Tiere

Schweinepest in Hessen: Erste Tierkadaver-Sammelstelle eingerichtet

Die seltene Afrikanische Schweinepest ist erstmals in Hessen nachgewiesen worden. In Groß-Gerau gibt es jetzt eine Sammelstelle für Tierkadaver. Für Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend.

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dpa/lhe
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Hessen. Nach dem erstmaligen Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wildschwein in Hessen hat der Kreis Groß-Gerau eine Tierkadaver-Sammelstelle einschließlich Desinfektionsschleuse aufgebaut. Die Sammelstelle befindet sich direkt neben dem Veterinäramt am Landratsamt Groß-Gerau. Es handele sich um eine vorübergehende Einrichtung, teilte eine Sprecherin der Kreisverwaltung mit. Weitere derartige Stellen sollen im Kreisgebiet errichtet werden.

Bis zum frühen Montagnachmittag war den Angaben zufolge noch kein totes Tier zu der in einem Zelt untergebrachten Sammelstelle in der Kreisstadt gebracht worden. Über die aktuelle Lage, die bislang getroffenen Maßnahmen und weitere Schritte will der Landkreis an diesem Dienstag (11.00 Uhr) im Landratsamt informieren. Dabei geht es vor allem darum, eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Für Schweine ist die Krankheit fast immer tödlich

Für Menschen und andere Tierarten ist die Viruserkrankung nach Behördenangaben nicht ansteckend oder gefährlich - bei Haus- und Wildschweinen ist sie dagegen unheilbar und verläuft fast immer tödlich. Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden.

Ein totes und mit der Schweinepest infiziertes Wildschwein war in der Nähe von Rüsselsheim aufgefunden worden. Um den Fundort bei Rüsselsheim herum sollte nach Behördenangaben in einem Radius von rund 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet werden. Verfügungen sollen den Umgang mit Schweinen und deren Haltung regeln sowie den Umgang mit tierischen Produkten und das Ausbringen von Gülle. Ein generelles Jagdverbot in der besagten Zone soll dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken. Die zuständigen Stellen waren am Montagnachmittag noch mit der Vorbereitung der Verfügungen befasst.

Betroffen von der Restriktionszone sind neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, der Landkreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Zudem liegen in Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in dem Radius von 15 Kilometern. 2020 war in Brandenburg der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden.

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