Bergstraße. Im Vorfeld der am Wochenende anstehenden „Howwemer Kerb“ im Lampertheimer Stadtteil Hofheim kam es zu heftigen Irritationen bezüglich des Bierpreises. So schlugen nicht nur in der nichtöffentlichen Sitzung des Arbeitskreises Hofheimer Vereine die Wellen hoch, sondern auch noch heftig im Nachgang. Zum Adressaten von regelrechten Anfeindungen wurden dabei die Vertreter des Turnvereins (TVH), die der Empfehlung des Arbeitskreises nicht folgen wollten, den Preis für ein Bier im 0,4-Liter-Glas auf 3 Euro anzuheben.
TVH in komfortabler Situation
Das Kerbeteam des TVH sah für eine Preiserhöhung schlichtweg keine Veranlassung und wird nach Einberufung einer Sondersitzung des TVH-Vorstands den Gerstensaft weiterhin für 2,50 Euro anbieten. „Wir wollen uns an dem Fest, das für die Familien in Hofheim und auch für unsere Mitglieder ausgerichtet wird, nicht bereichern und auch nicht teurer sein als die Gaststätten“, erläutern Timo Klimanietz, Geschäftsführer des TV, und der zweite Vorsitzende Claus Hilsheimer die vom gesamten TVH-Vorstand mitgetragene Entscheidung. Im Gegensatz zu anderen an der Kerbe beteiligten Vereinen verfügt der Turnverein über eigenes Inventar und 150 freiwillige Helfer. So müssten weder Personal noch ein Zelt oder gar eine Liveband finanziert werden. Weil die Turner auf Musik verzichten, werden nicht einmal Abgaben an die Rechte-Verwertungsgesellschaft Gema fällig.
Vorwürfe und angedrohter Boykott
„Eine schöne Kerb ist alles, was wir wollen“, ergänzt die Leiterin der TVH-Geschäftsstelle, Jasmin Klimanietz. Erst einmal aber haben die drei Vereinsmitglieder noch an den teilweise respektlosen Vorwürfen und Anschuldigungen zu knabbern, wie sie sagen. Die Vereinsvertreter der anderen Kerbeteilnehmer hätten schwere Vorwürfe geäußert oder sogar den Boykott des TVH-Standes angedroht. Der Spaß und die Vorfreude auf die Kerb hätten erheblich unter dem Streit und den Anfeindungen gelitten, heißt es vom TVH-Kerbeteam. Dennoch wirbt das Trio weiterhin um Verständnis bei den anderen Kerbeteilnehmern. Grundsätzlich aber beharre man auf der umstrittenen Preispolitik. So gebe es für die Turner schlicht keinen Grund, „mit dem Bierpreis durch die Decke zu gehen“. fh/sm
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