Südhessen/Bergstraße. Im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes der Staatsanwaltschaft Darmstadt, der Besondere Aufbauorganisation (BAO) Fokus des Hessischen Landeskriminalamts sowie des Polizeipräsidiums Südhessen haben Einsatzkräfte der Polizei in der vergangenen Woche Durchsuchungsbeschlüsse in den Landkreisen Bergstraße, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und im Odenwaldkreis vollstreckt.
Die Schwerpunktaktion war laut einer Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei Teil der Ermittlungen der BAO Fokus, die im Bereich der Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie der Kinder- und Jugendpornografie tätig ist.
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An mehreren Einsatztagen waren knapp 70 Einsatzkräfte der Polizei beteiligt. Unter der Gesamtleitung des Hessischen Landeskriminalamtes durchsuchten die südhessischen Ermittler bei 18 Tatverdächtigen im Alter von 16 bis 78 Jahren. Hierbei stellten sie zahlreiche Beweismittel sicher, insbesondere in Form von Speichermedien mit einschlägigen Foto- und Videoaufnahmen. Darunter befanden sich sechs PCs, 15 Notebooks/Laptops, 28 Mobiltelefone/Smartphones, vier Tablets, 94 Festplatten/externe Festplatten, vier Speicherkarten, 129 USB-Sticks sowie fünf Spielekonsolen.
Bei der Durchsuchung des Anwesens eines 43 -Jährigen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg entdeckten die Einsatzkräfte einen Serverschrank, der mit einem weiteren Server einen Massenspeicher bildete. Insgesamt 288 Terabyte an Daten auf 72 Festplatten wurden beschlagnahmt und bedürfen jetzt der Auswertung durch die Fachleute.
Darüber hinaus stießen die Polizisten bei den Einsatzmaßnahmen auch auf Zufallsfunde, wie unter anderem Kleinstmengen Rauschgift oder einen unterschlagenen Laptop, was die Einleitung entsprechend neuer Verfahren nach sich zog.
Wie auch in den jetzt vorliegenden Fällen beteiligen sich oftmals Kinder und Jugendliche an der Verbreitung entsprechender Darstellungen, wenn sie die Daten unreflektiert weiterleiten. Dabei ist ihnen teils nicht bewusst, dass sie sich damit strafbar machen und hinter einem im Chat verbreiteten Video ein realer sexueller Kindesmissbrauch stehen könnte.
Deshalb rät die Polizei, entsprechende Videos oder Bilder nicht weiterzuschicken, die Polizei zu informieren und aus Gruppen-Chats, in denen solche Inhalte verbreitet werden, auszutreten.
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