Bildung

Schülerräte reagieren auf PISA-Studie

Als konkrete Forderungen haben die Schülervertreter folgende Punkte formuliert.

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red
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Bergstraße/Frankfurt. Mehr Lehrer, schnellere Digitalisierung, angepasste Lehrpläne sowie eine verstärkte Inklusion und Teilhabe: So lassen sich die Forderungen der Stadt- und Kreisschülerräte des Regierungsbezirks Darmstadt zusammenfassen. Diese hatten sich jetzt in Frankfurt getroffen. Mit dabei waren auch Vertreter des Kreisschülerbeirats Bergstraße.

„Die aktuelle PISA-Studie zeigt einen signifikanten Rückgang der Leistung der Lernenden in Deutschland seit der letzten Veröffentlichung 2018“, heißt es in einer Abschlusserklärung. Unter anderem habe der Einfluss der Covid-19-Pandemie zu Herausforderungen geführt, von denen über 71 Prozent der Schüler betroffen gewesen seien. Bis heute seien diese Probleme nicht gelöst.

„In Hessen waren viele Schulen unzureichend auf diese Situation vorbereitet, was zu Lernrückständen und psychosozialen Problemen führte, deren Auswirkungen noch immer spürbar sind“, heißt es in der Pressemitteilung. Trotz Bemühungen wie dem Programm „Löwenstark“ und erhöhten Ausbildungskapazitäten für Lehrkräfte in Hessen seien die schlechten Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie wenig überraschend.

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Die Pandemie allein ist jedoch nach Einschätzung der Schülervertreter nicht der einzige Grund für die Verschlechterung. Lehrkräfte seien zunehmend mit fachfremden Aufgaben konfrontiert, und der akute Lehrkräftemangel verschärfe die Situation.

„Es besteht die ernste Gefahr eines erheblichen Bildungsrückstands, der in den kommenden Jahren spürbar sein wird, wenn nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden. Der anhaltende Abwärtstrend signalisiert eine Bildungskrise in Deutschland. Wir appellieren an die Verantwortlichen, insbesondere die Kultusministerkonferenz, sofortige Schritte zur Verbesserung der Bildungslage einzuleiten“, heißt es in der Abschlusserklärung des Treffens.

Schulwesen fit für die Zukunft machen

Als konkrete Forderungen haben die Schülervertreter folgende Punkte formuliert:

Das Bildungssystem neu denken: Lehrpläne und die Organisation des deutschen Schulwesens müssen dringend an die Herausforderungen von morgen angepasst werden.

Schneller Ausgleich des Lehrkräftemangels: Die Ausbildung von genügend qualifizierten Lehrkräften muss sichergestellt werden.

Digitalisierung vorantreiben: Investitionen in moderne Technologien und die entsprechende Schulung von Lehrkräften, um eine zeitgemäße und effektive digitale Bildungsinfrastruktur zu schaffen.

Inklusion stärken und soziale Teilhabe ermöglichen: Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Lernenden dem Recht auf Bildungs- und Chancengleichheit näherkommen.

Über das Ziel des regionalen Arbeitskreises

Partizipation stärken: Es muss sichergestellt werden, dass Lernende, Eltern und Lehrkräfte in bildungspolitische Entscheidungsprozesse niedrigschwellig einbezogen werden, um Transparenz und demokratische Mitbestimmung zu fördern.

In einem nächsten Schritt sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, die sich mit drei Themenschwerpunkten befassen sollen: Grundschülerräte zur Einführung von Grundschülern in SV- und Demokratiestrukturen, strukturelle Arbeit der Kreis- und Stadtschülerräte sowie Drogenprävention. Ziel des regionalen Arbeitskreises sei es, eine starke, repräsentierende Stimme für die Schülerinnen und Schüler in der Region Südhessen zu schaffen. red

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