Über 2100 Bewohner im Zoo Heidelberg

Zum Jahresende 2022 fand wieder eine „tierische Inventur“ statt.

Von 
red
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Mähnenrobbe Yuna kam ebenso im vergangenen Jahr im Zoo Heidelberg zur Welt wie die beiden Pandazwillinge. © Petra Medan/Zoo Heidelberg

Heidelberg. Bei der Inventur zum Jahresende 2022 im Zoo Heidelberg wurde gezählt, gerechnet, gemessen und geprüft. Alle tierischen Bewohner des Zoos wurden erfasst.

Mit 397 Tieren in 75 Arten bildet der Vogelbereich demnach die zweitgrößte Gruppe an Individuen im Zoo Heidelberg. Die meisten Tiere wurden am 31. Dezember 2022 bei den Säugetieren gezählt: 481 Tiere in 54 Arten. Ergänzt um Reptilien, Amphibien, Fische und Wirbellose ergab der Tierbestand zum Jahresende genau 2161 Individuen in 158 Arten.

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Bei der alljährlichen Inventur im Zoo wird jedes einzelne Tier – vom kleinen Baumsteigerfrosch bis zu den vier großen Asiatischen Elefanten – gezählt und erfasst. Dabei werden die tatsächlichen Bestände der im Zoo Heidelberg lebenden Tiere mit den Angaben abgeglichen, die im Laufe des Jahres von den Tierpflegern beobachtet und notiert werden.

Bei manchen Tierarten gab es auch Nachwuchs

Überraschungen hierbei sind selten, kommen aber vereinzelt vor: So kann es beispielsweise passieren, dass das Geschlecht eines Tieres kurz nach der Geburt noch nicht bestimmt oder ein weiterer Jungvogel unentdeckt in der Voliere aufgezogen wurde.

Im Laufe eines Jahres sind einzelne Tiere gestorben, andere sind umgezogen und bei manchen Tierarten gab es Nachwuchs oder Neuzugänge aus anderen Zoos: So gibt die Inventur im Zoo Heidelberg eine zusammenfassende Übersicht der Tierbestands-Veränderungen im Jahresverlauf.

© Petra Medan/Zoo HD

Ende 2022 gab es erwartungsgemäß wenig Veränderungen zum Vorjahresbestand: Durch die Abgabe einzelner Tierarten hat sich die Anzahl der Arten zwar von 166 auf 158 reduziert, aber die Gesamtanzahl der Tiere hat sich von 2037 auf 2161 erhöht.

„Leichte Schwankungen in den absoluten Zahlen sind normal und kommen jedes Jahr vor“, erklärt Kuratorin Sandra Reichler, die auch für die Tierinventur verantwortlich ist. „Es werden neue Tierarten in den Bestand aufgenommen, weil zum Beispiel ein neues Gehege gebaut werden konnte, oder eine Tierart wird ausgetauscht, weil das Gehege für eine andere geeigneter ist. Manche Tierart wird abgegeben, weil der richtige Partner nicht gefunden werden konnte oder sich die Vergesellschaftung mit einer zweiten Art nicht bewährt hat.“

Besucherbilanz

  • Im Jahr 2022 kamen insgesamt 488 286 Besucher in den Zoo Heidelberg. Damit bewegen sich die Besucherzahlen wieder auf einem Niveau, wie es vor Corona üblich war
  • Besonders in der Sommerferienzeit war der Zoo ein beliebtes Ziel. Auch der Herbst war im Vergleich zu den Vorjahren besucherstark – trotz Absage des Heidelberger Zoo-Leuchtens
  • Bei den Dauerkarten ist das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht worden. Dabei lohne sich eine Dauerkarte, die zwölf Monate ab Kaufdatum gültig ist, in der Hauptsaison schon ab dem vierten Zooeintritt. red

Im Jahr 2022 konnten als neue Tierarten die Krauskopfpelikane in Heidelberg aufgenommen werden, die an Stelle der weniger bedrohten Rosa Pelikane nun auf dem großen Flamingosee leben. Auch der Helmkasuar wurde neu in den Bestand aufgenommen und vertritt damit die Gruppe der Laufvögel. Für ihn hat das Zoo-Team die ehemalige Ponyanlage umgebaut, nachdem diese in den neuen Bauernhof umgezogen waren.

Schildkrötenhaus durch einen Ast beschädigt

Einige Gänse und Enten mussten aufgrund der Anfang 2022 herrschenden Vogelgrippe eingeschläfert werden, da sie selbst infiziert waren oder direkten Kontakt mit infizierten Vögeln hatten.

Schwer fiel auch der Abschied von den Riesenschildkröten, die vorübergehend in den Zoo Prag umziehen mussten, nachdem das Schildkrötenhaus durch einen abgebrochenen, sehr großen Ast stark beschädigt wurde. Sobald das Haus wiederaufgebaut ist, werden sie zurückkommen.

Als besonders erfreulich gewertet werden die Nachzuchten bei den hochbedrohten Weißscheitelmangaben, den Mähnenrobben und die überraschende Zwillingsgeburt bei den Roten Pandas.

Insbesondere Robbe Yuna wurde durch ihre verspielte Art schnell zum Besucherliebling. Bewegung kam auch in die Jungbullen-WG der Asiatischen Elefanten: Der älteste Elefant Tarak wurde im Sommer 2022 an den Zoo Köln abgegeben, um dort für Nachwuchs zu sorgen.

Tarak gehörte zu den ersten Elefanten, die 2010 in das neue Elefantenhaus eingezogen waren. Im Gegenzug wurde der frei gewordene Platz im Elefantenhaus durch den Jungbullen Minh-Tan aus dem Zoo Osnabrück besetzt, so dass das Quartett nun wieder komplett ist. red

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