Großbaustelle

Sprengungen für den Tunnel der B 38 a-Ortsumgehung

Am 23. Januar ist der erste Spatenstch zur Errichtung des Tunnels Berkersklamm bei Mörlenbach.

Von 
arn/ü
Lesedauer: 
ORtsumgehung B38a: Die Vorarbeiten für den Tunnel Berkersklamm haben bereits im Herbst 2024 begonnen. © Fritz Kopetzky

Bergstraße/Odenwald. In diesem Jahr starten die Arbeiten an den Großbauwerken für die Umgehungsstraße B 38a in Mörlenbach. Bereits am 23. Januar ist der symbolische erste Spatenstich am Tunnel Berkersklamm angesetzt, zu dem sich auch Bundes- und Landesminister in Mörlenbach angekündigt haben. „Der Termin steht“, bestätigte am Freitag Dunja Fioriti von Hessen Mobil auf Anfrage.

Das bedeutet auch, dass in den Tagen danach der „bergmännische Vortrieb“ für die Röhre beginnt, durch die der Verkehr einmal von der Talbrücke aus Richtung Reisen zur Mumbacher Höhe geführt wird. In diesem Zusammenhang wird es auch zu Sprengungen kommen. Hessen Mobil spricht von „gezieltem Sprengen im Tunnel nach einem Sprengkonzept, das von einem Sachverständigen erstellte wurde“. Zudem werde beim Regierungspräsidium Darmstadt eine Sprenganzeige gestellt sowie ein Spreng- und Immissionsgutachten vorgelegt. „Dieses zeigt auf, welche Immissionen und Erschütterungen in der Ortslage Mörlenbach zu erwarten sind. Daneben wird es auch ein Erschütterungsmonitoring zur Beweissicherung während der Sprengungen geben“, erklärt die Behörde.

Wenn die eigentlichen Tunnelbauarbeiten begonnen haben, wird auch der Verkehr auf der Baustraße zunehmen, die südlich der Gemeinde errichtet worden ist. Auf ihr werden die schweren Fahrzeuge von der Bundesstraße 38 aus die Baustellen für den Tunnel und die Talbrücke Reisen anfahren. Im Zuge dessen wird in der Folge die Ampelanlage zwischen den Abzweigen der B 38 zur L 3408 in Richtung Reisen und nach Bettenbach aktiviert. Sie ist bereits installiert und soll den Verkehr zwischen der Baustelle und der Bundesstraße regeln.

Arbeiten an der Talbrücke Reisen beginnen auch 2025

Das wird spätestens dann zum Thema, wenn zusätzlich zum Tunnelbau auch die Arbeiten an der Talbrücke Reisen beginnen, über die der Verkehr einmal von der jetzigen Trasse der B 38 in Richtung Mumbacher Höhe abgeleitet wird. Der Start dafür ist ebenfalls in diesem Jahr geplant. Für diese Baustellen wird übrigens ein eigenes Betonwerk eingerichtet, um den Anfahrtsverkehr von schweren Spezialfahrzeugen zu reduzieren.

Im Mai oder Juni, informiert die Sprecherin der Hessen-Mobil-Pressestelle weiter, wird es auch mit der Erstellung der Tunnelröhre Kisselhöhe losgehen – ebenfalls im „bergmännischen Vortrieb“. In diesem Bereich am nordöstlichen Ende der geplanten Ortsumgehung ist 2024 das Retentionsbecken „In der Erbach“ hergestellt worden. Dort wird das Oberflächenwasser gesammelt, das zwischen dem Nordportal des Tunnels Kisselhöhe und der Anbindung an die jetzige Bundesstraße anfällt.

Mit dem Bau des vierten – und aufwendigsten – Großbauwerk im Zuge der B 38a, der „Talbrücke Mörlenbach“ über das Weiherer Tal, wird 2026 begonnen. Sie wird auch als letzte Maßnahme abgeschlossen sein, ehe 2029 der Verkehr auf der neuen Trasse rollen soll.

Gebaut wird an der Ortsumgehung Mörlenbach seit Oktober 2020. Die rund 3,9 Kilometer lange Trasse verläuft in nordöstlicher Richtung bis kurz vor den Anschluss der Gemeindestraße in Richtung Groß-Breitenbach. Die Strecke ist geprägt durch zwei Tunnel und zwei Talbrücken: die Talbrücke Reisen, die über eine Länge von 400 Metern das Weschnitztal überspannt, und die Talbrücke Mörlenbach, mit einer Länge von 300 Metern. Mit den beiden Tunneln im Bereich Berkersklamm und Kisselhöhe verlaufen rund 40 Prozent der gesamten Ausbaustrecke über Bauwerke. arn/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger