Das sind natürlich die richtig schwerwiegenden Probleme … und wer Angst vor Verwechslung hat, sollte das Fleischessen prinzipiell bleiben lassen“, äußerte sich Nutzer M De G.. red

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