Bildung

Schul-Personalräte kritisieren Überlastung von Lehrern

Um den Lehrberuf attraktiver zu gestalten, sei „kein Schönreden erforderlich, sondern klares Handeln“, heißt es in einer dazu veröffentlichten Pressemitteilung.

Von 
red
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Bergstraße. Die Aussage ist deutlich: „Wer den Lehrkräftemangel beseitigen will, der muss auch die Bedingungen dafür schaffen.“ 120 Personalräte aus den Schulen im Kreis Bergstraße und dem Odenwaldkreis verabschiedeten jetzt im Rahmen eines Personalrätetreffens im Mörlenbacher Bürgerhaus einstimmig eine Resolution mit dem Titel „Lehrerinnen und Lehrer brauchen keine Worthülsen!“ Zu dem Treffen eingeladen hatte der Gesamtpersonalrat für den Schulamtsbezirk Bergstraße/Odenwald.

Um den Lehrberuf attraktiver zu gestalten, sei „kein Schönreden erforderlich, sondern klares Handeln“, heißt es in einer dazu veröffentlichten Pressemitteilung. Das unterfinanzierte Bildungssystem funktioniere lediglich noch durch die chronische Überlastung der Lehrkräfte. Zwar würden die Bediensteten in den Schulen viel Engagement mitbringen, doch verschlechterten sich die Bedingungen zunehmend und getroffene Maßnahmen hätten eher kosmetischen Charakter. Es sei nicht mehr möglich, die Arbeit so zu leisten, dass sie den eigenen qualitativen Ansprüchen gerecht werde.

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„Allenthalben können Unterrichtsstunden nicht durch ausgebildetes Lehrpersonal abgedeckt werden. Die Folge des Lehrkräftemangels ist eine stetig steigende Arbeitsbelastung, Unterrichtsausfall und sinkende Qualität“, heißt es in der Resolution. Eine Sieben-Tage-Woche sei eher die Regel als die Ausnahme. Gesundheitliche Risiken seien die Folge, die Anzahl der Burnout-Fälle bei Lehrkräften steige stetig. Auch mangelnde Ausstattung und zu wenig professionelle Unterstützung etwa im IT-Bereich mache es nicht leichter. Oftmals müssten Lehrkräfte notgedrungen mehrere Lerngruppen parallel betreuen.

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Von
Sebastian Schug
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Als notwendige Maßnahmen sehen die Personalräte unter anderem die Notwendigkeit der Absenkung von mindestens anderthalb Pflichtstunden, die Reduzierung der Klassenobergrenzen und eine Erhöhung der Schuldeputate für außerunterrichtliche Tätigkeiten des Personals. Nötig seien ferner der Abbau bürokratischer Hindernisse und eine jederzeit ansprechbare professionelle externe Unterstützung in den Bereichen Verwaltung und IT-Support, heißt es in der Presseerklärung. red

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