Bergstraße

Erster Spargel 2024 an der Bergstraße gestochen

Die Saison des Königsgemüses beginnt 2024 so früh wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Auch im Kreis Bergstraße haben die ersten Landwirte mit der Ernte begonnen.

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roi/red
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Spargel wird in Schwetzingen, Hockenheim und der Region fleißig angebaut. © picture alliance/dpa

Bergstraße. So früh im Jahr konnten sich Spargel-Fans schon lange nicht mehr über ihr Lieblingsgemüse freuen. Auch an der Bergstraße haben die ersten Landwirte mit der Ernte begonnen. Bislang sind die Durchschnittspreise mit 18 Euro pro Kilogramm für die erste Sorte auch noch „königlich“, aber je nach Sortierung gibt es auch bereits preisgünstigere Angebote.

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„Wir stechen seit dem 1. März in sehr guten Mengen“, sagt die Lampertheimer Landwirtin Christiane Hartmann. Sie freut sich über den frühzeitigen Start im Freiland. Für das Spargelstechen wurden der Folientunnel und die schwarz-weiße Steuerungsfolie zurückgeschlagen. Mit geübten Handgriffen befördern nun die rumänischen Spargelstecherinnen Stefania und Nicolina die weißen Spargelstangen aus den Erddämmen. In der Dammkrone hatten sich kleine Risse gebildet und so sind die Spargelköpfchen zu entdecken.

Damit der Spargel keine kalten "Füße" bekommt

Die Spargelanlage mit ihren fünf Dämmen sieht zunächst nicht außergewöhnlich aus. Die Raffinesse liegt unter der Erde. „Wir haben unter den Spargelbalken eine Fußbodenheizung verlegt und die macht den frühen Start möglich“, erklärt Christiane Hartmann. Die Hackschnitzelheizung verbrennt gehäckselte Holzreste und liefert die benötigte Wärme. „So haben wir die kalten Nächte überbrückt“, fügt Hartmann hinzu. Schließlich mag es Spargel rundum warm und vor allem keine kalten Füße.

Wenn die Sonne scheint, werde keine Bodenheizung benötigt. Denn von der schwarz-weißen Steuerungsfolie liegt die schwarze Seite oben, um die Sonnenstrahlen optimal zu nutzen und den Boden zu erwärmen. „Die Wärme wird an die Spargelwurzel transportiert“, weiß die Fachfrau und erläutert: „In die Spargelanlage haben wir eine frühe Spargelsorte gepflanzt.

Mittlerweile sind die Pflanzen im zweiten Jahr und konnten nun das erste Mal gestochen werden.“ Auf den Äckern in der Lache finden die Landwirte schwere Böden vor. Schwerer Boden sei zwar nicht ideal für Spargel, aber dafür sei er fruchtbar und halte die Feuchtigkeit länger.

Viel Sonnenschein ist wünschenswert für eine gute Spargelsaison

„Wenn die nächste Zeit häufig die Sonne scheint, werden wir zu Ostern genügend Spargel auf den üblichen Freilandanlagen stechen können“, vermutet Christiane Hartmann.

Das nehmen auch die Spargelanbauer Karl-Heinz Schmidt und Philipp Strauß an. Sie arbeiten mit verschiedenen Ernteverfrühungssystemen. „Doch ohne Sonne keine Wärme“, sagt Schmidt. Nur wenn der Boden aufwärmt, werden die Triebe der Pflanze sprießen, die als Spargel geerntet werden.

Spargel im Freiland dank eines Verfrühungssystems

„Ich wünsche mir für einen idealen Saisonauftakt die kommenden Wochen reichlich Sonne, aber keinen Regen mehr“, sagt Philipp Strauß. Denn nasse Felder seien schlecht begehbar. Der Bürstädter Landwirt Andreas List sticht seit zwei Tagen im Freiland – dank eines Verfrühungssystems, aber ohne Heizung. Auch bei ihm soll die Spargelernte nächste Woche so richtig losgehen. roi/red

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