Lampertheim. Die 13 ist offenbar eine Glückszahl für den Tanz der Bässe. Die Großveranstaltung kam prima an bei den zahllosen Gästen. Schon am Mittag strömten die Fans der elektronischen Tanzmusik aus nah und fern zum Lampertheimer Festival ins Freibad der Biedensand Bäder. Eduardo Hurtado Perez, Philipp Butterfass und Matthias Herrmann, die Veranstalter von NORMALevents, erlebten einen gigantischen 13. Tanz der Bässe.
Tanz der Bässe in Lampertheim: „Mega-postitives Event“
Die Gäste wurden nicht enttäuscht. Sie erlebten wahre Künstlerinnen und Künstler der Techno-Szene, jeder Auftritt hatte seinen ganz eigenen Charakter. „Es ist ein mega-positives Event mit Musik für alle Generationen“, schwärmte der Lampertheimer Lukas Koulis. Stephanie Pfitzenreuter gefiel die spektakuläre Atmosphäre und das tolle Publikum. Die Lampertheimerin sagte: „Wir kommen jedes Jahr her, die Veranstaltung macht Spaß, das Wetter passt und auch für die reiferen Gäste gibt es entsprechende Musik.“
Alle drei Floors wurden von Fans umlagert. Zwischen den Bühnen war eine Art Völkerwanderung zu beobachten, denn die Besucher wollten möglichst viele DJs erleben und pendelten von Auftritt zu Auftritt. Richtig voll wurde es an der Bühne Paranormal, als Holy Priest seine Produktionen präsentierte. Die Security-Mitarbeiter achteten peinlich auf Sicherheit, damit die Bühne nicht überfüllt wurde. Um Priest, den Mann mit der Maske aus der Nähe zu sehen, musste das Publikum Schlange stehen. Da mussten sich auch acht Handballer des TV Lampertheim vor dem Floor gedulden.
Priest hat sich in der Hard-Techno-Szene schnell etabliert. Vor der Bühne war eine tanzende Menge zu sehen, die sich zu den kräftigen und treibenden Beats bewegte. „Wir sind nur wegen Holy Priest gekommen, er hat Tracks wie ‚Fuck This‘ herausgegeben“, erzählte ein Fan. Im hinteren Teil der Partyfläche war die Jägermeister-Empore aufgebaut worden. Dass sich dort nicht mehr als zehn Leute aufhielten, kontrollierten die Wachleute streng.
Zum Chillen eignet sich die Schaukel mit Seeblick
Im Bereich Minimal Techno ist Dominik Eulberg als DJ und Produzent unterwegs. Er experimentiert gerne und verwendet auch mal Naturgeräusche für seine Kompositionen. Auf der Bühne Bassträume spulte er seine Techno-Werke ab. Die Show umrahmten Tänzerinnen in ausgefallenen Kostümen. Der Trance-DJ und Musiker Dag, eigentlich Dag Lerner, spulte seine Show auf der Schaubühne Fischerliebe ab. Seine Produktionen kamen besonders bei der Generation 40 plus gut an.
Anstehen hieß es auch am Hippie-Markt. „Wir sind eine kleine Truppe und tingeln von Markt zu Markt. Hier in Lampertheim sind wir das zweite Mal dabei. Und das mit viel Erfolg“, erklärte Dirk Jung. Das Tattoo-Team hatte ein neues Logo für den Tanz der Bässe kreiert, das sich die Interessierten von Madeleine Gehrlein in die Haut stechen ließen. Beliebt waren auch Kunsthaare: „Ein Hype aus Amerika sind Dreadlocks und bunte Strähnen“, schwärmten Monique Hentschel und Jacqueline Lai-Hipp. Sie durften Besucherin Kerstin Baumgärtner einen langen, blauen Zopf mit Glitzer ins Haar flechten.
Bei Händlerin Susanne Dworaczek kamen vor allem Sonnenbrillen gut an. Hier kaufte Pascall noch einen blinkenden Blumenkranz für seine Freundin. Aufgrund des warmen Sommerwetters kamen die Partygäste leicht bekleidet. Die Männer mit freiem Oberkörper und die Frauen in Bikinis mit einem Hauch aus Tüll und viel Glimmer. Wer chillen wollte, schwebte auf der Schaukel mit Seeblick in die Lüfte.
Etwas wilder ging es auf dem Bembel-Rodeo zu. Auch die Verköstigung kam nicht zu kurz. „Ich arbeite an der Bar“, sagte Ayleen Häse, während sie sich eine kurze Essen-Pause genehmigte. Der Imbissbetrieb Herrmann bot eine große Auswahl an Schlemmereien. Pizzen am laufenden Band bereiteten die Lampertheimer Azzurris zu. Sechs Pizzabäcker und eine Pizzabäckerin schwitzten an den Öfen, um die Vereinskasse aufzubessern.
Während die Techno-Fans feierten, packten die Arbeitenden kräftig an. Am See standen mit wachsamen Augen Daniel Herb und Britta Haczkiewicz von der DLRG. Denn so mancher Partygast kühlte sich im Wasser ab. Die Rettungskräfte waren mit zehn Mitgliedern im Einsatz, einige fuhren mit dem Boot den See ab. Noch größer war das Team der Johanniter aus Viernheim. „Wir sind 18 Helfer“, sagte Einsatzleiter Benedikt Weres. Bis zum Abend waren nur Wespenstiche zu behandeln.
Am nächsten Tag konnte Perez nur Positives berichten: „Die genaue Besucherzahl weiß ich noch nicht. Alles lief reibungslos. Auch den Schluss haben wir gut in Absprache mit dem Ordnungsamt gemanagt.“ Auch laut Polizei war alles ruhig geblieben. Organisator Perez freute sich besonders, dass Landrat Christian Engelhardt und Lampertheims künftiger Bürgermeister Alexander Scholl mit Ehefrau vorbeischauten. „Das werten wir als Wertschätzung unserer Arbeit. Wir freuen uns über jede Unterstützung. Wir haben in den letzten Jahren durch das schlechte Wetter viel durchgemacht.“
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