Bensheim. Daumen hoch oder Daumen runter? Was sollte ein Spielplatz haben, auf dem sich Kinder wohlfühlen, sich frei bewegen, ihrem Spiel- und Bewegungsdrang nachgehen und im besten Fall ihre Grenzen austesten können? Wo in der Sommerhitze Bäume ausreichend Schatten spenden, Sitzmöglichkeiten für Begleitpersonen vorhanden sind und es kein Müllproblem gibt. Und vor allem die Kids ihren Spaß haben.
Anni, acht Jahre, und Ella, fünf Jahre, haben drei von insgesamt 63 Spielplätzen in Bensheim und Stadtteilen unter die Lupe genommen und im Anschluss frei heraus gesagt, was „einfach toll“ ist oder was ihrer Meinung nach fehlt. Die beiden Schwestern waren nicht zum ersten Mal als Spielplatz-Testerinnen unterwegs und sind quasi Halb-Profis. Bei der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim haben die beiden mit weiteren Kindern die neu angelegten Themen-Spielflächen und -geräte auf dem Spinelli-Gelände ausprobiert und vor laufender Kamera des Rhein-Neckar-Fernsehens ihre Meinung dazu gesagt.
Der Spielplatz Jakobsweg bietet auch eine Netzschaukel für die Kleinsten
Erste Station für den Test im Stadtmagazin war der Spielplatz am Jakobsweg im Süden von Bensheim mit zwei Rutschen, Netzschaukel für die Kleinsten, Wippe, Karussell, kleinem Klettergerüst, Sandkasten, mehreren Schaukeln, Tischtennisplatte für die Größeren und Holzhäuschen. Was positiv ins Auge sticht, ist der alte Baumbestand als natürlicher Schattenspender und mehrere Bänke und Tische, an denen die Erwachsenen verweilen können. Insgesamt macht der Spielplatz einen gepflegten Eindruck, allerdings könnten die Holzgeräte einen neuen Anstrich vertragen.
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Anni und Ella zögern nicht lange und flitzen los. Der Sandkasten ist Ella allerdings „ein bisschen zu sandig: Mir langt‘s, ich geh schaukeln.“ Gesagt, getan! Schaukeln und Klettern sind für die Schwestern die absoluten Favoriten. Und – wer hätte das gedacht – das kleine Hexenhäuschen, in dem man sich so wunderbar verstecken kann. Am Ende gehen beide Daumen nach oben. Test bestanden!
Spielplatz „Auf der Bleiche“ mit einem Einstieg zum Bachlauf und vielem mehr
Weiter geht es zum Spielplatz an der Bleiche, der nach einem kurzen Spaziergang leicht zu erreichen ist. Und während sich die Eltern Angela und Kay Schrödelsecker begeistert zeigen von dem weitläufigen Gelände, dem besonderen Ambiente, der grünen Natur ringsum, der prächtigen Trauerweide und den vielen Möglichkeiten, „auch mal ein kleines Picknick zu machen“, haben die Mädels nur eines im Sinn: Schuhe aus und runter zum Bach.
Endlich Wasser! Es macht einen Riesenspaß, den beiden zuzusehen, wie sie mit nackten Füßen auf den Tretsteinen balancieren und durchs seichte Wasser waten. Umso schwieriger wird es, sie dazu zu bewegen, „an Land zu kommen“. Einfach „mega“ lautet ihr Urteil. Ganz klar, der Daumen zeigt nach oben: „Das ist unser Highlight.“
Aber der Spielplatz hat noch viel mehr zu bieten als den Einstieg in den Bachlauf. Die Expertinnen waren sich einig: Der Balancestamm mit Kletterseil, die große Rutsche und die anderen Spielgeräte sind prima. Eindeutige Meinung auch hier: Daumen nach oben.
Der Spielplatz Kronepark besticht mit einer Kletterwand
Nicht ganz so positiv schneidet bei Anni und Ella der Spielplatz am Kronepark in Auerbach gleich neben dem Minigolfplatz ab, der meist von Eltern mit Kleinkindern aufgesucht wird. Hier war die Enttäuschung bei den beiden Mädels groß, dass die Wasserpumpe defekt oder abgestellt war (Ende Juni). Nix war’s mit der Planscherei.
Dafür ging’s ruck zuck auf die große Schaukel und hoch auf die Kletterwand. Den Eltern gefiel die parkähnliche Anlage mit den prächtigen Bäumen. Der Daumen bei Anni und Ella allerdings ging weder nach oben noch nach unten. In die Waagrechte halt: „Geht so“ – urteilten die strengen Testerinnen.
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